In der Türkei 17 Tote durch gepanschten Alkohol
Weil das Einkommen nicht reicht, ist in der Türkei die Nachfrage nach gepanschtem Alkohol gestiegen. Das hat immer wieder tödliche Folgen.
Seit Ende November sind in der Türkei 17 Menschen durch gepanschten Alkohol gestorben. Laut Berichten türkischer Medien werden derzeit noch 22 weitere Betroffene in Krankenhäusern behandelt. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Mittwoch, dass acht Verdächtige festgenommen wurden, die den verunreinigten Alkohol verkauft haben sollen.
Vergangene Woche hatten die Behörden in Istanbul insgesamt 410 Liter Ethanol und Methanol beschlagnahmt. Zusätzlich wurden 165 Flaschen geschmuggelten Alkohols sowie diverse Produkte zur Herstellung von Alkohol sichergestellt.
In den zurückliegenden Jahren ist die illegale Herstellung von Alkohol in der Türkei stark angestiegen. Ein wesentlicher Grund dafür ist die hohe Inflation im Land. Der Preis für einen Liter des traditionellen Anis-Schnapses Raki liegt mittlerweile bei etwa 1300 Lira (rund 35 Euro), während der monatliche Mindestlohn bei nur 17.000 Lira (rund 465 Euro) liegt. Dieser enorme Preisanstieg hat die Nachfrage nach illegal hergestelltem Alkohol erhöht, dem oftmals hochgiftiges Methanol beigemischt wird, um Kosten zu sparen.
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- Nachrichtenagentur AFP