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Dortmund: Polizist erschießt 16-Jährigen – und gibt Interviews


"Scheiße, dass es so gekommen ist"
Polizist erschießt 16-Jährigen – und gibt Interviews

Von t-online
05.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Die angeklagten Polizeibeamtinnen und -beamten kommen in den Gerichtssaal des Landgerichts: Ende Dezember begann der Prozess.Vergrößern des BildesDie angeklagten Polizeibeamtinnen und -beamten kommen in den Gerichtssaal des Landgerichts: Ende Dezember begann der Prozess. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa)
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Der Polizist, der Mouhamed Dramé erschossen hat, hat mehrere Interviews gegeben. Er sagt, es tue ihm leid – aber er bereue sein Handeln nicht.

Der Polizist Fabian S. hat einen Jugendlichen erschossen, das Opfer war bei seinem Tod 16 Jahre alt. S. schoss mit einer MP 5 – und steht seit Ende 2023 vor Gericht. Ihm wird Totschlag vorgeworfen.

Nun äußerte sich der vom Dienst suspendierte Beamte abseits des Gerichts in mehreren Medien-Interviews: "Es tut mir leid, aber ich bereue es nicht, dass ich so gehandelt habe", sagte er dem WDR. Dem "Spiegel" erklärte der 30-Jährige, er habe in der Situation nicht anders handeln können. Es sei "scheiße, dass es so gekommen ist".

Die Polizei sollte dem 16-Jährigen eigentlich helfen

Der Fall wird vor dem Landgericht Dortmund verhandelt. Unstrittig ist, dass S. vor knapp zwei Jahren im Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung mehrere Schüsse aus seiner Maschinenpistole auf den jungen Flüchtling abgefeuert hat. Das Opfer, Mouhamed Dramé, starb kurz nach den Schüssen im Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft kritisiert das gesamte Vorgehen der Polizei in dem Fall als unverhältnismäßig. Sie wirft nicht nur dem Schützen, sondern auch weiteren beteiligten Beamten Vergehen vor.

Der Jugendliche hatte an seinem Todestag ein Messer in der Hand und hielt es zunächst gegen seinen eigenen Bauch. Mitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung riefen die Polizei, weil sie fürchteten, Dramé könnte sich selbst verletzen.

"Gehandelt, wie ich es gelernt habe"

Doch der Einsatz lief komplett aus dem Ruder: Die Beamten setzen Pfefferspray ein. Laut S. rannte der Jugendliche daraufhin mit dem Messer in der Hand schnell auf die Beamten zu – für einen Warnschuss sei keine Zeit gewesen, behauptet der Todesschütze.

Seine Aufgabe habe darin bestanden, die Kollegen zu schützen, sagte er jetzt in den Interviews. Er habe "so gehandelt, wie ich es gelernt habe".

Nach dem fatalen Vorfall stand der Polizist stark in der öffentlichen Kritik. Er berichtete von einer Demonstration vor der Polizeiwache, bei der er als "Mörder" und "Rassist" bezeichnet worden sei. Diese Anschuldigungen hätten ihm wehgetan und gleichzeitig zornig gemacht, sagte S. jetzt.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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