Schock-Geständnis in Frankreich Bischof gibt Missbrauch von Mädchen zu
Jean-Pierre Richard leitete früher die katholische Bischofskonferenz in Frankreich. Nun hat der Bischof sich in einem Schreiben selbst des Missbrauchs bezichtigt.
Der ehemalige Vorsitzende von Frankreichs katholischer Bischofskonferenz, Jean-Pierre Richard, hat zugegeben, in den 1980er Jahren ein 14-jähriges Mädchen missbraucht zu haben. Der heute 78-Jährige bezichtigte sich in einem Schreiben an die derzeit tagende heutige Vollversammlung der Bischöfe selbst, sich dem Mädchen gegenüber "auf verwerfliche Weise verhalten" zu haben. Richard war früher Erzbischof von Bordeaux. Die Bischofskonferenz leitete er von 2001 bis 2008.
Der heutige Vorsitzende der Konferenz, Erzbischof Éric de Moulins-Beaufort, bezeichnete das Geständnis am Montag als "Schock". Auf ihrer Vollversammlung beraten Frankreichs Bischöfe auch über die Bewältigung von Missbrauchsskandalen, die dort ebenso wie in Deutschland hohe Wellen geschlagen haben.
Nach Angaben von Moulins-Beaufort sind in Frankreich zehn zumeist ehemalige Bischöfe in Zusammenhang mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs ins Visier der Justiz oder innerkirchlicher Ermittlungen geraten. In zwei Fällen sollen Bischöfe Hinweise auf Missbrauch nicht weitergegeben haben.
- Nachrichtenagentur dpa