Anklage in Mordfall Junge Mutter erhängt – Zeuge erleichtert sein Gewissen nach 25 Jahren
Nach dem Mord an einer vierfachen Mutter vor fast einem Vierteljahrhundert gibt es nun eine Anklage. Ein Zeuge hat sein Gewissen bei der Polizei erleichtert.
Fast 25 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Mutter in München hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes gegen ihren ehemaligen Ehemann erhoben. Ein Zeuge, der sich erst kürzlich bei der Polizei gemeldet hatte, brachte den Fall erneut ins Rollen.
Die Frau war im Februar 2000 tot in ihrer Wohnung im Münchner Stadtteil Hasenbergl gefunden worden. Sie hing stranguliert an einem Knauf des Kleiderschrankes. Der Ex-Ehemann stand unmittelbar nach der Tat unter Verdacht und befand sich für einige Zeit in Untersuchungshaft. Allerdings konnten damals nicht genug Beweise gegen ihn gefunden werden.
Dank der nun bekannt gewordenen Informationen eines Zeugen, der sagte, dass ihm der Beschuldigte die Tat einst gestanden habe, konnten die Ermittlungen nun eine Wendung nehmen. Die Polizei teilte mit, dass das Gewissen des Zeugen ihn zur Aussage gedrängt hätte.
DNA-Spuren am Tatort
Nach erneuten Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft München I nun davon aus, dass die Trennung und die Beziehung der Frau zu einem neuen Partner das Motiv für ihre Tötung durch den "sehr konservativen und traditionsbehafteten" Ehemann waren. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Mann des Mordes "aus Eifersucht und übersteigertem Besitzdenken". Ihm wird vorgeworfen, gemeinsam mit einem noch unbekannten Täter gehandelt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft sind die Mordmerkmale der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe erfüllt.
Der angeklagte türkische Staatsbürger, der zuletzt als Lagerist tätig war, wurde im Dezember festgenommen. Trotz seiner DNA-Spuren am Tatort bestreitet er weiterhin die Vorwürfe. Er behauptet, nichts mit dem Tod seiner Ex-Frau zu tun zu haben. Das Landgericht München I muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt und ob ein Hauptverfahren auf Basis der 207-seitigen Anklageschrift eingeleitet wird.
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- Nachrichtenagentur dpa