Hessen: Überreste von vermisster Frau bei Hausdurchsuchung gefunden

Ein ehemaliger Mieter gab der Polizei den Tipp, eine 55-jährige Frau werde im Vogelbergkreis vermisst. Polizei und SEK rückten zum Großeinsatz aus. Sie fanden im Haus die Leiche einer vermissten 55-Jährigen.

Ein Großeinsatz der Polizei und des SEK in Lauterbach im Vogelsbergkreis hat den mutmaßlichen Mord an einer vermissten Frau aufgedeckt. Ihre Leiche ist auf dem durchsuchten Hof im Stadtteil Wernges gefunden worden. Unter Tötungsverdacht stehen die Vermieter der Unterkunft, in der sie lebte.

In Lauterbach hat eine Sonderkommission der Polizei eine Hausdurchsuchung durchgeführt, die die Beamten zu einem potenziellen Mordfall führte. Nach einem Streit zwischen den Vermietern und einem ehemaligen Mieter gab dieser der Polizei den Tipp, auf dem Gelände habe auch eine 55-Jährige mit Lernschwäche gelebt, die inzwischen verschwunden sei. Bei der Durchsuchung des Grundstücks stießen die Beamten auf Überreste der Frau, die bis Anfang des Jahres noch auf dem Grundstück gelebt hatte. Der Mieter berichtete auch von mehreren Übergriffen gegen die später vermisste 55-Jährige.

Hausdurchsuchung wegen eines Streits führte zu Leichenfund

Weitere Ermittlungen erhärteten den Verdacht einer Straftat gegen die Vermieter des Anwesens, ein 58-jähriger Mann und seine 43-jährige Lebensgefährtin. Sie wurden am Mittwoch von Spezialeinsatzkräften festgenommen und werden am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. Bei Durchsuchungen auf dem Anwesen entdeckten die Einsatzkräfte sterbliche Überreste, bei denen es sich vermutlich um die Vermisste handelt.

Feuerwehr im Einsatz – Zusammenhang unklar

Die genauen Umstände sind noch nicht abschließend geklärt, insbesondere nicht, warum Feuerwehreinheiten vor Ort waren, um einen Schacht auf dem Grundstück auszupumpen. Alarmiert wurden sie für einen "Hilfeleistungseinsatz H Gefahr 1 – Unfall mit Chemikalien klein". Die Staatsanwaltschaft Gießen hat bisher keine Details dazu veröffentlicht.

Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe und bis zum Abschluss der Ermittlungen gelten sie als unschuldig. Die Ermittlungsbehörden geben zunächst keine weiteren Informationen zu den Todesumständen oder möglichen Motiven bekannt, um die laufenden Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen.