Ermordete Jugendliche Verdächtiger im Fall Susanna ist wieder frei
Der im Fall der ermordeten Susanna festgenommene Asylbewerber ist wieder frei. Es besteht kein dringender Tatverdacht mehr. Der Hauptverdächtige wurde im Irak festgenommen.
Bei der in Wiesbaden gefundenen Toten handelt es sich um die vermisste 14-jährige Susanna. Laut Zentralrat der Juden war das Mordopfer Jüdin. Die Polizei fahndete nach dem mehrfach polizeilich auffällig gewordenen Iraker Ali B..
Ermittler waren zunächst davon ausgegangen, dass Susanna von zwei Männern aus einem Flüchtlingsheim in Wiesbaden vergewaltigt und getötet worden sei. Unter Verdacht steht derzeit aber offenbar nur noch ein Iraker im Alter von 20 Jahren. Ein 35 Jahre alter Mann aus der Türkei war zunächst unter Verdacht festgenommen worden – später allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
"Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden", teilte der Zentralrat der Juden mit. Einem jungen Leben sei "auf grausame Weise" ein Ende gesetzt worden. "Wir erwarten von den Strafverfolgungsbehörden eine rasche und umfassende Aufklärung sowie harte Konsequenzen für den oder die Täter." Voreilige Schlüsse oder Spekulationen verböten sich jedoch.
Präsident Josef Schuster hatte in der Vergangenheit mehrfach gewarnt, dass der massive Zuzug von Migranten aus dem arabisch-islamischen Raum zu einem wachsenden Antisemitismus und auch zu vermehrten Gewalttaten in Deutschland führen könne, auch wegen der kulturellen Prägung der Zuwanderer.
Die Leiche der seit mehr als zwei Wochen vermissten 14-Jährigen war am Mittwoch gefunden worden. Eine DNA-Analyse habe ergeben, dass es sich "zweifelsfrei" um Susanna handle, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Wiesbaden, Achim Thoma. Sie sei durch "Gewalteinwirkung auf den Hals" getötet worden. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler nun durch die Obduktion der Leiche der 14-Jährigen und der Auswertung von DNA-Spuren.
Iraker kam 2015 nach Deutschland
Der 20-Jährige kam den Ermittlern zufolge im Herbst 2015 nach Deutschland. Er war bereits mehrfach polizeilich aufgefallen. Er war auch mit der Vergewaltigung eines Kindes in Verbindung gebracht worden. Nach dem Mord soll er Anfang Juni mit seiner Familie von Düsseldorf aus nach Istanbul in der Türkei und von dort aus weiter nach Erbil im Nordirak geflogen sein. Der Asylantrag des 20-Jährigen war Ende 2016 abgelehnt worden. Da ein Rechtsanwalt dagegen eine Klage eingereicht habe, laufe das Verfahren noch.
Auf die Spur des tatverdächtigen Irakers kam die Polizei durch den Hinweis eines 13-jährigen Flüchtlings. Die weiteren Ermittlungen führten sie dann zu dem 35-Jährigen, wo sich die Jugendliche öfter aufgehalten haben soll. Sie habe den Bruder des Verdächtigen näher gekannt, teilte die Polizei mit.
Die 14-jährige Susanna war seit dem 22. Mai vermisst worden. Bereits in der vergangenen Woche wurde nach der Jugendlichen gesucht, jedoch ohne Erfolg. Nach Zeugenhinweisen wurde die Suche in Wiesbaden-Erbenheim am Montag wieder aufgenommen. Am Mittwoch wurde dann in einem schwer zugänglichen Gelände die Leiche gefunden.