"Schweres Verbrechen ist allgegenwärtig" Mehr als 800 kriminelle Banden bedrohen Sicherheit der EU
Die organisierte Kriminalität bedroht die innere Sicherheit der gesamten EU. Ein neuer Bericht macht deutlich, wie groß das Problem wirklich ist.
Ein neuer Bericht von Europol offenbart, dass 821 hochprofessionelle kriminelle Netzwerke eine ernstzunehmende Bedrohung für die Europäische Union darstellen. Diese Banden, bestehend aus etwa 25.000 Mitgliedern, wurden erstmals auf Grundlage von Daten aus allen EU-Mitgliedsstaaten identifiziert und analysiert.
Laut dem in Den Haag vorgelegten Bericht sind diese Verbrecherorganisationen nicht nur in der klassischen Unterwelt aktiv. Vielmehr haben sie direkten Einfluss auf das Leben der EU-Bürgerinnen und Bürger. "Das schwere und organisierte Verbrechen ist allgegenwärtig und stellt weiterhin eine große Bedrohung der inneren Sicherheit der Europäischen Union dar", so der Bericht.
Insbesondere die mächtigen 'Ndrangheta-Familien in Italien werden als Beispiel hervorgehoben. Sie investieren ihre Gewinne aus Drogen- und Waffenhandel europaweit in Immobilien, Supermärkte oder Hotels. Das steckt hinter der Mafiaorganisation 'Ndrangheta.
Haupterwerb liegt im Drogenhandel
Der Haupterwerb dieser kriminellen Netzwerke liegt im Drogenhandel. Die Analyse zeigt, dass jedes zweite Netzwerk darin verstrickt ist, vor allem im Handel mit Kokain, aber auch synthetischen Drogen und Cannabis. Darüber hinaus sind diese Banden in Betrug, Einbrüche und Diebstahl sowie Menschenhandel und Schmuggel von Migranten involviert.
Die größte Bedrohung geht jedoch von ihrer Infiltration in die legale Geschäftswelt aus. Mit dem Ziel der Erleichterung und Vertuschung ihrer Straftaten sowie Geldwäsche nutzen laut Europol 86 Prozent der Netzwerke legale Geschäftsstrukturen. Zudem arbeitet eine Mehrheit von ihnen mit Korruption und Gewalt.
Mit dieser Analyse soll das organisierte Verbrechen gezielter bekämpft werden. "Verbrecher gedeihen bei der Geheimhaltung, aber wir ändern das", betonte Catherine De Bolle, Europol-Chefin.
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- Nachrichtenagentur dpa