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Ex-Drogenboss: Jury-Kandidaten haben Angst vor Vergeltung des Kartells


Prozess gegen Ex-Drogenboss
Jury-Kandidaten haben Angst vor Vergeltung des Kartells

Von afp, dpa, aj

Aktualisiert am 06.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Das Bundesverwaltungsgericht in Brooklyn: Der Prozess gegen den ehemaligen Drogenboss "El Chapo" beginnt mit der Auswahl von zwölf Geschworenen.Vergrößern des Bildes
Das Bundesverwaltungsgericht in Brooklyn: Der Prozess gegen den ehemaligen Drogenboss "El Chapo" beginnt mit der Auswahl von zwölf Geschworenen. (Quelle: Mark Lennihan/AP/dpa)

Joaquín "El Chapo" Guzmán galt lange als einer der meistgesuchten Verbrecher der Welt. Jetzt hat der Prozess gegen den Ex-Drogenboss begonnen. Unter höchsten Sicherheitsauflagen müssen zwölf Geschworene gefunden werden.

Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen hat in New York der Prozess gegen den berüchtigten mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán begonnen. In einem Gerichtsgebäude in Brooklyn begann am Montag die Auswahl der Geschworenen. Die zwölf Jury-Mitglieder - hinzu kommen sechs Ersatzkandidaten - sollen über die Schuld des langjährigen Chefs des Sinaloa-Kartell befinden.

Das bis auf Freitag angesetzte Geschworenen-Auswahlverfahren findet aus Sicherheitsgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zur Auswahl für die Jury stehen rund hundert Kandidaten. Am Montag wurden 17 von ihnen aussortiert - darunter zwei Frauen, die Sorgen vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen des Drogenkartells geäußert hatten.

In dem auf vier Monate angesetzten Mammutverfahren muss sich der 61-jährige Guzmán unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäsche verantworten. Laut Anklage soll das mexikanische Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und große Mengen andere Drogen in die USA geschmuggelt haben. Guzmán droht lebenslange Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis.

Höchste Sicherheitsvorkehrungen für die Geschworenen

Eine der Frauen sagte, sie befürchte, dass sich Guzmáns Familie an den Geschworenen und deren Familien rächen könnte. Sie habe "Angst" und fühle sich "unsicher".

Für die Geschworenen werden höchste Sicherheitsvorkehrungen gelten: Ihre Namen werden geheim bleiben und sie werden jeden Verhandlungstag zum Gericht eskortiert. Schätzungen zufolge könnte der Prozess wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen und der Schutzprogramme der teuerste in der Geschichte der USA werden.

Die Anklage gegen Guzmán stützt sich auf rund 300.000 Seiten Dokumente, 117.000 Audioaufnahmen und große Mengen an Fotos. Viele der Beweismittel sind als vertraulich eingestuft. Zahlreiche Informanten und Zeugen in dem Verfahren stehen unter besonderem Schutz.

Schon zwei Mal aus einem Gefängnis geflohen

Guzmán, der in Mexiko zwei Mal aus dem Gefängnis entkommen war, verbringt seit seiner Auslieferung an die USA im Januar 2017 täglich 23 Stunden in Einzelhaft in einer fensterlosen Zelle.

Besuch darf er nur von seinen Anwälten und seinen siebenjährigen Zwillingstöchtern erhalten. Seine 29-jährige Frau Emma Coronel hat kein Besuchsrecht. Seit 2017 hat sie keine Anhörung versäumt, sie wird auch bei den Eröffnungsplädoyers zum Prozessauftakt am 13. November erwartet.

Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist nach einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp, dpa
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