25 Festnahmen in Türkei Angeblich größter Schleuserring Europas gesprengt
Die Gruppe soll Menschen über Griechenland nach Europa gebracht haben: Türkische Behörden sind mit einer Großrazzia gegen die angeblich größte Schleuserbande Europas vorgegangen.
Türkische Sicherheitskräfte haben einem Medienbericht zufolge den Chef des angeblich größten Rings von Menschenschmugglern in Europa festgenommen. Dabei handle es sich um einen Iraker, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtet. Rolle und Bedeutung des Mannes ließen sich unabhängig nicht unmittelbar verifizieren.
Bei Razzien in den vier Provinzen Istanbul, Mugla, Balikesir und Canakkale seien insgesamt 25 Verdächtige gefasst worden, hieß es. Die Istanbuler Polizei, der Geheimdienst und die Küstenwache hätten in diesem Fall zusammengearbeitet.
Dokumente, Drogen, Geld
Die Schmuggler sollen Migranten von Griechenland nach Italien, aber auch in andere europäische Länder gebracht haben. Für jede Tour sollen sie dem Bericht zufolge mindestens 5.000 Euro verlangt haben. Unter den Männern, die gefasst wurden, seien insgesamt sechs Ausländer gewesen. Bei den Razzien seien Dokumente, Drogen und "viele Euro und Dollar" gefunden worden. Die Küstenwache habe außerdem Boote mit Menschen auf dem Weg außer Landes angehalten.
Die Türkei beherbergt mehr als 3,5 Millionen syrische Flüchtlinge, außerdem Zehntausende Flüchtlinge und Migranten aus Afghanistan und anderen Staaten. Immer wieder versuchen Migranten, allein oder mithilfe von Menschenschmugglern, in die EU zu gelangen.
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Ein im März 2016 geschlossener Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei sieht vor, dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug nehmen EU-Staaten der Türkei schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien ab und finanzieren Hilfen für in der Türkei lebende Flüchtlinge.
- Nachrichtenagentur dpa