t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Berlin-Marzahn: Mann gesteht Armbrustmord an Frau und Töchtern


"Sie hatten keine Chance"
Grausamer Armbrustmord: Angeklagter bricht sein Schweigen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 13.03.2025 - 15:00 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250313-911-008398Vergrößern des Bildes
Die Rechtsanwältin Nicole Bédé (r.) steht beim Prozess neben ihrem Mandanten (l.): Der 37-Jährige soll seine Lebensgefährtin und die beiden gemeinsamen Töchter ermordet haben. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa)
News folgen

Nach einem gewaltsamen Mord muss sich ein Mann nun vor Gericht verantworten. Er soll seine Frau mit Armbrust und Messer getötet haben.

In einer Wohnung in Berlin-Marzahn sind zwei Mädchen im Alter von fünf und sechs Jahren sowie ihre Mutter tot aufgefunden worden. Die grausame Tat geschah vor rund fünf Monaten. Nun sitzt der Partner der Frau, der auch der Vater der Kinder ist, auf der Anklagebank.

Loading...

Während Oberstaatsanwalt Ralph Knispel am Donnerstag die schockierenden Details der Anklage verlas, blickte der 37-jährige Deutsche zu Boden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem besonders schweren Fall des Mordes aus, da die Opfer gequält wurden. Er habe alle drei töten wollen und ihnen aus "gefühlloser wie unbarmherziger Gesinnung gezielt Schmerzen körperlicher wie seelischer Art zugefügt", so der Vorwurf von Knispel. Die Partnerin und die Kinder sollen sich verzweifelt gewehrt haben – Schnittverletzungen an Händen oder Armen zeugen von ihren Abwehrversuchen.

Nach der grausamen Tat soll der gebürtige Heidelberger zu Verwandten nach Baden-Württemberg geflohen sein, wo er schließlich festgenommen wurde. Zu den Vorwürfen äußerte er sich zunächst nicht. Nun brach er sein Schweigen.

Tatverdächtiger zog die Pfeile aus den Körpern

"Ich habe die Taten begangen. Ich kann es nicht glauben und nicht nachvollziehen. Ich habe keinen Ausweg gesehen", ließ er über seine Verteidigerin erklären. Er fügte hinzu: "Ich habe meine Töchter sehr geliebt. Die Welt ist in einem beängstigenden Zustand." Zuerst habe er seine Partnerin getötet, weil sie seiner Meinung nach die Kinder nicht geschützt habe. Dann sei er ins Kinderzimmer gegangen: "Ich habe einfach zugestochen", sagte der Angeklagte. Anschließend setzte er eine Armbrust ein: "Sie hatten keine Chance". Er betonte, dass er seine Töchter nicht quälen wollte und es schnell gehen sollte.

Der Angeklagte hatte laut Anklage 15 Pfeile für die Armbrust dabei und benutzte diese mehrfach, indem er sie aus den Körpern herauszog und erneut abfeuerte. Daran könne er sich jedoch nicht erinnern, ließ er erklären.

Psychische Erkrankung beim Angeklagten?

Blass und in einem schlabbrigen schwarzen T-Shirt verfolgte der Mann den ersten Prozesstag, der nur kurz dauerte. Seine Anwältin beantragte eine vorläufige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus, was auch von einer Sachverständigen unterstützt wurde. Diese stellte eine schwere geistige Erkrankung bei dem Angeklagten fest und erklärte, dass die Tat vor einem paranoiden Hintergrund geschehen sei. Das Gericht muss nun über die Unterbringung entscheiden. Bislang befindet sich der Mann in Untersuchungshaft.

Bruder und Onkel von Opfern als Nebenkläger

Der Prozess wird am 18. März mit den ersten Zeugen fortgesetzt. Insgesamt sind neun Verhandlungstermine bis zum 10. April geplant. Der Bruder und Onkel der Opfer tritt als Nebenkläger auf, war aber am ersten Verhandlungstag nur durch seine Anwältin vertreten.

Die Leichen wurden am 3. November 2024 entdeckt – zu diesem Zeitpunkt befand sich der mutmaßliche Täter bereits außerhalb Berlins. Nach seiner Festnahme in Heidelberg wurde er zurück nach Berlin gebracht. Der Angeklagte hat keine Vorstrafen. Zuletzt lebte er von Bürgergeld, hieß es am Rande.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom