Ermittlungen in Wilhelmshaven Marine-Mitarbeiter unter Korruptionsverdacht

Die Elsflether Werft war für die umstrittene Sanierung der "Gorch Fock" verantwortlich. Nun rückt das Unternehmen wieder in den Fokus: Fünf Mitarbeiter stehen unter Korruptionsverdacht.
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Vorteilsnahme gegen Bedienstete des Marinearsenals in Wilhelmshaven. Der Anfangsverdacht gründe auf Durchsuchungsmaßnahmen bei der Elsflether Werft AG, die Ermittlungen stünden aber nicht unmittelbar im Zusammenhang mit dem Segelschulschiff "Gorch Fock", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte die "Welt am Sonntag" über die Ermittlungen berichtet.
Gegen wie viele Mitarbeiter ermittelt wird, sagte der Sprecher nicht. "Es handelt sich jedoch nur um einige wenige Bedienstete, die auch keine hervorgehobene Führungsposition innehaben."
Zweifelhafte Nebengeschäfte
Die Elsflether Werft AG hatte den Auftrag, das Schulschiff der Marine zu sanieren. Allerdings ging die Werft im Februar 2019 in Insolvenz. Ihre zwei Vorstände hatten Millionen Euro in zweifelhafte Nebengeschäfte gesteckt. Gegen sie wird ermittelt.
Bekannt waren auch Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter des Marinearsenals wegen Korruption. Mittlerweile soll die Fassmer-Werft die "Gorch Fock" fertigstellen, die Rückgabe an die Marine ist für Mai 2021 geplant. Die Kosten der Sanierung sind von geplant zehn Millionen Euro auf 135 Millionen Euro gestiegen.
Das Marinearsenal in Wilhelmshaven ist für den Erhalt von Schiffen und Hafenanlagen der Deutschen Marine zuständig.
- Nachrichtenagentur dpa