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Stuttgart: Auf offener Straße mit Schwert erstochen - immer mehr Details bekannt


Auf offener Straße in Stuttgart
Mann mit Schwert getötet – 28-Jähriger gesteht offenbar Mord

Von t-online, pdi, aj

Aktualisiert am 02.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Stuttgart: Ein Polizistin der Spurensicherung arbeitet an einem Tatort. Bei einer Auseinandersetzung in Stuttgart ist ein Mann tödlich verletzt worden.Vergrößern des Bildes
Stuttgart: Eine Polizistin der Spurensicherung arbeitet an einem Tatort. Bei einer Auseinandersetzung in Stuttgart ist ein Mann tödlich verletzt worden. (Quelle: dpa)
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Schreckenstat auf offener Straße: Ein Mann wird in Stuttgart mit einem Schwert erstochen. Der Tätverdächtige flüchtet, kann aber verhaftet werden. Über die Tat werden nun immer mehr Details bekannt.

Nach der tödlichen Stichattacke auf offener Straße in Stuttgart will die Polizei am Freitag weitere Zeugen vernehmen. Darunter seien Anwohner und Bekannte des Opfers und des mutmaßlichen Täters, sagte ein Sprecher der Polizei. Weiter soll das Motiv für die Bluttat vom Mittwochabend geklärt werden.

Der mutmaßliche Täter, ein 28-Jähriger, wohnte offenbar bis vor kurzem bei dem Opfer, einem 36-jährigen Deutschen. Dies teilten die Ermittler am Donnerstag mit. Vor kurzem sei der 28-Jährige allerdings ausgezogen. Vor dem Angriff hätten die beiden Männer Streit gehabt. Ein Polizeisprecher bezeichnete die Tat als "außergewöhnlich und entsetzlich".

Die Identität des Verdächtigen, der die Tat am Donnerstag gegenüber der Polizei gestanden hatte und in Untersuchungshaft sitzt, ist noch nicht abschließend geprüft. Bislang geht die Polizei davon aus, dass er Syrer ist und seit 2015 in Deutschland mit einem gültigen Aufenthaltsstatus lebt. "So ist er registriert", sagte ein Sprecher. Ob diese Angaben aber tatsächlich stimmen, müsse noch verifiziert werden. Mit dieser Identität sei der Verdächtige jedenfalls schon bei der Polizei bekannt gewesen - zu den Hintergründen äußerte sich der Sprecher aber nicht.

Polizei geht von persönlichem Motiv aus

Nach seiner Verhaftung wurde der mutmaßliche Täter vernommen. "Beim Motiv suchen wir derzeit im persönlichen Verhältnis zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter", sagte Johannes Freiherr von Gillhausen, Sprecher der Stuttgarter Polizei, zu t-online.de. "Einen religiösen oder politischen Hintergrund halten wir für sehr unwahrscheinlich. Dafür gibt es keine Anhaltspunkte."

Der Verdächtige kam in Untersuchungshaft. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen Mordes, wie die Polizei mitteilte. Der Mann hatte die Vorwürfe demnach bei Vernehmungen gegenüber der Polizei eingeräumt. Es sei von persönlichen Beweggründen auszugehen.

Tatverdächtiger flüchtet und will Waffe entsorgen

Der Syrer sei nach derzeitigen Erkenntnissen seit 2015 in Deutschland und habe einen gültigen Aufenthaltsstatus, sagte der Sprecher. Er sei der Polizei bereits bekannt gewesen.

Der 28-Jährige soll mehrmals mit einer schwertartigen Klinge auf den 36-Jährigen eingestochen haben. Danach flüchtete er nach Polizeiangaben erst zu Fuß, dann mit einem Fahrrad.

Das Opfer blieb blutüberströmt auf der Straße liegen. Zeugen verständigten schnell die Polizei. Unter anderem mit einem Hubschrauber fahndeten die Ermittler nach dem Flüchtigen und konnte ihn wenige Stunden später in der Nähe des Tatorts stellen. Laut Informationen von t-online.de leistete der Tätverdächtige bei der Verhaftung keinen Widerstand. "Er hat versucht, die Waffe zu entsorgen. Es konnte dann aber sichergestellt werden", bestätigte von Gillhausen. Das Schwert soll der Tatverdächtige gefunden haben.

Die Vernehmung des Verdächtigen dauerte am Donnerstag noch an. Danach sollte der Mann dem Haftrichter vorgeführt werden.

Schon kurz nach der Tat am Mittwochabend kursierten mehrere Videos davon im Netz. Die Ermittler nutzten die Filme zwar zur Beweissicherung, sie würden die Nutzer aber kontaktieren und sie auffordern, die Videos aus dem Internet zu nehmen. Auch von Gillhausen äußert sich kritisch: "Die Videos könnten natürlich beweistechnische Relevanz haben. Aber im Netz können sich auch Kinder diese schrecklichen Bilder anschauen."

"Geschmacklose Videos"

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft, ob sich Menschen, die Videos aufgezeichnet und hochgeladen haben, strafbar gemacht haben. Laut einem Sprecher geht es hier um die "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen". Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg wies in einem Tweet darauf hin, dass die "Herstellung und Verbreitung von Medien, die grausame oder unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen zeigen", verboten sind.


"Ich finde das fast schon geschmacklos, wenn Menschen so etwas tun", sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Hans-Jürgen Kirstein, zu den Filmaufnahmen und deren Verbreitung und verwies auf den Opferschutz. Die Tat selbst spiegele ein gesamtgesellschaftliches Problem wieder: Viele Konflikte würden nicht mehr verbal, sondern mit Gewalt ausgetragen. "Das gibt es auf allen Ebenen", sagte er.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Polizei Stuttgart
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