"Historisch" Land schafft Todesstrafe ab
92 Länder weltweit haben immer noch die Todesstrafe in der Gesetzgebung verankert. Ein Land macht damit nun Schluss.
Äquatorialguinea, eines der autoritärsten Länder der Welt, hat die Todesstrafe abgeschafft. Das berichtet die britische Zeitung "Guardian". Vorgestellt wurde das neue Gesetz im staatlichen Fernsehen. Präsident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo hatte ein neues Strafgesetzbuch verabschiedet.
Die Todesstrafe wurde in dem ölreichen zentralafrikanischen Land "vollständig abgeschafft", twitterte der Vizepräsident am Montag.
Letzte Hinrichtung offiziell 2014
Die letzte offizielle Hinrichtung in dem kleinen Land erfolgte laut Amnesty International im Jahr 2014, doch internationale NGOs und die UN werfen dem Regime regelmäßig Verschwindenlassen, willkürliche Inhaftierung und Folter vor.
Ein Journalist des Staatsfernsehens bezeichnete das Ereignis in einer kurzen Ankündigung am Ende einer Nachrichtensendung als "historisch für unser Land". Die Maßnahme tritt innerhalb von 90 Tagen nach ihrer Veröffentlichung im Staatsanzeiger in Kraft und wurde zuvor vom Parlament gebilligt.
Weltweit haben 92 Länder die Todesstrafe noch in ihrer Gesetzgebung verankert, heißt es auf dem Portal "Länderdaten" für das Jahr 2021. Acht Länder wenden sie nur noch bei besonders schweren Straftaten an, in 28 Ländern wurde die Todesstrafe schon seit zehn Jahren nicht mehr ausgeführt.
- theguardian.com: Equatorial Guinea abolishes death penalty, state television reports (englisch)
- laenderdaten.info: Todesstrafen