Trotz Kritik Todesstrafe gegen Dreifach-Mörder in Texas vollstreckt

In den USA ist ein verurteilter Mörder hingerichtet worden. Der Vollzug der Todesstrafe sorgte für heftige internationale Proteste. In dem Fall sei gegen die Menschenrechte verstoßen worden.
Trotz internationaler Proteste ist im US-Bundesstaat Texas ein 64-jähriger Mexikaner wegen Mordes hingerichtet worden. Das bereits im Jahr 1993 gegen Roberto Moreno Ramos verhängte Todesurteil wurde im Gefängnis von Huntsville mit einer Giftspritze vollzogen, wie die Behörden mitteilten. Ramos hatte 1992 seine Frau und seine sieben und drei Jahre alte Kinder in der Stadt Progresso nahe der mexikanischen Grenze getötet.
Während der 25 Jahre seit Verhängung des Todesurteils hatten Ramos' Anwälte wiederholt auf angebliche Gehirnschäden und psychische Probleme ihres Mandaten verwiesen. Der mexikanische Staat und Menschenrechtsorganisationen beklagten, dass Ramos von den US-Ermittlern nicht auf sein Recht auf juristische Betreuung durch das mexikanische Konsulat hingewiesen worden sei.
Starke Kritik an Hinrichtung
Die mexikanische Regierung hatte am Montag erklärt, die Hinrichtung des 64-Jährigen würde eine "ungeheuerliche Verletzung der Menschenrechte und internationaler Gesetze" darstellen. Auch UN-Experten kritisierten die geplante Hinrichtung.
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Nach einer Klage Mexikos im Jahr 2003 ordnete der Internationale Gerichtshof in Den Haag ein Wiederaufrollen des Falls an. Das Oberste Gericht der USA wies dies 2008 jedoch zurück. Seither wurden nach Angaben des Informationszentrums zur Todesstrafe fünf mexikanische Staatsangehörige in den Vereinigten Staaten hingerichtet. Insgesamt wurden in den USA in diesem Jahr 20 Menschen hingerichtet, zehn davon in Texas.
- Nachrichtenagentur AFP