Opfer "brannte lichterloh" Mann zündet 17-Jährige an – lebenslange Haft
Er wollte seiner Ex-Partnerin "größtmöglichen seelischen Schaden" zufügen. Deswegen übergoss ein Mann ihre Schwester mit Benzin – und zündete sie an.
Ein 24-Jähriger ist wegen Mordes an der Schwester seiner Ex-Verlobten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Arnsberg stellte die besondere Schwere der Schuld fest, wodurch eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen ist. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne erkennbare Regung auf. Sein Verteidiger kündigte Revision an.
Der Syrer hatte im März in Menden (Nordrhein-Westfalen) die 17-Jährige mit Benzin übergossen und angezündet. Die junge Frau erlitt schwerste Verbrennungen und starb zwei Wochen später an Multiorganversagen. Der Vorsitzende Richter sprach in der Urteilsbegründung von einer grausamen, heimtückischen Tat aus niederen Beweggründen.
Im Oktober 2023 kam es zur Trennung von seiner Verlobten, woraufhin er ihr mehrfach drohte und sie in ständiger Angst lebte. Am Tattag brachte er Kanister zum Haus, klingelte und beabsichtigte, "die öffnende Person mit Benzin zu übergießen, anzuzünden und zu töten", schilderte der Vorsitzende.
Baumarkt-Rechnung belegte Kauf von Kanistern
Das Motiv des Täters war laut Gericht, seiner Ex-Partnerin "größtmöglichen seelischen Schaden" zuzufügen. Das Opfer "brannte lichterloh", sagte der Vorsitzende.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Freiheitsstrafe verlangt, während die Verteidigung auf elf Jahre und elf Monate plädierte. Der Prozess lief seit Mitte September. Das Gericht verurteilte ihn unter anderem auch wegen schwerer Körperverletzung und schwerer Brandstiftung. Er habe auch in Kauf genommen, dass das Haus in Brand geriet und weitere Personen gefährdet wurden, so das Urteil.
Eine Baumarkt-Rechnung belegte den Kauf von Vorschlaghammern und Kanistern kurz vor der Tat. Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum gab es laut Gericht nicht.
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- Nachrichtenagentur dpa