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Corona in Deutschland: Inzidenz steigt – Kretschmer fürchtet tödlichste Welle


Corona-Lage in Deutschland
Inzidenz steigt – Ministerpräsident fürchtet tödlichste Welle

Von dpa
Aktualisiert am 14.11.2021Lesedauer: 2 Min.
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"Es ist eine Katastrophe": Intensivmediziner Niklas Schneider schildert, wie dramatisch die Lage auf seiner Station bereits ist. (Quelle: Reuters)

Die Corona-Lage in Deutschland verschärft sich von Tag zu Tag: Erneut gibt es deutlich mehr Neuinfektionen als in der Vorwoche, erneut auch mehr Todesfälle. Nicht nur die Politik ist alarmiert. Ein Mediziner sagt: "Uns rennt die Zeit davon."

Während die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland die Fünf-Millionen-Marke überschritten hat und die Inzidenz erneut einen neuen Höchstwert erreicht, werden die Warnungen von Politik und Experten noch lauter. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) rechnet mit dramatischen Folgen. "Diese vierte Welle wird mehr Opfer, auch mehr Todesopfer, verlangen als alles, was wir bisher kannten", sagte er der "Bild am Sonntag".

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Kretschmer stellte die Menschen zugleich darauf ein, dass die angespannte Situation noch Monate andauert. "Aus dem vergangenen Jahr wissen wir: Wir müssen bis Ostern durchhalten. Vorher wird diese Welle nicht zu Ende sein."

Noch habe Deutschland die Chance, einen Lockdown in der Weihnachtszeit zu verhindern, betonte der Regierungschef. "Aber die Zeit läuft uns davon." Er forderte eine 2G-Regel in ganz Deutschland, um Ansteckungen von Ungeimpften zu vermeiden. Auch müssten Kontakte reduziert und möglichst viele größere Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte im ganzen Land abgesagt werden.

Inzidenz erreicht neuen Rekordwert

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI unterdessen binnen eines Tages 33.498 Corona-Neuinfektionen, sodass nun seit Beginn der Pandemie 5.021.469 Ansteckungen erfasst wurden. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.02 Uhr am Sonntag wiedergeben. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 289,0 an – erneut ein Höchstwert. Zum Vergleich: Am Vortag hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 277,4 gelegen, vor einer Woche bei 191,5 (Vormonat: 67,0). Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 55 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 37 Todesfälle gewesen.

Den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter, die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, gab das RKI am Freitag mit 4,70 an (Donnerstag: 4,65). Der Wert wird am Wochenende nicht veröffentlicht.

Mediziner warnt: "Uns rennt die Zeit davon"

Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungsinzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Aus Sicht des Mediziners Christian Karagiannidis spitzt sich die Lage zunehmend zu. "Die eingeschränkte Betriebsfähigkeit der Intensivstationen und der Personalmangel haben ein All-Time-High erreicht. Die Mitarbeiter:innen rackern gerade weg, was sie können, aber sie sind zunehmend am Limit", schrieb Karagiannidis, Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), auf Twitter. In der RBB-"Abendschau" warnte der Mediziner: "Uns rennt im Moment wirklich die Zeit davon."

Karagiannidis rechnet in den kommenden zwei bis drei Tagen damit, dass die Schwelle von 3.000 Covid-Patienten auf Intensivstationen erreicht werde. Am Samstag meldete die DIVI 2.941 Covid-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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