Geringe Impfquote bei Personal Corona-Tote in Altenheim – Leiter ging krank zur Arbeit
In einem Seniorenheim in Brandenburg sind acht Bewohner im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, weitere 42 sind erkrankt. Nur die Hälfte der Angestellten soll geimpft sein.
Nach einem Corona-Ausbruch in einer Seniorenresidenz in Brandenburg sollen einem Medienbericht zufolge bereits acht Bewohner gestorben sein. Insgesamt seien in der Einrichtung in Schorfheide am Werbellinsee 42 Bewohner und 15 Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt, bestätigte das Gesundheitsamt des Landkreises Barnim dem RBB.
Embed
Wie "Antenne Brandenburg" berichtete, hatte das Amt gemeinsam mit dem Landesamt für Versorgung am Donnerstag in dem Heim kontrolliert, ob die Hygienevorschriften eingehalten wurden. Verstöße seien zwar nicht festgestellt worden, jedoch habe der Leiter der Einrichtung nach einem positiven Testergebnis das Heim nochmals betreten. Gegen ihn laufe ein Bußgeldverfahren.
Die Ursache für den Ausbruch war das allerdings nicht, heißt es in dem Bericht weiter. Zu dem Zeitpunkt seien schon mehrere Bewohner und Mitarbeiter infiziert gewesen.
Ursache für Ausbruch unklar
Wie genau das Virus in die Einrichtung kam, sei weiterhin unklar. Amtsärztin Heike Zander erklärte dem Radiosender, dass dort wegen der geringen Impfquote unter Mitarbeitern ein erhöhtes Risiko bestand. "Es ist eine sehr ungünstige Situation in diesem Heim, weil zwar die Bewohner recht gut geimpft sind, aber die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben eine relativ geringe Impfquote", sagte Zander. "In dieser Einrichtung beträgt die lediglich ungefähr 50 Prozent."
Die Amtsärztin sei "unglücklich" darüber, dass Impfungen in Pflegeeinrichtungen weiterhin freiwillig seien. "Das hat für mich auch was mit einer Berufseinstellung zu tun."
- Nachrichtenagentur dpa
- Antenne Brandenburg am Nachmittag vom 29.10.2021