Gang-Kriminalität Nordbrasilien: Mindestens 42 Tote bei Unruhen in Gefängnissen

Im brasilianischen Bundesstaat Amazonas ist es in mehreren Haftanstalten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Dutzende Menschen verloren dabei ihr Leben.
In vier Haftanstalten im nordbrasilianischen Manaus sind am Montag 42 Insassen tot aufgefunden worden. Bereits am Vortag waren in einem der Gefängnisse bereits 15 Menschen bei Zusammenstößen unter den Häftlingen getötet worden. Die neuen Todesopfer seien alle erstickt worden, wie die Strafvollzugsbehörde des Bundesstaates Amazonas mitteilte. Ein Sozialarbeiter sei von Häftlingen verletzt worden.
Die Unruhen begannen am Sonntag in der Haftanstalt Anisio Jobim während der Besuchszeit. Die Häftlinge seien teils mit selbstgebastelten Stichwaffen übereinander hergefallen, teilten die Behörden mit.
2017 starben 56 Häftlinge bei Zusammenstößen
Die Regierung des Präsidenten Jair Bolsonaro habe zusätzliche Sicherheitskräfte nach Manaus entsandt, erklärte am Montag der Gouverneur von Amazonas, Wilson Lima, nach einem Treffen mit Justizminister Sérgio Moro.
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In dem Gefängnis Anisio Jobim hatte es bereits im Januar 2017 blutige Zusammenstöße von Häftlingsgruppen gegeben, in deren Verlauf 56 Häftlinge getötet wurden.
- Nachrichtenagentur dpa