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Rostock-Lichtenhagen: Mob von rund 30 Personen jagt Mann – Zeugin greift ein


Zeugin griff ein
Mob jagt Obdachlosen durch Rostock-Lichtenhagen

Von t-online, ams

Aktualisiert am 24.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Polizei ermittelt im Fall eines toten Ehepaars in Rostock.Vergrößern des Bildes
Eine Gruppe von bis zu 30 Personen hat einen Mann gejagt: Jetzt ermittelt die Polizei. (Quelle: Philipp von Ditfurth/dpa./dpa)
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Ein 26-jähriger Obdachloser ist von einem Mob durch den Rostocker Stadtteil Lichtenhagen gejagt worden. Etwa 20 bis 30 Menschen sollen den Deutschen vor sich hergetrieben haben, wie die Polizei mitteilte.

In der Güstrower Straße im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen kam es am Donnerstagabend zu einem gewaltsamen Vorfall, wie die Polizei mitteilt. Nach ersten Erkenntnissen sollen etwa 20 bis 30 Personen einen 26-jährigen, obdachlosen Mann gegen 21 Uhr verfolgt und acht Mitglieder dieser Gruppe den Geschädigten wiederholt geschlagen und getreten haben.

Eine Zeugin versuchte, durch laute Rufe das Geschehen zu unterbrechen. Als dies nicht gelang, fuhr sie mit ihrem Pkw in Richtung der Gruppe, um den Geschädigten aus dem Gefahrenbereich zu holen. Dabei wurde ein 15-jähriger mutmaßlicher Angreifer von dem Fahrzeug erfasst und leicht am Arm verletzt. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Kurz nach dem Vorfall trafen mehrere Streifenwagen vor Ort ein. Während die Beamten versuchten, den Geschädigten von den Angreifern wegzuführen, soll dieselbe Zeugin versucht haben, "die Polizisten von diesem wegzureißen", heißt in einer Mitteilung der Beamten. Die Polizei hat daraufhin eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte gegen die Zeugin erstellt.

Zahlreiche Warnungen in den sozialen Medien vor dem Angriff

Die Beamten konnten zudem zwei mutmaßliche Angreifer identifizieren – ebenfalls zwei 15-jährige Deutsche – die nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen vor Ort entlassen wurden.

Dem Angriff soll eine Flut von Warnmeldungen in sozialen Medien und Messenger-Diensten vorausgegangen sein, durch die der Geschädigte, ein 26-jähriger Obdachloser, erkannt worden war. Der Mann wurde bei dem Vorfall leicht verletzt und zur weiteren Sachverhaltsklärung zum Polizeirevier Lichtenhagen gebracht.

Laut Polizei verunsichert der Mann vermutlich sowohl Kinder als auch teilweise Erwachsene durch sein äußeres Erscheinungsbild. In verschiedenen sozialen Netzwerken und Messengerdiensten kursierten Hinweise darauf, dass der 26-Jährige Kinder angesprochen haben solle, erklärte die Polizei. In diesem Zusammenhang werde bereits ermittelt.

Ein Ermittlungsverfahren wegen schwerem Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet. Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise an das Polizeirevier Lichtenhagen unter der Telefonnummer 0381/77070 oder über die Internetwache unter www.polizei.mvnet.de.

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