Ecstasy-Grundstoff abgefangen Zoll gelingt 630-Millionen-Euro-Fund
Ein Fund des Zolls deckt Strukturen des internationalen Drogenhandels auf: Die Spur reicht von China über Italien bis in die Niederlande.
Italienischen Zollbeamten ist ein großer Schlag gegen den Drogenhandel gelungen. Wie der Zoll am Montag mitteilte, konnten die Fahnder mehr als sechs Tonnen Grundstoffe zur Herstellung synthetischer Drogen beschlagnahmen. Dabei handelt es sich nach Angaben der Beamten um Substanzen aus China; der Fund wurde am Flughafen Malpensa in Mailand gemacht.
Die Substanzen, die in der Lieferung enthalten waren, werden unter anderem zur Herstellung von Ecstasy-Pillen verwendet. Diese enthalten den hoch dosierten Wirkstoff MDMA. Laut den Ermittlern hätten aus den beschlagnahmten Grundstoffen mehr als 63 Millionen MDMA-Pillen im Wert von 630 Millionen Euro hergestellt werden können.
Diese Route wollten die Drogenhändler nehmen
Die Ware war bei der Ankunft am Zoll als "Polyester-Pulverbeschichtung" deklariert gewesen. Bei einer näheren Untersuchung entpuppte sich die Lieferung jedoch als "weiße Pulverkörner und gelbliche Flocken", die nicht den Vorschriften entsprachen. Laboranalysen zeigten schließlich, dass es sich bei dem Pulver um PMK handelte – einen chemischen Grundstoff für Ecstasy, der außer zur Drogenproduktion auch von Parfümherstellern genutzt wird.
Im Zuge des Fundes wurde gegen einen italienischen Unternehmer aus Mailand ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Substanzen sollten über sein Unternehmen mit Lagerhäusern in Varese in der norditalienischen Region Lombardei in die Niederlande transportiert werden.
Zudem wurden zwei chinesische Staatsbürger in den Niederlanden festgenommen. Sie sind Teil einer grenzüberschreitenden Ermittlung, die von der europäischen Justizbehörde Eurojust unterstützt wird. Bei einer Durchsuchung eines Lagers in den Niederlanden stieß die Polizei auf Dutzende Kilogramm PMK, Ketamin, Methylamin und Haschisch.
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- Nachrichtenagentur AFP