In Facebook-Gruppe Fall Émile: Mutter äußert sich erstmals nach Knochenfund
Er wurde monatelang vermisst. Dann wurden die Knochen des zweijährigen Émile am Osterwochenende gefunden. Nun spricht seine Mutter.
Er verschwand spurlos und wurde neun Monate später tot gefunden: Der Fall des zweijährigen Émile beschäftigte nicht nur Menschen in seinem Heimatland Frankreich. In der Nähe des südfranzösischen Bergdorfes Le Vernet war eine Spaziergängerin am Osterwochenende auf seine Knochen gestoßen. Eine Gen-analyse der Ermittler hatte ergeben, dass es sich um Gebeine des seit Anfang Juli vermissten Kindes handelt.
Nun hat sich erstmals seit dem Fund der Knochen die Mutter des Jungen geäußert. In der Facebook-Gruppe "Prions pour Émile" (Beten für Émile) bedankte sie sich bei den fast 29.000 Mitgliedern. "Ein riesiges Dankeschön für die sehr zahlreichen Beteiligungen an unserer Spende. Wir haben einen ersten Teil davon erhalten. Wir versuchen, alle Nachrichten zu lesen. [...] Wir sind von ihrem Mitgefühl immer sehr berührt."
Zuvor hatte einer der Administratoren der Facebook-Gruppe einen Spendenaufruf gestartet. Ziel war es "der Familie dabei zu helfen, die Beerdigung" des Jungen zu finanzieren.
Ermittler beschäftigen sich mit der Kleidung des Jungen
Die Ermittler beschäftigen sich derweil mit neuen Details des noch ungeklärten Todesfalls. Wie der französische Sender BFMTV berichtet, sei aufgefallen, dass die Schnürsenkel an den Schuhen von Émile fehlen. Diese waren zusammen mit der Kleidung des Jungen 150 Meter entfernt von der Fundstelle der Knochen gefunden worden. "Das macht uns genauso stutzig und neugierig wie andere Details", erklärt laut BFMTV eine Quelle der Ermittler.
Warum die Schnürsenkel fehlen, ist bisher unklar. Es könne dafür mehrere Erklärungen geben. Es könne auf Dritte zurückzuführen sein, aber auch "eine natürliche Erklärung" geben. So könnten die Schnürsenkel beim Gehen durch Büsche verloren gegangen sein, so die Quelle weiter. Auch die Qualität des Schuhbands sei entscheidend. "Spröde Schnürsenkel an einem heruntergekommenen Schuh können sich mit der Zeit zersetzen", fügt eine andere Quelle laut BFMTV hinzu.
Doch nicht nur die Schuhe sind derzeit auf dem Prüfstand. Auch die restliche Kleidung des toten Zweijährigen ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Untersuchungen dürften noch einige Wochen oder länger dauern, heißt es in dem Bericht weiter.
- bfmtv.com: "MORT D'ÉMILE: POURQUOI L'ABSENCE DE LACETS SUR LES CHAUSSURES DU PETIT GARÇON A INTRIGUÉ LES ENQUÊTEURS" (französisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa