Dreifachmord in Hille Mutmaßlicher Mörder soll blutiges Messer abgeleckt haben
Der Angeklagte Jörg W. soll nach dem Tod eines seiner Opfer das blutige Tatmesser abgeleckt haben. Das hat der Mitangeklagte im Gespräch mit einer psychiatrischen Gutachterin angegeben.
Grausiges Detail im Prozess um den Dreifachmord im ostwestfälischen Hille: Nach dem Tod eines Opfers soll der Angeklagte Jörg W. das blutverschmierte Tatmesser abgeleckt haben. Das habe der Mitangeklagte Kevin R. ihr im Gespräch geschildert, sagte die psychiatrische Gutachterin Nahlah Saimeh in dem Prozess vor dem Landgericht Bielefeld.
Die Expertin, die über die Schuldfähigkeit des ehemaligen Zeitsoldaten Auskunft geben soll, bezeichnete den 24-Jährigen als psychisch gesunden Mann. Ihr Gutachten wird das Gericht erst in ein paar Wochen in das Verfahren einführen.
Angeklagte beschuldigen sich gegenseitig
"Er selbst habe diese Pose von Jörg W. als ekelhaft empfunden", sagte Saimeh über die Aussagen von Kevin R. weiter. Ansonsten sei der 24-Jährige bei seiner bisherigen Aussage geblieben. Demnach habe er bei der Beseitigung der Leichen geholfen, aber nicht selbst getötet. Wie Blutspritzer auf seine Jacke kommen konnten, sei für ihn selbst nur schwer erklärbar.
Bislang beschuldigen sich die beiden angeklagten Deutschen gegenseitig. Eine entscheidende Rolle kommt daher im Prozess einem Rechtsmediziner zu. Am 21. Februar soll der Gutachter Bernd Karger von der Uniklinik Münster die Entstehung der Blutspritzer erklären.
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Laut Anklage sollen die beiden zuerst einen 72-jährigen Nachbarn, dann einen 64-jährigen Hilfsarbeiter und später einen 30 Jahre alten Geschäftspartner getötet haben, um sich zu bereichern. Die Leichen waren im Frühjahr 2018 verscharrt auf Höfen in Hille gefunden worden.
- Nachrichtenagentur dpa