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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blackout in Spanien Wie Mallorca seine Stromversorgung krisenfest macht

Während auf der Iberischen Halbinsel ein stundenlanger Stromausfall für Chaos sorgt, geht auf den Baleareninseln wie Mallorca das Leben normal weiter. Bis es auch dort zu Zwischenfällen kommt.
Ein historischer Stromausfall hat am Montag die Iberische Halbinsel lahmgelegt und Millionen Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. In den betroffenen Gebieten kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens: Sowohl private Haushalte als auch Unternehmen und Einrichtungen mussten zeitweise ohne Elektrizität auskommen.
Inzwischen konnte die Stromversorgung weitergehend wiederhergestellt werden. Doch die genaue Ursache des Blackouts bleibt rätselhaft und gibt weiterhin Anlass zu Spekulationen.
Während weitere Teile Spaniens und Portugals sowie Südfrankreichs betroffen waren, blieben die Baleareninseln, darunter Mallorca, von dem Stromausfall verschont. Wie war das möglich?
Durchdachte Sicherheitsstrategie lässt den Strom weiter fließen
Der Grund, weshalb die Stromversorgung dort stabil blieb, ist die vorausschauende Sicherheitsstrategie der Balearen. Obwohl die Inseln über ein Unterseekabel mit dem spanischen Festland verbunden sind, kam es um 12.33 Uhr zu einer unerwarteten Trennung dieser Verbindung, berichtet das "Mallorca Magazin". Also genau in dem Moment, als plötzlich in ganz Spanien der Strom weg war.
Normalerweise wäre dies ein Problem gewesen, doch dank einer durchdachten Redundanzstrategie sind die Inseln nicht auf externe Stromlieferungen angewiesen. Das heißt, es gibt dort IT-Konzepte, die die Stromversorgung sicherstellen – auch wenn die Versorgungssysteme auf dem spanischen Festland ausfallen. Dazu gehören Methoden wie Datenreplikation, bei der Daten an mehreren Standorten gespeichert werden, wodurch der Betrieb auch bei Ausfällen aufrechterhalten werden kann. Oder auch Backup-Systeme, um Datenverlust und Systemausfälle zu minimieren.
Störungen in der Telekommunikation
Wie die Zeitung "Última Hora" berichtet, profitieren die Balearen von einer eigenen starken Stromerzeugung, die im Fall eines Ausfalls des Unterseekabels einspringen kann. Gewährleistet werde diese Unabhängigkeit durch eine Kombination aus lokalen Kraftwerken und ausreichenden Sicherheitsreserven", erklärt das "Mallorca Magazin". Auf diese Weise konnten die Balearen während des massiven Blackouts am Montag ihren Strombedarf problemlos decken, ohne Einbußen bei der Versorgung hinnehmen zu müssen. Und Dank dieser Vorkehrungen blieb das Stromnetz auf Mallorca stabil und sicher.
Doch so ganz verschont blieb die beliebte Urlaubsinsel nicht. Wie die "Mallorca Zeitung" berichtet, kam es ab Montagnachmittag auf Mallorca zu erheblichen Störungen in der Telekommunikation. Seit 18.10 Uhr hätten sowohl das Mobilfunknetz als auch das mobile Internet nur eingeschränkt oder gar nicht funktioniert. Zwischenzeitlich sei die Insel komplett vom Internet getrennt gewesen. Bis Dienstagmorgen seien die Telekommunikationssysteme jedoch weitgehend wieder funktionsfähig gewesen. Ihr Ausfall werde als direkte Folge des großflächigen Stromausfalls bewertet.
- ultimahora.es: "La autonomía energética que salvó a Baleares del gran apagón tiene fecha de caducidad" (Spanisch, Bezahlschranke)
- mallorcamagazin.com: "Mega-Blackout in Spanien: Warum Mallorca vom Stromausfall verschont blieb"
- mallorcazeitung.es: "Kein Handynetz, kein Internet: Jetzt gibt es auch auf Mallorca Probleme"
- studysmarter.de: "Redundanzstrategien"
- astera.com: "Was ist Datenreplikation? Vorteile, Typen, Beispiele und Anwendungsfälle"
- rubrik.com: "Was ist Datenreplikation?"