Mutmaßliche Täter forderten Millionen Ermittler äußern sich zu Schumacher-Erpressung
Die Familie des früheren Rennfahrers Michael Schumacher sollte erpresst werden. Die Täter drohten mit Veröffentlichungen im Darknet, konnten aber nicht einmal die eigene Identität verschleiern.
Kriminelle sollen versucht haben, die Familie des früheren Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher zu erpressen. Das teilte am Montag die Staatsanwaltschaft Wuppertal mit, die in dem Erpressungsfall ermittelt.
Die Täter hätten gegenüber Mitarbeitenden der Familie behauptet, über Dateien zu verfügen, an deren Nichtveröffentlichung die Familie interessiert sein dürfte, sagte am Montag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal. Sie hätten eine Zahlung in Millionenhöhe gefordert – sonst würden sie die Daten im Darknet veröffentlichen. Als Nachweis hätten die Täter einige Dateien an die Familie übersandt.
Täter verschleierten die eigene Identität nicht gut genug
Durch "technische Maßnahmen" habe ermittelt werden können, dass die mutmaßlichen Erpresser von Wuppertal aus gehandelt hätten. Als Verdächtige seien zwei 53 und 30 Jahre alte Männer aus Wuppertal verhaftet worden – Vater und Sohn. Beide stünden aktuell in einer anderen Sache unter Bewährung.
Die beiden Hauptbeschuldigten seien am 19. Juni auf einem Supermarktparkplatz in Groß-Gerau in Hessen verhaftet worden und befinden sich aktuell in Untersuchungshaft. Eine dritte Person, die Ehefrau des 30-jährigen Sohnes, ist in der Schweiz verhaftet worden. Das berichtet die Bild. Die Mutter eines drei Monate alten Babys sei aber wieder auf freiem Fuß.
Verhaftung auf Supermarktparkplatz
Bereits Ende der vergangenen Woche hatten die Ermittler mitgeteilt, dass es Festnahmen im Zusammenhang mit einem Erpressungsfall "zum Nachteil eines Prominenten" gegeben habe. Den Namen des Prominenten hatten die Ermittler zunächst allerdings nicht genannt. Die "Bild" hatte zuerst über eine versuchte Erpressung der Schumacher-Familie berichtet.
Der Formel-1-Rekordweltmeister hatte sich bei einem Ski-Unfall Ende 2013 schwer verletzt. Seitdem ist er nicht mehr öffentlich aufgetreten.
Das Amtsgericht Reutlingen in Baden-Württemberg hatte 2017 einen damals 25-Jährigen verurteilt, der versucht hatte, die Ehefrau von Schumacher zu erpressen. Er erhielt damals eine Bewährungsstrafe.
- Nachrichtenagentur dpa
- Bild: "Neue Festnahme! Erpresser hatten geheime Schumi-Infos"