Großrazzia gegen Betrüger 300 Millionen Euro mit Schneeballsystem erbeutet

Die Polizei ist mit einer großangelegten Razzia in Berlin und mehreren anderen Orten gegen eine Betrügerbande vorgegangen. Die Bande soll 300 Millionen Euro erbeutet haben.
Mit einem sogenannten Schneeballsystem sollen die acht Verdächtigen etwa 2300 Menschen in Deutschland und der Schweiz um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag betrogen haben. Mit dem Versprechen hoher Gewinne sollen sie 300 Millionen Euro eingesammelt haben, wie die Polizei an diesem Donnerstag mitteilte.
Zwölf Wohnungen oder andere Räume in acht Städten oder Gemeinden wurden bereits am Dienstag durchsucht. Die meisten Durchsuchungen erfolgten in Berlin, andere in München und Leipzig sowie kleineren Gemeinden in West- und Ostdeutschland. Polizei und Staatsanwaltschaft beschlagnahmten umfangreiche Beweise und Vermögen im Gesamtwert von mehr als 80 Millionen Euro. Bisher wurde keiner der acht Verdächtigen festgenommen.
Die Betrüger versprachen den Anlegern Sicherheit, indem die Einzahlung auf ein Treuhandkonto eines Wirtschaftsprüfers erfolgte. Die tatsächliche Verwendung der Gelder sei "durch verschachtelte juristische Gestaltungen und Treuhandkonstruktionen gezielt verschleiert" worden. Auszahlungen kamen aus dem Vermögen neuer Anleger – das kennzeichnet das sogenannte Schneeballsystem.
- dpa