Drogenkrieg in Mexiko Sechs Leichen hängen an Brücken in Urlaubsgebiet

Der Drogenkrieg hat aus Mexiko eines der gefährlichsten Länder der Welt gemacht. Inzwischen häufen sich auch in der Touristenregion Baja California die Gewaltexzesse.
Grausiger Anblick im mexikanischen Touristenort Los Cabos: Insgesamt sechs männliche Leichen sind am Mittwoch (Ortszeit) von verschiedenen Brücken hängend entdeckt worden. Die Toten hingen unter drei Brücken an Schnellstraßen, die zu den Flughäfen La Paz, San José del Cabo und Cabo San Lucas führten, wie die Polizei mitteilte. Los Cabos liegt an der Südspitze der kalifornischen Halbinsel.
Die Behörden machten keine Angaben darüber, wie die sechs Männer zu Tode gekommen sind. Drogengangs stellen die Leichen ihrer Opfer häufig öffentlich zur Schau, um Rivalen einzuschüchtern. In der Region Los Cabos sind allein zwischen Januar und Oktober 409 Menschen ermordet – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Im Juni fanden Ermittler ein Massengrab mit elf toten Männern und drei toten Frauen. In der vergangenen Woche ist der Polizeichef der Stadt, Juan Manuel Mayorga, erschossen worden.
Fast 200.000 Tote in elf Jahren
Die einst friedliche Region zieht jedes Jahr Millionen ausländischer Touristen an. Zugleich kämpfen Drogengangs in dem Gebiet um Schmuggelrouten in Richtung USA und die Oberhoheit über den Drogenverkauf an ausländische Touristen. Der massive Anstieg der Gewalt in diesem Jahr wird dem Aufstieg eines neuen Drogenkartells in der Region erklärt.
Mexiko leidet seit Jahren unter dem extrem gewalttätigen Drogenkrieg. Im Jahr 2006 startete die Regierung einen Feldzug gegen die Kartelle des Landes; seither wurden mehr als 196.000 Tote gezählt. Das Jahr 2017 ist das bislang blutigste: Allein in den ersten fünf Monaten wurden mehr als 9.900 Menschen ermordert.
Quellen und weiterführende Links:
- Nachrichtenagentur AFP
- theguardian.com