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USA | Brasilien: Influencerin wegen Sklaverei verurteilt


Wohl über 20 Opfer
Influencerin wegen Sklaverei verurteilt

Von t-online
15.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Torres (li.) mit ihren Opfern Desirrê und Letícia (re.)Vergrößern des BildesKat Torres (li.) mit ihren Opfern Desirrê und Letícia (re.) (Quelle: Screenshot Instagram )

Eine brasilianische Influencerin ist wegen Menschenhandels und Sklaverei verurteilt worden. Das Gericht in Brasilien sprach sie schuldig, eine junge Frau zur sexuellen Ausbeutung in die USA gelockt zu haben.

Kat Torres, eine brasilianische Instagram-Influencerin, ist zu acht Jahren Haft wegen Menschenhandels und Sklaverei verurteilt worden. Ein Gericht in Brasilien befand Torres schuldig, eine junge Frau aus Brasilien zur sexuellen Ausbeutung in die USA gelockt zu haben. Die Ermittlungen ergaben, dass Torres ihre Opfer über soziale Medien rekrutierte und unter falschen Versprechungen nach Amerika brachte, wie BBC berichtet.

Die Verurteilung stützt sich auf den Fall von Desirrê Freitas, die nach Deutschland ausgewandert war und von Torres nach Texas gelockt wurde. Freitas berichtete, dass sie gezwungen wurde, als Stripperin und später als Prostituierte zu arbeiten. Weiter sagte Freitas aus, dass sie damals an spirituelle Kräfte geglaubt habe. Torres habe damals behauptet, solche Kräfte zu besitzen, weshalb Freitas sich eingeschüchtert fühlte, als sie mit Flüchen drohte.

Soll mehr als 20 Opfer geben

Freitas beschrieb weiter, dass sie strengen Hausregeln unterworfen war und ihr gesamtes Einkommen an Torres abgeben musste. Sie durfte das Haus nur mit Erlaubnis verlassen und hatte wenig Kontakt zu ihren Mitbewohnerinnen. Dies führte zu einer starken psychischen Isolation der Opfer.

Torres nutzte ihre Popularität auf sozialen Medien, um Vertrauen bei jungen Frauen aufzubauen. Ihre Angebote umfassten spirituelle Lebensberatung sowie Hypnose- und Meditationsprogramme. Mehrere Frauen berichteten über ähnliche Erfahrungen wie Freitas, insgesamt sollen mehr als 20 Opfer betroffen sein.

Ehemalige Klientinnen wie Ana, die im Jahr 2019 bei Torres lebte, sagten aus, dass sie völlig abhängig von Torres wurden. Ana erklärte: "Ich fühlte mich gefangen und sah keinen Ausweg." Mit ihrer Aussage wolle sie weitere Betroffene ermutigen, sich zu melden. Ana konnte nach drei Monaten fliehen. "Jetzt sehe ich, dass sie mich als Sklavin benutzt hat … es hat ihr Befriedigung verschafft", sagte Ana laut einem Bericht der BBC. Sie geht davon aus, eines der ersten Opfer von Torres zu sein. Laut Ana soll Torres nicht in der Lage gewesen sein, selbst grundlegende Dinge, wie duschen, ohne sie zu tun.

"Meine Mandantin ist unschuldig"

Das FBI leitete im September 2022 eine internationale Suche nach zwei vermissten Brasilianerinnen ein, diese führte zur Rettung der betroffenen Frauen. Nach monatelanger Recherche konnten US-Behörden die Frauen befreien. Freitas war eine von ihnen. Kurz danach kehrten die beiden nach Brasilien zurück.

Kat Torres bestreitet weiterhin alle Vorwürfe gegen sie und hat Berufung eingelegt. Ihr Anwalt erklärte gegenüber den Pressevertretern: "Meine Mandantin ist unschuldig." Derweil laufen weitere Ermittlungen gegen Torres bezüglich anderer mutmaßlicher Opfer.

In einem Interview aus dem Gefängnis bestritt Torres erneut jegliches Fehlverhalten. Sie erklärte: "Leute behaupten viele Lügen über mich". Ein brasilianisches Gericht sah dies jedoch anders und bestätigte ihre Verurteilung aufgrund erdrückender Beweise. Es laufen weitere Verfahren gegen die in Brasilien inhaftierte Torres.

Transparenzhinweis
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