In Wehrmachtsuniformen Kriegsspiele im Wald mit echten Waffen – Razzia

In Baden-Württemberg haben sich Männer und Frauen zu Kriegsspielen im Wald getroffen. Das schauten sich Ermittler genauer an – und brauchten am Ende einen Lkw für all die gefundenen Waffen.
Bei einem Großeinsatz in Süddeutschland haben 400 Polizisten 17 Wohnungen und ein Waldstück durchsucht. Der Einsatz richtete sich gegen eine Gruppe von Menschen, die bewaffnet und in Wehrmachtsuniform im Wald Krieg gespielt haben sollen, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Ulmer Polizeipräsidium am Freitag mitteilten.
Der Einsatz erfolgte schon am Donnerstag, dabei wurden zahlreiche Waffen, Munition und Uniformen beschlagnahmt. Die Ermittler erhielten zunächst einen Hinweis darauf, dass sich Menschen in Uniformen der Wehrmacht im Landkreis Biberach träfen.
Gefundene Waffen müssen mit Lkw abtransportiert werden
Die Ermittlungen führten dann zu dem Verdacht gegen mehrere Männer und Frauen zwischen 27 und 77 Jahren. Sie sollen keine Genehmigung zum Führen von Waffen besitzen und für ihre Kriegsspiele auch Waffen benutzt haben, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen. Zudem werden sie verdächtigt, Kleidung mit verfassungsfeindlichen Symbolen zu tragen.
Bei der Razzia fanden die Beamten auch Granaten. Zwei Zündkapseln wurden den Angaben zufolge kontrolliert gesprengt. In drei Landkreisen in Baden-Württemberg wurden so viele Waffen beschlagnahmt, dass sie mit Lkw abtransportiert werden mussten. Experten müssen jetzt klären, ob es sich um echte Waffen oder um Attrappen handelt.
Bei dem Einsatz kooperierte die Ulmer Polizei mit den Landeskriminalämtern Baden-Württemberg und Bayern sowie weiteren Polizeipräsidien und Spezialeinsatzkommandos. Die durchsuchten Wohnungen liegen in verschiedenen Orten in Bayern und Baden-Württemberg. Die Verdächtigen kamen vorerst auf freien Fuß, die Ermittlungen dauern an.
- Nachrichtenagentur AFP