Gewalt in Darmstadt Kämpfe zwischen Festival-Besuchern und Polizei

Nach einem Musikfestival in Darmstadt ist es zu Gewalt und Ausschreitungen gekommen. Polizisten wurden verletzt, rund 80 Verdächtige festgenommen.
Nach dem Ende des "Schlossgrabenfestes" in Darmstadt ist es in der Nacht zu Sonntag zu Auseinandersetzungen zwischen einer Menschenmenge und Einsatzkräften gekommen. Laut Polizeiangaben seien Beamte kurz nach Ende des Musikfestivals um 2 Uhr mit Flaschen beworfen worden. Daraufhin wurden weitere Polizisten aus den umliegenden Polizeipräsidien, die Bundespolizei und ein Polizeihubschrauber herbeigerufen. "Um die Lage unter Kontrolle zu bringen", hieß es laut Mitteilung.
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80 mutmaßliche Angreifer –sowohl Männer als auch Frauen – seien im Laufe der Nacht in der Innenstadt festgenommen worden. Zum Teil waren sie am Morgen wieder auf freiem Fuß. Gegen Verdächtige wird unter anderem wegen Landfriedensbruch ermittelt. Ihnen wird vorgeworfen, auch Sachbeschädigungen verübt zu haben. So sei ein Altkleider-Container angezündet worden.
Vermummt oder nicht?
Hieß es in einer ersten Mitteilung, Randalierer hätten sich zum Teil vermummt, entfiel dieser Passus in einer zweiten Mitteilung. Das "Darmstädter Echo" berichtete, Menschen hätten "A.C.A.B" skandiert – die Abkürzung für "All cops are bastards". "Motiv und Herkunft der Täter sind noch unklar", sagte der Sprecher weiter.
"Mutmaßungen oder Schuldzuweisungen sind zum derzeitigen Zeitpunkt fehl am Platz!", teilte die Polizei im Nachrichtendienst Twitter mit. "Ersten Ermittlungen zufolge handelte es sich dabei nicht um eine spezielle Gruppierung. Viele der festgenommenen Personen waren jedoch stark angetrunken", sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauerten an. 15 Polizeibeamte wurden den Angaben zufolge verletzt, zwei waren am Morgen in einer Klinik.
Nach Angaben der Organisatoren ist die kostenlose Freiluft-Veranstaltung Hessens größtes Musikfestival. Die Hälfte der über 100 Bands kam aus der Region. Mehr als 400.000 Besucher wurden erwartet. Aufgrund des großen Andrangs hatte die Polizei im Laufe des Festivals und auch des Abends mehrfach Eingänge schließen müssen.
- dpa, AFP
- Erste Mitteilung der Polizei Südhessen
- Zweite Mitteilung der Polizei Südhessen
- Darmstädter Echo: "Menschenmenge greift Polizisten an"