Mordprozess in Bayreuth Keine Hinweise auf Vergewaltigung bei getöteter Tramperin
Das Landgericht Bayreuth verhandelt den Mordfall um die getötete Studentin Sophia. Nach Aussage des Rechtsmediziners gibt es keine Hinweise auf eine Vergewaltigung. Der Angeklagte ist geständig.
Im Mordprozess um die erschlagene Tramperin Sophia Lösche gibt es nach Aussage eines Rechtsmediziners keine Hinweise, dass die Studentin sexuell missbraucht wurde. Die Untersuchung der Leiche ergab keine Spermaspuren, obwohl diese auch an einem verwesten Körper nachweisbar wären, wie der Gutachter am Freitag vor dem Landgericht Bayreuth sagte. Ein Obduktionsbericht aus Spanien war zu demselben Ergebnis gekommen.
Sophia Lösche hatte vor gut einem Jahr von Leipzig in Richtung Nürnberg trampen wollen. Von dort wollte sie nach Aussage ihres Bruders per S-Bahn zu ihrer Familie nach Amberg in der Oberpfalz fahren. Dort kam Sophia aber nie an. Der Anklage zufolge hat ein 42-jähriger Fernfahrer die Tramperin ermordet, um eine sexuelle Straftat zu verdecken. Ihre Leiche wurde in einem Straßengraben in Spanien entdeckt.
Der Angeklagte hatte zu Prozessauftakt gestanden, die junge Frau im Juni vergangenen Jahres mitgenommen und mit einem Eisenrohr getötet zu haben. Der Mann gab an, sie noch am Abend der Abfahrt im Streit versehentlich erschlagen zu haben. Der Anklage zufolge soll er die Tramperin gefesselt und zu einem späteren Zeitpunkt mit voller Absicht getötet haben.
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Der Todeszeitpunkt ist entscheidend für die Anklage. Doch die Obduktion lasse nur "grobe Schätzungen" zu, sagte der Rechtsmediziner von der Universität Erlangen. Anders als seine spanischen Kolleginnen ging er davon aus, dass Sophia Lösche wenige Stunden nach Abfahrt oder einen Tag später ums Leben kam. Nach seiner Einschätzung wurde Sophia Lösche schon nach den ersten Schlägen auf den Kopf bewusstlos, starb und wurde dann erst gefesselt.
- Nachrichtenagentur dpa