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Niedersachsen: Leiche in Barsinghausen entdeckt – Verdächtiger gefasst


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Kleinstadt bei Hannover
Totes Mädchen entdeckt – Polizei fasst Verdächtigen


Aktualisiert am 19.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Polizeibeamte sichern Spuren am Tatort in Barsinghausen: Eine 16-Jährige ist wahrscheinlich Opfer einer Gewalttat geworden.Vergrößern des Bildes
Polizeibeamte sichern Spuren am Tatort in Barsinghausen: Eine 16-Jährige ist wahrscheinlich Opfer einer Gewalttat geworden. (Quelle: Peter Steffen/dpa)
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Passanten haben in Barsinghausen bei Hannover die Leiche einer 16-Jährigen entdeckt. Nun konnte die Polizei einen Tatverdächtigen fassen. Noch wird geprüft, ob sich der Verdacht gegen ihn erhärtet.

Grausige Entdeckung in einer Kleinstadt: Auf den Tag genau zwei Monate nachdem in Barsinghausen die Leiche einer 55-Jährigen gefunden wurde, entdeckten Passanten eine weitere Frauenleiche. Die Polizei bestätigte, dass es sich um eine 16-Jährige aus der Nachbarschaft handelt. Laut Informationen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" wurde die Tote von Passanten halbnackt und blutüberströmt mit Kopfverletzungen gefunden. Das deckt sich mit Berichten eines Ortsansässigen in sozialen Medien.

Am Montag nahm die Polizei einen Tatverdächtigen fest. Der 24-Jährige habe die deutsche und dominikanische Staatsangehörigkeit und befinde sich in Polizeigewahrsam, teilte die Polizeidirektion Hannover mit. Mittlerweile wurde der Verdächtige mehrfach vernommen. "Derzeit prüfen wir noch, ob und inwieweit sich ein Tatverdacht erhärtet", sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Die Staatsanwaltschaft wollte vom Verlauf der Befragungen abhängig machen, ob ein Haftbefehl beantragt wird. Eine Entscheidung darüber war bis zum Mittag noch nicht gefallen.

Der 24-Jährige mit deutscher und dominikanischer Staatsangehörigkeit war am Montagmittag festgenommen worden. Zeugenhinweise und weitergehende Ermittlungen führten die Polizei zu dem Mann.

Die 16-Jährige war am Sonntag am frühen Nachmittag in der Nähe einer Grundschule entdeckt worden. Die Obduktion ergab, dass die junge Frau durch eine massive Gewalteinwirkung gegen den Kopf gestorben ist. Hinweise auf ein Sexualdelikt konnten die Rechtsmediziner nicht feststellen.

Polizei sucht nach Zeugen

Zuletzt war die junge Frau um kurz nach 1 Uhr in der Nacht zu Sonntag am Bahnhof gesehen worden. Für den Zeitraum bis Sonntagnachmittag sucht die Polizei deshalb Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben. Außerdem werde ein möglicher Zusammenhang zu einem zweiten Fall aus dem selben Ort geprüft.

Denn unweit der Fundstelle an der Adolf-Grimme-Grundschule wurde im April bereits die Leiche der 55-jährigen Veronika B. in einem Entwässerungsgraben gefunden. Die Obduktion ergab damals, dass Veronika B. umgebracht wurde. Im Zuge ihrer Ermittlungen verteilte die Polizei Flugzettel mit einem Foto der Frau in der Stadt. Bislang fehlt allerdings eine Spur zum Täter. Auch über ein mögliches Motiv gab die Polizei bislang keine Auskunft. Zwischenzeitlich stand zwar ein Verdächtiger im Fokus der Ermittlungen. Der Verdacht konnte jedoch nicht erhärtet werden.

Oberstaatsanwalt Thomas Klinge sagte auf Nachfrage von t-online.de, dass er es für "äußerst unwahrscheinlich" hält, dass diese Person mit der aktuellen Tat im Zusammenhang steht. "Aber wir beziehen das natürlich in unsere Überlegungen mit ein." Noch stehe man am Anfang der Ermittlungen, arbeite aber mit der Polizei unter Hochdruck an dem Fall.

Warnung vor Spekulationen

In den sozialen Medien zeigen sich die Einwohner von Barsinghausen ob der Funde besorgt. Auch von Schüssen war dort die Rede. Eine Sprecherin der Polizei sagte t-online.de allerdings, dass Schüsse bei den Ermittlungen keine weitere Rolle spielen würden.

Aus dem Rathaus von Barsinghausen kommt Verständnis für die Verunsicherung der Bürger. "Natürlich fragt man sich, ob man noch sicher vor die Tür gehen kann", sagt Denny Foth, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, auf Nachfrage von t-online.de. Barsinghausen sei eine sehr kleine Stadt, solche Taten hätte er eher in Hannover oder anderen Großstädten vermutet. Er warnt aber vor Spekulationen: "Wir alle müssen die Polizei jetzt ihre Arbeit machen lassen."

In der Grundschule, vor der die zweite Leiche entdeckt wurde, fand am Montag Unterricht statt. Seelsorger des Arbeiter Samariter Bundes waren zur Unterstützung der Lehrer vor Ort. "Vor dem Unterricht hatten wir eine gemeinsame Besprechung mit den Bezugspersonen der Kinder. Jetzt stehen wir für Rückfragen bereit", sagte Ehrenamtsleiter Jörg Brockhoff t-online.de.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
  • dpa, AFP
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