Flutkatastrophe im Westen Bundeswehr-General bei Fluthilfen wohl bevorzugt behandelt

Vorwurf der "Günstlingswirtschaft": Soldaten sollen bei den Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in NRW einem General "deutlich umfangreicher" geholfen haben. Interne Ermittlungen laufen.
Bundeswehr-Soldaten sollen bei den Hilfsarbeiten nach der Flutkatastrophe im Ahrtal einen General bei Arbeiten an seinem Haus bevorzugt behandelt haben. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe laut Vorabmeldung vom Freitag berichtet, leitete die Bundeswehr interne Ermittlungen sowohl gegen den verantwortlichen Kommandeur als auch gegen den in Bad Neuenahr-Ahrweiler lebenden General selbst ein.
Dem "Spiegel"-Bericht zufolge hatte sich ein an der Fluthilfe beteiligter Soldat bereits im August schriftlich an die Wehrbeauftragte gewandt und geschildert, dass er gemeinsam mit vier weiteren Soldaten am 22. Juli von seinem Kommandeur gezielt zum Wohnhaus des Generals beordert worden sei.
"Deutlich umfangreichere" Hilfen
Aus seiner Sicht sei der General "privilegiert" behandelt worden, da ihm "deutlich umfangreichere" Hilfen zuteilgeworden seien als anderen Betroffenen der Flutkatastrophe, schrieb der Soldat dem Magazin zufolge. Die Arbeiten im Haus des Generals hätten "den Beigeschmack einer gewissen Günstlingswirtschaft" gehabt.
Laut "Spiegel" bestätigten die internen Ermittlungen sowie Befragungen der damals beteiligten Soldaten den Verdacht gegen den Kommandeur weitgehend. Demnach wollte ein dem General direkt unterstellter Oberstleutnant, der den Hilfseinsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler leitete, seinem Vorgesetzten einen Gefallen tun.
Gegen den General selbst werde auch ermittelt, weil er die offensichtliche Vorzugsbehandlung zugelassen habe. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer hatte die Bundeswehr zeitweise mehr als 2.000 Soldatinnen und Soldaten in der Region im Einsatz, um bei Aufräumarbeiten zu helfen.
- Nachrichtenagentur AFP