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Polen: Mann vergewaltigt Frau (30) vier Jahre lang in Stall


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Mann quält und vergewaltigt Frau vier Jahre lang in Stall


01.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Stalltore (Symbolbild): In Polen hielt ein Mann eine Frau jahrelang in einem kleinen Raum eines Stalls gefangen.Vergrößern des Bildes
Stalltore (Symbolbild): In Polen hielt ein Mann eine Frau jahrelang in einem kleinen Raum eines Stalls gefangen. (Quelle: Norbert Fellechner/imago-images-bilder)

Dieser Fall erschüttert Polen: Wie konnte das unfassbare und jahrelange Leid einer jungen Frau so lange unbemerkt bleiben?

Die einen im Dorf hielten Mateusz J. für einen Spinner, andere hatten Angst vor ihm, wenn er Mädchen folgte oder nachts in Fenster von anderen Leuten starrte. Jetzt kommt heraus: Der Sonderling war offenbar ein schwerkrimineller Schläger und Vergewaltiger, der eine Frau vier Jahre lang gefangen hielt und folterte.

Der Fall kam diese Woche in Polen ans Tageslicht, dort ist inzwischen die Rede vom "polnischen Fritzl" – es werden also Parallelen gezogen zum Österreicher Josef Fritzl, der seine Tochter 24 Jahre lang in einem eigens errichteten Kellerverlies eingesperrt und immer wieder vergewaltigt hatte.

Mateusz J. aus dem Dorf Gaiki bei Głogów in Niederschlesien soll sein Opfer in einen Stall gesperrt haben. Laut dem Nachrichtenportal "MyGlogow.pl", das zuerst über den Fall berichtete, hatte der 35-Jährige die fünf Jahre jüngere Frau Anfang 2019 im Internet kennengelernt.

Arm gebrochen, Bein gebrochen, Lichtentzug

Offenbar konnte J. auch charmant sein: Die Frau soll sich verliebt haben. Doch er missbrauchte ihre Gefühle – und sperrte sie nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft in einen abgedunkelten Raum des Stalls neben seinem Elternhaus. Das Fenster des kleinen Zimmers war von innen zugemauert.

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Für die Frau begann ein jahrelanges Martyrium. Lichtentzug, ständige Gewalt, katastrophale Hygiene-Bedingungen und unzureichende Nahrung zermürbten sie den Berichten zufolge so sehr, dass sie sich auch bei den Gelegenheiten, bei denen er sie aus ihrem Gefängnis ließ, nicht traute, auf ihre Lage aufmerksam zu machen.

"Ich konnte den Ärzten nicht die Wahrheit sagen"

Etwa, als sie schwanger wurde – und das Kind nach der Geburt zur Adoption freigab. Auch nachdem er ihr einen Arm, ein anderes Mal ein Bein brach und sie so schwer am Anus verletzte, dass eine Operation nötig war, soll er sie in ein Krankenhaus gebracht haben.

Wieso die Ärzte bei den schweren Verletzungen der Frau keinen Alarm schlugen, ist unklar. Die Frau selbst sagt, sie sei zu eingeschüchtert gewesen, um nach Hilfe zu fragen: "Ich konnte den Ärzten nicht die Wahrheit sagen", erklärte sie "MyGlogow.pl". "Ich hatte Angst, und er drohte mir, dass es noch schlimmer werden würde, wenn ich mich beschweren würde."

Gleichzeitig jammerte der Vergewaltiger über sein eigenes Leben

Erst als sie am 27. August erneut in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, dieses Mal mit einer ausgekugelten Schulter, beschloss sie, die Ärzte endlich auf ihre Situation hinzuweisen: Weil es möglicherweise keine weitere Gelegenheit mehr geben würde, wie sie sagte.

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Was seither an Details über den Fall an die Öffentlichkeit kommt, ist erschütternd: "Ich habe seine sexuellen Erwartungen nicht erfüllt", berichtete die Frau etwa dem Portal "MyGlogow.pl". "Das passierte in letzter Zeit immer öfter. Dann schlug er mich und ich bekam kein Essen." Erst als der Mann Angst bekommen habe, dass sie sterben könnte, habe er ihr mehr Nahrung gegeben.

Im Gesicht der Frau würden zahlreiche Narben an die sadistische Gewalt des Täters erinnern, berichtete "MyGlogow.pl" weiter. Er soll seinem Opfer eine Taschenlampe in den Mund gerammt und Schnittwunden zugefügt haben, gleichzeitig habe er über sein eigenes Leben gejammert und seine Gefangene dafür verantwortlich gemacht.

Eltern wohnen nebenan – und bekamen angeblich nichts mit

Die Staatsanwaltschaft wirft Mateusz J. nun besondere Grausamkeit vor. Eine Sprecherin der Behörde zählte unter anderem "Schläge auf den ganzen Körper mit der Faust, einem Schlauch, einem Brett und einer Lampe" auf, dazu "Treten, Würgen, Stoßen, Verdrehen der Arme, Isolieren, Kontrollieren, Erniedrigen".

Für seine Taten drohen J. jetzt bis zu 25 Jahre Haft. Er wurde in Untersuchungshaft genommen. Unterdessen behaupten seine Eltern, die ganze Zeit über nichts mitbekommen zu haben. "Wir haben nichts gehört, wir haben nichts gesehen", sagte die Mutter.

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