Fall Ashling Murphy Zweite Festnahme nach Mord an junger Lehrerin in Irland

Eine 23-jährige Lehrerin wurde in Irland beim Joggen überfallen und ermordet. Heute hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Er könnte dem mutmaßlichen Mörder geholfen haben.
Nach dem aufsehenerregenden Mord an Ashling Murphy in Irland haben Ermittler einen weiteren Mann festgenommen. Der Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren werde verdächtigt, Informationen zurückgehalten zu haben, berichtete der Sender RTÉ am Mittwoch.
Er soll mit dem 31-Jährigen, der am Vortag wegen Mordverdachts festgenommen wurde, bekannt, aber nicht verwandt sein. Der Tatverdächtige wurde am Mittwoch erneut stundenlang verhört.
Unklar, wie der Täter entkommen konnte
Die 23 Jahre alte Murphy war am vergangenen Mittwoch in der Kleinstadt Tullamore rund 80 Kilometer westlich von Dublin getötet worden, als sie joggen war. Der Fall sorgte landesweit für Bestürzung und löste eine neue Debatte über Gewalt gegen Frauen in dem EU-Land aus.
Die Ermittler untersuchen derzeit vor allem, wie der mutmaßliche Mörder vom Tatort an einem bei Joggern und Bikern beliebten Kanal entkam. Vermutet wird, dass sich der 31-Jährige, der tagelang wegen mehrerer Wunden in einem Krankenhaus betreut wurde, bei der Attacke auf die Lehrerin verletzte. Er soll ein Mountainbike zurückgelassen haben und wurde offenbar von einem Auto abgeholt.
Irlands Premierminister Micheál Martin forderte unterdessen im Parlament in Dublin einen Null-Toleranz-Umgang mit Gewalt gegen Frauen in der gesamten Gesellschaft. Demnächst werde die Regierung ein Programm vorstellen, um geschlechtsspezifische, häusliche und sexualisierte Gewalt zu bekämpfen, kündigte er an. Den Tod Murphys bezeichnete Martin als "dunklen Moment in der Geschichte Irlands".
- Nachrichtenagentur dpa