Angeklagter schweigt Prozess: Vater soll Sohn zur Prostitution gezwungen haben
Er soll seinen Sohn nach Deutschland geholt haben, um Geld mit ihm zu verdienen: Ein Vater steht in Berlin wegen Zwangsprostitution vor Gericht. Zu Prozessbeginn äußert er sich nicht zu den Vorwürfen.
Ein 55-jähriger Vater, der seinen minderjährigen Sohn von Rumänien nach Berlin geholt und hier zum Betteln und zur Prostitution gezwungen haben soll, hat vor dem Landgericht eine Aussage verweigert. In der am Dienstag zu Prozessbeginn verlesenen Anklage heißt es, der Junge sei zwölf Jahre alt gewesen, als er sexuell ausgebeutet worden sei.
Das verdiente Geld habe das Kind bis auf einen kleinen Betrag an den Angeklagten abgeben müssen. Der Sohn hatte den 55-Jährigen in einer früheren Vernehmung belastet und erklärt, sein Vater habe verlangt: "Mach Geld".
Kind hatte keine anderen Kontakte
Der Junge kam den Ermittlungen zufolge spätestens Anfang September 2017 nach Berlin. Der 55-Jährige habe seinen Sohn dazu gebracht, im Großen Tiergarten erwachsenen Männern sexuelle Dienste gegen Entgelt anzubieten, heißt es in der Anklage. "Der Vater nutzte bewusst aus, dass das Kind von ihm als alleinigen Elternteil persönlich und finanziell vollkommen abhängig war und zudem in Berlin über keine außerfamiliären Kontakte verfügte."
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Von vier Fällen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes geht die Anklage aus. Zudem wird dem seit Dezember 2018 inhaftierten Vater Zuhälterei, Menschenhandel und Zwangsprostitution zur Last gelegt. Der Verteidiger erklärte, sein Mandant werde sich möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt zu den Vorwürfen äußern. Der Prozess wird am 29. Mai fortgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa