Bunga-Bunga-Sex-Parties Berlusconi wegen enormer Bestechungsgelder vor Gericht
Der Prozess gegen den italienischen Ex-Premier Silvio Berlusconi wegen Zeugenbestechung beginnt Anfang Juli. Dem 80-Jährigen wird vorgeworfen, mehrere Zeugen seiner ausschweifenden Sex-Partys mit Luxusgütern bestochen zu haben.
Berlusconi soll ihnen Bargeld, Geschenke, Autos und Wohnungen in einem Gesamtwert von zehn Millionen Euro angeboten haben, damit diese zu seinen Gunsten aussagen. Die Mailänder Richter entschieden in der Voranhörung ferner, dass der Prozess mit dem Verfahren zusammengelegt wird, in dem Karima al-Mahroug alias Ruby Rubacuore (Ruby Herzensbrecherin) und 21 Mitangeklagte ab dem 3. Juli vor Gericht stehen.
Berlusconi ließ der Anklage zufolge den Partybesuchern in seiner Residenz in Arcore bei Mailand zwischen 2011 und 2015 mehr als zehn Millionen Euro zukommen. Allein sieben Millionen Euro gingen laut Staatsanwaltschaft an Ruby.
Berlusconi hatte "unwissend" Sex mit einer Minderjährigen
Berlusconi war im Juni 2014 in erster Instanz wegen Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft und einem lebenslangen Ämterverbot verurteilt worden. Einen Monat später wurde der Medienmogul dann aber wieder freigesprochen. Berlusconi habe zwar Sex mit der damals 17-jährigen Ruby gehabt, jedoch nicht gewusst, dass sie zum fraglichen Zeitpunkt minderjährig gewesen sei.
Wegen einer Herzoperation wurde der Fall abgekoppelt
Im März 2015 hatte das höchste Berufungsgericht Berlusconi endgültig freigesprochen. Das jetzige Verfahren gegen die 22 Angeklagten war am 11. Januar eröffnet, wegen Verfahrensfragen aber auf den 3. Juli vertagt worden. Berlusconis Fall war nach dessen Herzoperation im Juni 2016 aus Gesundheitsgründen abgekoppelt worden.
Der rechtskonservative Berlusconi war zwischen 1994 und 2011 drei Mal Ministerpräsident Italiens.