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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Insel Sulawesi betroffen Tsunami reißt Häuser nach Erdbeben in Indonesien weg
Ein heftiges Erdbeben der Stärke 7,4 hat Indonesien erschüttert. Das Beben löste auch einen Tsunami aus und forderte Menschenleben.
Bei einem schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi hat es Tote gegeben. Das bestätigten die Behörden, ohne genauere Zahlen zu nennen. Das Beben wurde zunächst mit einer Stärke von 7,7 angegeben und später von verschiedenen Diensten auf 7,4 korrigiert.
Zu den Erdstößen kam es um 12.02 Uhr deutscher Zeit. Der örtliche Erdbebendienst warnte zunächst, das Beben könnte einen Tsunami ausgelöst haben. Diese Warnung wurde wieder aufgehoben. Dennoch kam es zu einer mehrere Meter hohen Flutwelle in der Stadt Palu. Ein Video aus einem Parkhaus zeigt eintreffende Wassermassen.
Häuser werden von den Fluten weggeschwemmt. Eine Familie habe fünf Angehörige als vermisst gemeldet, sagte ein Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde. Die Suche wurde durch die Dunkelheit erschwert. Weil auch lokal Strom und Telefonnetze zusammenbrachen, kennen die Behörden das volle Ausmaß der Schäden noch nicht. In einer offiziellen Mitteilung hieß es, es habe in eingestürzten Gebäuden mehrere Tote gegeben.
In Palu trafen die Fluten auch auf eine Moschee, die bereits zuvor schwer beschädigt worden war. Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer von der Stadt Palu entfernt, in der mehr als 300.000 Menschen leben. Ein Video zeigt die Szenerie an einem teilweise eingestürzten Einkaufszentrum in Palu.
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Zu spüren war das Beben auch auf den Philippinen und in Malaysia.
In den Stunden nach dem schweren Beben kam es zu weiteren Erdstößen, die fast die Stärke 6,0 erreichten. Diese Beben könnten weitere Schäden verursacht haben.
Der Tsunami trat lokal sehr begrenzt auf. US-Erdbebenexperten erklärten das damit, dass sich bei dem Erdbeben Platten vor allem seitlich gegeneinander verschoben haben. In einem kleinen Gebiet gab es auch eine Verschiebung nach oben – dort wurde der Tsunami ausgelöst.
Vor dem Hauptbeben hatte es auf Indonesien bereits ein 6,0-er-Beben gegeben. Der indonesische Erdbebendienst berichtete, dabei sei mindestens eine Person ums Leben gekommen. Es gebe Dutzende Verletzte und eingestürzte Häuser. Nach diesem Beben wurden viele Bewohner evakuiert. Das könnte bei dem folgenden starken Beben vielen Menschen das Leben gerettet haben.
Indonesien - mit mehr als 260 Millionen Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten Staaten der Welt - liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Welt. Dort bebt die Erde immer wieder.
Bei mehreren Beben auf der bei Touristen beliebten Insel Lombok - der Nachbarinsel von Bali - kamen in diesem Sommer mehr als 500 Menschen ums Leben.