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Betrüger ergaunern mit erfundenem Antarktisstaat rund 400.000 Euro


Keine Impfpflicht
Betrüger ergaunern mit erfundenem Antarktisstaat ein Vermögen

Von t-online, dpa, csi

Aktualisiert am 19.08.2022Lesedauer: 2 Min.
In Italien sollen Hunderttausende um Geld wegen eines erfundenen Staats in der Antarktis betrogen worden sein.Vergrößern des Bildes
In Italien sollen Hunderttausende um Geld wegen eines erfundenen Staats in der Antarktis betrogen worden sein. (Quelle: Imago Images)
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Ein Land in der Antarktis mit kaum Steuern und ohne Impfpflicht – damit betrogen Kriminelle in Italien Hunderte. Jetzt ermittelt die Polizei.

Kriminelle in Italien haben Hunderte mit der Gründung eines fiktiven Staats und damit vermeintlich verbundenen Vorteilen um insgesamt Hunderttausende Euro betrogen. Die Täter lockten laut Polizei die Leute zum Beispiel damit, dass es in dem angeblichen Land in der Antarktis einen niedrigen Steuersatz von fünf Prozent und keine Impfpflicht gebe.

Der Fall begann im April 2021 mit einer Hausdurchsuchung im süditalienischen Catanzaro, wo Ermittler einen dort eingerichteten angeblich diplomatischen Sitz des "Souveränen Antarktischen Staates St. Georg" durchsuchten, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Mehr als 700 Menschen mit Wohnsitz in Italien ließen sich von den Tätern demnach überzeugen und beantragten für 200 bis 1.000 Euro eine Staatsbürgerschaft in dem nicht existierenden Land. Die ergaunerte Summe beläuft sich den Ermittlern zufolge auf ungefähr 400.000 Euro, die über ein Konto in Malta gewaschen worden seien.

Betrüger schafften Institutionen, Ausweisdokumente und Amtsblatt

Laut der italienischen Polizei hatten die Betrüger fiktive Institutionen, ein Amtsblatt, eine Website und Ausweisdokumente geschaffen. Es gab unter anderem auch die Möglichkeiten, Fördermittel für eigene Forschungsprojekte zu erhalten oder trotz der Streichung aus dem Register weiterhin als Arzt zu arbeiten.

In mindestens zwei Fällen wurden laut Polizei Grundstücke in der Antarktis verkauft, die mit einem Adelstitel verbunden waren. Mit zusätzlich eingesammeltem Geld schlugen die Betrüger vor, die Insel Kouneli in Griechenland zu kaufen.

Tatverdächtig sind 12 Menschen, die bei einem italienweiten Einsatz in mehreren Städten unter Hausarrest gestellt wurden. Die Justiz wirft ihnen unter anderem Betrug, Herstellung gefälschter Dokumente und Vereinigung für eine Straftat vor. Sie ermittelt außerdem gegen 30 weitere Menschen, die auf freiem Fuß sind.

Verwendete Quellen
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