Newsblog zu Covid-19 WHO sieht Mängel bei Produktion von Sputnik V
Wie verlässlich ist der russische Impfstoff Sputnik V? Die WHO hat während einer Überprüfung Mängel in der Herstellung entdeckt. Der Kreml beschwichtigt. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 179,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 3,8 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind mehr als 3,7 Millionen Menschen positiv getestet worden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 90.616. (Stand: 24. Juni).
- Tagesanbruch: Das Corona-Risiko wächst wieder
- Corona-Schutz: Kommt bald die dritte Impfung für alle?
- Biontech, Moderna, Astrazeneca: Die Impfstoffe im Vergleich
- Sieben-Tage-Inzidenz: So ist die Infektionslage in Ihrem Landkreis
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WHO: Mängel bei Produktion von Sputnik V
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bei der Inspektion einer Produktionsstätte des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V mehrere Probleme festgestellt. Die WHO-Inspektoren beanstandeten insbesondere Mängel bei den Daten zur Überwachung des Herstellungsprozesses und der Qualitätskontrolle des Vakzins, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten WHO-Bericht mit vorläufigen Ergebnissen hervorgeht. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, die Mängel seien berücksichtigt worden "und alles, was geändert werden musste, wurde geändert".
Russlandhatte bei der WHO die Zulassung des vom Gamaleja-Institut entwickelten Impfstoffs für den Notfalleinsatz beantragt. Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP kommt Sputnik V bereits in 40 Ländern zum Einsatz, darunter neben Russland etwa in Indien, im Iran und in Mexiko.
Spahn warnt vor "Sorgenherbst" nach Urlaubssommer
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger aufgefordert, auch beim Reisen die Corona-Pandemie weiter im Blick zu behalten. "Ich appelliere an alle Reisenden, sich sorgsam über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen", sagte Spahn dem "Handelsblatt". "So führt der Urlaubssommer nicht zu einem Sorgenherbst."
Auf die Frage, ob die Menschen trotz Delta-Variante sorglos ihren Urlaub buchen könnten, sagte er: "Grundsätzlich ja. Bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus." Dort sei das Risiko, sich anzustecken und die Virusvariante nach Hause zu bringen, deutlich höher.
Ärzteverbände fordern mehr Tempo bei Impfungen wegen Delta-Variante
Angesichts der wachsenden Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus dringen Ärzteverbände auf eine Beschleunigung der Impfkampagne in Deutschland mit mehr Impfstoffen für niedergelassene Ärzte. "Wir dürfen beim Durchimpfen nicht nachlassen, je mehr Menschen geschützt sind, desto geringer sind auch die Chancen für die Delta-Variante", sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Gebt uns genügend Impfstoffe!" Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer sei die Ausbreitungsmöglichkeit.
Auch der Verband der Kinder- und Jugendmediziner fordert, "das Impftempo deutlich zu erhöhen", erklärt Bundessprecher und Kinderarzt Jakob Maske dem RND. Besonders gefährdet sei die Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren. "Diese Menschen haben oft keine oder nur die erste Impfung erhalten und sind so einem erhöhten Risiko ausgesetzt."
RKI: Anteil von Delta-Variante auf 15 Prozent fast verdoppelt
Trotz rückläufiger Sieben-Tage-Inzidenz wächst in Deutschland der Anteil der als besorgniserregend eingestuften Delta-Variante deutlich. Er verdoppelte sich in einer Stichprobe im Vergleich zur Vorwoche auf nun fast 15,1 Prozent, wie aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend hervorgeht.
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Die Angabe bezieht sich auf die Woche vom 7. bis 13. Juni. Die Werte für die Woche zuvor wurden wegen Nachmeldungen rückwirkend von etwa sechs auf acht Prozent korrigiert. In den Daten ist damit nun in der dritten Woche in Folge eine ungefähre Verdopplung des Delta-Anteils abzulesen: von 4 auf 8 auf 15 Prozent. Dieses Tempo hatten Fachleute befürchtet.
London: Impfungen haben Tausende Leben gerettet
Der britischen Regierung zufolge sind in der Corona-Pandemie in Großbritannien bereits mehr als 14.000 Leben mit Hilfe der Impfstoffe gerettet worden. Allein im größten Landesteil England seien damit zudem 44.500 Krankenhauseinweisungen verhindert worden, sagte der britische Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Regierungssitz Downing Street.
In Großbritannien haben nach Angaben der Regierung inzwischen mehr als 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung eine Impfdosis erhalten. 60 Prozent der Erwachsenen wurden bereits zwei Mal geimpft.
EU-Behörde: Delta-Variante bis Ende August bei 90 Prozent
Die zunächst in Indien aufgetretene Delta-Variante des Coronavirus wird sich nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC im Laufe des Sommers deutlich in Europa ausbreiten. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Delta-Variante während des Sommers stark zirkulieren wird", erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon am Mittwoch. Dies gelte ganz besonders für Jüngere, die nicht zu den Zielgruppen der Impfkampagnen gehörten. Dies könne ein Risiko verursachen, dass sich gefährdetere Personen anstecken und einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf erleben oder sterben könnten, wenn sie nicht vollständig geimpft seien.
Den verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sei die Delta-Variante (B.1.617.2) um 40 bis 60 Prozent übertragbarer als die zunächst in England aufgetretene Alpha-Variante (B.1.1.7), erklärte die in Stockholm ansässige Behörde. Sie rechnet deshalb damit, dass schon Anfang August 70 Prozent aller Corona-Neuinfektionen in der Europäischen Union und den mit ihr verbundenen Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein auf Delta zurückzuführen sein werden. Ende August dürften es dann bereits 90 Prozent sein.
Schweiz lockert Corona-Maßnahmen: Wieder Einreise aus USA möglich
Die Schweiz treibt die Öffnung angesichts der deutlichen Abnahme der Fallzahlen schneller voran als bisher geplant. Am Samstag werde die Homeoffice-Pflicht und die Maskenpflicht im Freien aufgehoben, wie die Regierung mitteilt. In Restaurants könnten wieder beliebig viele Personen zusammensitzen. Bei Großveranstaltungen mit Covid-Zertifikat gebe es keine Personen-Beschränkungen mehr. Die Einreise in die Schweiz werde erleichtert. Bei Personen aus dem Schengen-Raum werde die Quarantänepflicht aufgehoben. Strengere Bestimmungen gelten weiterhin für Reisende aus Ländern mit einer sogenannten besorgniserregenden Virusvariante wie Indien oder Großbritannien.
Studie: Dauerlockdown macht die Menschen müde
Der Corona-Lockdown erschöpft die Menschen, und dennoch ist der Krankenstand gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK). "Die Batterien sind leer", zitiert die TK den Wissenschaftler Bertolt Meyer von der Technischen Universität Chemnitz. Für ein Jahr wurden 2.900 Berufstätige mehrmals zu ihrer psychosozialen Belastung befragt. Berufliche und soziale Herausforderungen hätten den Stress erhöht, andererseits hätten Treffen im Freundeskreis, Sport und Kultur oder Reisen gefehlt, um die Ressourcen wieder aufzufüllen.
"Dieses Ungleichgewicht führt auf Dauer in die Erschöpfung und in schweren Fällen sogar in den Burnout", erklärte Meyer. Laut TK liefert der Gesundheitsreport aber keine Hinweise auf eine grundsätzliche Verschlechterung der Gesundheit: Mit einem Krankenstand von 4,14 Prozent lag das Jahr 2020 unter den Werten des Vorjahres (2019 4,22 Prozent). Das sei vor allem auf weniger Krankschreibungen mit Erkältungskrankheiten zurückzuführen.
Gesundheitsministerium verschärft Vorschriften für Test-Zentren
Das Bundesgesundheitsministerium verschärft die Auflagen für private Schnelltest-Zentren. Das geht aus einer neuen Verordnung hervor, die das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen hat. Demzufolge werden private Testzentren künftig nur noch nach Einzelprüfung zugelassen. Die Abrechnungen werden stärker überprüft. Hintergrund sind Berichte über Missstände und Missbrauch bei privaten Testzentren.
Zu Unrecht gewährte Vergütungen werden künftig zurückgefordert. Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die die Abrechnungen überprüfen sollen, können auch die Staatsanwaltschaft einschalten. Für die Überprüfung müssen die Zentren die Personalangaben aller getesteten Personen nachweisen.
Sydney für eine Woche abgeriegelt
Ein Großteil der fünf Millionen Einwohner von Sydney darf seit diesem Mittwoch die Stadt vorerst nicht mehr verlassen. Das eingeführte Reiseverbot dient den australischen Behörden zufolge dazu, die weitere Verbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus einzudämmen. Vergangene Woche war ein neuer Infektionsherd in der australischen Metropole aufgetreten.
Die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, erklärte, die Restriktionen würden eine Woche lang gelten. Die Gastronomie dürfe in Betrieb bleiben, auch Veranstaltungen mit einer Auslastung von 50 Prozent sind weiter erlaubt. Singen und Tanzen in Gaststätten wurde jedoch untersagt. Mehr als 30 Infektionen sind seit dem neuesten Corona-Ausbruch in der vergangenen Woche nachgewiesen worden.
Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschließungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Gesundheitsexperten glauben aber, dass es weitere Ausbrüche geben werde, solange keine Mehrheit der Australier geimpft ist. Bisher wurden unter den 25 Millionen Einwohnern Australiens rund 6,7 Millionen Dosen verabreicht. Nur ein Bruchteil der Australier hat eine zweite Dosis erhalten.
Fast jeder Dritte in Deutschland vollständig geimpft
ast jeder dritte Mensch in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 10.37 Uhr). Demnach wurden am Dienstag 1.003 690 Impfdosen verabreicht. Rund 43 Millionen Menschen (51,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 26,9 Millionen (32,4 Prozent) sind vollständig geimpft.
Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 58,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Zehn weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,8 Prozent. Das Saarland zählt mit 39 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 30 Prozent am Ende der Rangliste.
Kanzlerin Merkel ist zweifach gegen Coronavirus geimpft
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auch ihre zweite Corona-Schutzimpfung erhalten. Merkel sei vor einigen Tagen geimpft worden, teilte ein Regierungssprecher am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. Nachdem Merkel bei der ersten Impfung am 16. April den Impfstoff von Astrazeneca erhalten hatte, sei sie nun mit dem Vakzin von Moderna geimpft worden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte im April empfohlen, dass Menschen unter 60 statt einer zweiten Dosis Astrazeneca einen mRNA-Impfstoff erhalten sollten.
Die 66 Jahre alte Merkel hatte nach ihrer ersten Impfung per Twitter erklärt: "Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren – und allen, die sich impfen lassen. Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden."
Nonnemacher: Wir brauchen kreative Impfangebote für Jüngere
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat insbesondere an junge Menschen appelliert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lasen. "Wir haben jetzt die Situation, dass ein größerer Teil der Bevölkerung über 18 (Jahre) geimpft ist", sagte Nonnemacher den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (Mittwoch). "Aber in der Gruppe der 12- bis 18-Jährigen sind nur sehr wenige geimpft." Deshalb könne man nur gerade an die Jüngeren appellieren - "die vielleicht denken: "Jetzt ist endlich Partytime"" – Impftermine in Anspruch zu nehmen, sagte die Ministerin.
Gerade für diese Zielgruppe müssten aber auch niederschwellige Impfangebote gemacht werden, betonte Nonnemacher: "Impfen im Zelt, auf dem Dorfplatz oder im Stadtteil." Da gebe es eine Menge kreativer Ideen in den Kommunen, meinte die Ministerin. "Zudem wollen wir, ähnlich dem Bund, eine Plakatkampagne auflegen."
Neuseeland verhängt Corona-Beschränkungen in Hauptstadt
Neuseelands Hauptstadt Wellington hat nach dem positiven Corona-Test eines Reisenden aus Australien Einschränkungen verhängt. Es handele sich nicht um einen Lockdown, sondern um Vorsichtsmaßnahmen, sagte der zuständige Minister Chris Hipkins am Mittwoch. Die Kontaktbeschränkungen sollten vom Abend an und zunächst bis Sonntag gelten. Demnach werden Zusammenkünfte bei Einhaltung strenger Abstandsregeln auf 100 Teilnehmer beschränkt. Schulen und Geschäfte bleiben geöffnet. Im Rest des Landes gelten bis auf eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Beschränkungen.
Die neuseeländischen Gesundheitsbehörden wurden am Dienstagabend darüber informiert, dass der Australier nach seiner Rückkehr aus Neuseeland positiv getestet worden war. Der Mann, der im Gesundheitswesen in der Metropole Sydney arbeitet, hatte zuvor drei Tage in dem Land verbracht. Das quarantänefreie Reisen zwischen Neuseeland und dem australischen Bundesstaat New South Wales wurde daraufhin zunächst bis Donnerstag ausgesetzt, wie es hieß.
Neuseeland gilt wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen als Musterland in der Krise. In dem Inselstaat mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden bisher knapp 2.600 Fälle verzeichnet, 26 Menschen starben nach einer Infektion. Schon lange herrscht wieder eine weitgehende Normalität.
Montgomery: "Wer sich nicht impfen lässt, wird sich infizieren"
Im Kampf gegen das Coronavirus hat der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, gefordert, stärker auf "Impfskeptiker und Impfleugner" zuzugehen. "Wenn wir nicht auch einen Teil dieser Gruppe vom Sinn der Impfung überzeugen, werden wir die Herdenimmunität nicht erreichen", sagte Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit Blick auf die deutlich ansteckendere Delta-Variante erklärte er: "Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren." Hier lesen Sie mehr.
Ungarn hebt Corona-Grenzsperre weitgehend auf
Ungarn hat die im September des Vorjahres wegen der Corona-Pandemie verhängte Grenzsperre weitgehend aufgehoben. Menschen können aus jedem Nachbarland außer der Ukraine ohne Auflagen und Einschränkungen auf dem Landweg nach Ungarn einreisen, heißt es in einer Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orban, die am späten Dienstagabend im Ungarischen Amtsblatt erschien. Sie trat unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Die Grenzsperre galt vor allem für Touristen, da es zahlreiche Ausnahmen für Geschäftsreisende, Pendler, Diplomaten und Sportler gab. Weiterhin gilt, dass touristische Einreisen mit dem Flugzeug nicht möglich sind.
Unabhängig von der nun gewährten freien Einreise gilt weiter, dass gewerbliche Übernachtungen für Touristen nicht möglich sind. Davon ausgenommen sind Menschen, die in einem der 17 Länder gegen Covid-19 geimpft wurden, mit denen Ungarn Abkommen über die wechselseitige Anerkennung der jeweiligen Impfzertifikate abgeschlossen hat. Darunter ist jedoch kein westliches Land, auch Deutschland nicht.
Mit der Aufhebung der Grenzsperre sollen nun auch die im vergangenen September eingeführten Grenzkontrollen an den Binnengrenzen des Schengen-Raums entfallen. Dies hatte Außenminister Peter Szijjarto bereits in der Vorwoche angekündigt. Dies betrifft die Grenzen zu Österreich, Slowenien und der Slowakei.
Lehrerverband und GEW: Präsenzunterricht trotz Delta-Risiko ermöglichen
Der Deutsche Lehrerverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordern die Politik auf, Präsenzunterricht zu Beginn des neuen Schuljahrs auch im Fall einer Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus zu ermöglichen. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sagt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochausgaben), eine neuerliche Phase des Distanz- und Wechselunterrichts wäre "für alle Betroffenen ein herber Rückschlag". Er verlangte daher, "dass jetzt in den Ferien alles getan werden muss, um im Herbst auch auf eine vierte Welle an Schulen vorbereitet zu sein".
Auch die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, setzt dem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Schuljahr auf "Präsenzunterricht für alle". Nach den Ferien würden aber "Hygienekonzepte sowie eine effektive Teststrategie und Masken in geschlossenen Räumen wie Klassenzimmern eine wichtige Rolle spielen, um eine Ausbreitung der Delta-Variante zu verhindern". Politik und Verwaltung müssen den Sommer nutzen und "die Schulen endlich krisenfest machen", etwa mit Luftfiltern in Klassenräumen.
Novartis will 2021 über 50 Mio Dosen Biontech-Vakzin am Standort Stein abfüllen
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will 2021 über 50 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech in seiner Anlage am Standort Stein abfüllen. Das teilt das Unternehmen mit.
Indien stuft neue Variante "Delta plus" als besorgniserregend ein
Indien stuft eine neu nachgewiesene Virusvariante als besorgniserregend ein. Die inoffiziell als "Delta plus" bezeichnete Mutation sei in 16 Fällen im Bundesstaat Maharashtra entdeckt worden und leichter übertragbar, sagt der indische Bundesgesundheitsminister Rajesh Bhushan.
Insgesamt seien inzwischen fast zwei Dutzend Infektionen in drei Bundesstaaten nachgewiesen. Bhushan ruft die Behörden zu verstärkten Tests auf.
Konzern: Astrazeneca schützt gegen Delta- und Kappa-Varianten
Der Impfstoff von AstraZeneca schützt dem Unternehmen zufolge gegen die Virusvarianten Delta und Kappa. Dies gehe aus einer Antikörper-Studie der Oxford University hervor. Beide Varianten wurden zunächst in Indien nachgewiesen.
USA verpassen selbst gestecktes Impfziel
Die USA werden das von Präsident Joe Biden ausgerufene Ziel einer Corona-Erstimpfung für 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli verpassen. "Wir denken, dass es einige Wochen länger dauern wird", räumte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients, am Dienstag ein. Bislang haben 65,4 Prozent der Erwachsenen in den USA mindestens eine Impfdosis erhalten. Das sind rund 169 Millionen Erwachsene.
Biden hatte das 70-Prozent-Ziel zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli Anfang Mai ausgerufen. Die USA sollten dann "unsere Unabhängigkeit als Nation und unsere Unabhängigkeit von diesem Virus feiern", sagte der Präsident damals. Biden wollte so der ins Stocken geratenen Impfkampagne neuen Schwung geben.
Saarland: Erstmals keine Corona-Infizierten in Altenheimen
Nach rund acht Monaten sind die saarländischen Pflege- und Altenheim ohne Corona-Fälle: Erstmals seit Oktober seien am Dienstag kein Bewohner und keine Bewohnerin sowie kein Mitarbeiter und keine Mitarbeiterin aktiv infiziert, teilte das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mit. "Das sind sehr gute Nachrichten", sagte Ministerin Monika Bachmann (CDU).
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Die Entwicklung zeige, dass sich die Kombination aus breitem Testangebot sowie der vorrangigen Impfungen in den Pflege- und Altenheimen bewährt habe. "Für uns war und ist es immer das Wichtigste, die besonders schützenswerten Gruppen in der Gesellschaft zu schützen. Wir sind noch nicht am Ende der Pandemie, daher setzen wir diesen Weg konsequent fort."
Sachsen hebt Maskenpflicht im Freien auf
Sachsen hebt bei niedrigen Infektionszahlen die Maskenpflicht im Freien auf. Die Regelung gelte ab 1. Juli und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 10, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung.
Bisher musste eine Maske auch im Freien getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden konnte. Im Einzelhandel und in Bussen und Bahnen muss hingegen weiterhin Maske getragen werden.
Die neue Landesverordnung, die ab 1. Juli in Kraft tritt, stellt grundsätzlich für den Sommer gelockerte Corona-Regeln in Aussicht – mit wenigen Ausnahmen. Unter einer stabilen Inzidenz von 10 soll es etwa keine Begrenzung bei Kontaktbeschränkungen und Personenbegrenzungen mehr geben. Die bisherige Landesverordnung läuft am 30. Juni aus.
Merkel warnt vor voll besetzten EM-Stadien
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der aggressiven Delta-Variante des Coronavirus vor voll besetzen Stadien bei der Europameisterschaft gewarnt und die Europäische Fußball-Union (UEFA) zu verantwortungsvollen Entscheidungen gemahnt. "Ich hielte es nicht für gut, wenn voll besetzte Stadien dort sind", sagte Merkel am Dienstag nach einem Treffen mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Berlin mit Blick auf Großbritannien. Sie denke es zwar nicht, hoffe aber, dass die UEFA verantwortungsvoll mit der Lage umgehe, sagte Merkel.
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In Großbritannien grassiert die Delta-Variante des Virus. Seit Tagen wird darüber diskutiert, ob die Halbfinal-Spiele und das Finale der EM wie geplant in London stattfinden sollen oder ob der Austragungsort gewechselt wird.
Russland: Ungeimpfte müssen mit Arbeitseinschränkungen rechnen
Wer in Russland nicht vollständig geimpft oder immun gegen das Coronavirus ist, muss laut Präsidialamt mit begrenzten Arbeitsmöglichkeiten rechnen. Solche Menschen könnten nicht an allen Orten im Land arbeiten und könnten benachteiligt werden, sagt der Sprecher des Präsidialamtes, Dmitri Peskow, vor der Presse.
"Die Realität sieht so aus, dass es unweigerlich zu Diskriminierungen kommen wird. Menschen ohne Impfung oder Immunität werden nicht überall arbeiten können. Das ist nicht möglich. Es würde eine Bedrohung für diejenigen in ihrer Umgebung darstellen."
Knapp 32 Prozent in Deutschland vollständig geimpft
Fast 32 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Am Montag wurden in der Bundesrepublik 582.569 Corona-Impfungen verabreicht, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Dienstag (Stand: 10 Uhr) hervorgeht. 42.540.863 Menschen (51,2 Prozent) sind zumindest einmal, 26.274.154 Menschen (31,6 Prozent) vollständig geimpft.
Unter den Bundesländern liegt bei den Erstimpfungen weiter Bremen mit 57,9 Prozent vorn, gefolgt von Schleswig-Holstein (54,9) und dem Saarland (54,4). Sechs Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke noch nicht erreicht, Schlusslicht bleibt Sachsen mit einem Anteil von 45,5 Prozent Erstgeimpfter. Bei den vollständig Geimpften ist weiter das Saarland mit einem Bevölkerungsanteil von 37,9 Prozent an der Spitze, Brandenburg bleibt mit 29,1 Prozent Schlusslicht.
Bundesärztekammer warnt wegen Delta-Variante vor Reisezielen
Die Bundesärztekammer rät von Reisen in Urlaubsgebiete ab, wo die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus grassiert. "Auf Reisen in Regionen, die von der Delta-Variante besonders betroffen sind, sollte verzichtet werden", sagte Präsident Klaus Reinhardt der Funke-Mediengruppe. Er räumte ein, dass für viele Menschen der Urlaub nach den Belastungen der vergangenen Monate wichtig für das seelische Gleichgewicht sei. "Notwendig ist aber die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Urlaubsort."
Reinhardt schloss sich den Prognosen der meisten Experten an, dass die Delta-Variante sich mittelfristig auch hierzulande gegen die Alpha-Mutante durchsetzen wird. Man könne auch davon ausgehen, dass die Infektionszahlen zum Ende des Sommers saisonbedingt wieder ansteigen werden. Ob es zu einer vierten Pandemie-Welle in Deutschland komme, hänge wesentlich vom Fortschritt der Impfkampagne ab.
Es sei zudem zu erwarten, dass es auch bei einem Wiederanstieg der Infektionszahlen weniger schwere Krankheitsverläufe geben werde, weil insbesondere vulnerable Gruppen wie alte Menschen und solche mit Vorerkrankungen durch Impfungen besser geschützt seien. Er riet dazu, dass alle Erwachsenen deswegen die Impfangebote wahrnehmen und auch fristgerecht die notwendigen Zweitimpfungen vornehmen lassen sollten.
Italien hebt Maskenpflicht im Freien auf
In Italien muss ab Montag im Freien keine Corona-Schutzmaske mehr getragen werden. Da die Zahl der Infektionen und Covid-19-Fälle in den Krankenhäusern zurückgehe, könne die Pflicht aufgehoben werden, beschließt die Regierung in Rom. In öffentlichen Gebäuden gilt die Tragepflicht aber weiterhin. Seit Oktober, als Italien von der zweiten Corona-Welle heimgesucht wurde, mussten alle Menschen im Freien eine Maske tragen. Seit April hat die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi aber Schritt für Schritt Beschränkungen aufgehoben. So durften Restaurants, Bars, Kinos und Fitnessstudios wieder öffnen. Auch die Reisefreiheit innerhalb des Landes wurde wieder hergestellt.
Hersteller: Sputnik V hilft auch gegen Delta-Variante
Der russische Anti-Covid-Impfstoff Sputnik V hilft nach Angaben seines Entwicklers selbst gegen die neue Delta-Variante des Coronavirus. Nach der zweiten Dosis schütze Sputnik V gegen alle derzeit bekannten Varianten des Coronavirus, sagte der Direktor des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg, am Montag.
In Moskau und Umgebung wurden am Montag die höchsten Steigerungen der täglichen Fallzahlen seit Beginn der Pandemie registriert. Nach Angaben des Moskauer Bügermeisters Sergej Sobjanin sind rund 90 Prozent der Neu-Infektionen auf die zuerst in Indien aufgetretene Delta-Variante zurückzuführen.
Die russische Bevölkerung reagierte bislang extrem skeptisch auf zahlreiche Appelle der Regierung, sich impfen zu lassen. Dabei ist Russland das europäische Land, das am Ärgsten von der Corona-Pandemie betroffen wurde. Nach Regierungsangaben gab es dort fast 130.000 Tote. Die Statistik-Agentur Rosstat, die andere Maßstäbe anlegt, kommt auf eine Gesamtzahl der Corona-Toten von 270.000.
Lauterbach fordert kostenlose Impfstoffe für Südamerika
Angesichts der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen in Südamerika fordert SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach gemeinsame Hilfen der Weltgemeinschaft. "Die Industrieländer müssen Südamerika kostenlos Impfstoffe liefern", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). "Die Lage ist bestürzend: Nur wenige Menschen sind geimpft, da die Länder fast keine Impfstoffe haben". Kostenlose Impfstoffe seien die beste Investition in die deutsche Wirtschaft und würden die Wirtschaftskraft Südamerikas stärken. "Durch den Anstieg der Wirtschaftskraft lassen sich die Ausgaben für die Impfstoffe um das bis zu 200-fache wieder reinholen."
WHO: Südafrika wird Afrikas erster Standort für Covid-19-Impfstoffproduktion
Südafrika wird als erstes Land in Afrika Standort einer Produktionsstätte für Impfstoff gegen Covid-19. Dies kündigten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der französische Präsident Emmanuel Macron am Montag an. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa begrüßte die Entscheidung. Afrika habe verstanden, dass Impfstoffe ansonsten "niemals" rechtzeitig auf den Kontinent kommen würden, um Leben zu retten, sagte er.
WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan betonte, dass es neun bis zwölf Monate dauern könnte, bis Covid-19-Impfstoffe in Südafrika mit getesteten und zugelassenen Prozessen produziert werden können. Die WHO und ihre Partner bringen das Produktions-Know-how, die Qualitätskontrolle und die notwendigen Lizenzen ein, um eine schnelle Einführung zu ermöglichen.
Bisher 140 Corona-Fälle bei Copa América
Bei der Copa América in Brasilien hat es bis zum Montagmittag (Ortszeit) 140 Corona-Fälle gegeben. Nach Angaben des südamerikanischen Fußballverbandes Conmebol liegt bei den bisher 15.235 durchgeführten Tests die Quote der Infizierten bei 0,9 Prozent.
Am Freitag hatte die brasilianische Regierung bekanntgegeben, dass sich 82 Personen, die mit der Südamerikameisterschaft in Verbindung stehen, mit Corona infiziert haben. Wenige Wochen vor Beginn des Turniers waren zunächst Kolumbien und dann Argentinien als Ausrichter abgesprungen, das Turnier wurde nach Brasilien verlegt. Conmebol geriet daraufhin in die Kritik, denn auch Brasilien ist noch immer ein Corona-Brennpunkt.
Merkel: Fortschritte in Corona-Pandemie noch immer fragil
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu Vorsicht trotz stark gesunkener Infektionszahlen aufgerufen. Es gebe zwar eine sehr grundlegende Verbesserung der Situation, sagte sie am Montag in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. "Aber wir wissen auch, wie fragil dieser Fortschritt noch ist." Die Impfquote steige zwar, aber man nähere sich noch nicht einer Herdenimmunität. Und: "Wir sind anfällig für neue Varianten." In Großbritannien und Portugal könne man sehen, wie schnell die Inzidenzen wieder hochgehen könnten. "Deshalb verfolgen wir die Dinge sehr aufmerksam."
Draghi betonte, dass die deutsch-italienischen Beziehungen durch die Corona-Krise noch enger geworden seien. Er bedankte sich ausdrücklich für die Hilfe Deutschlands in der ersten Welle der Pandemie mit der Aufnahme italienischer Patienten in deutschen Krankenhäusern.
Nachtclubs in Teilen Spaniens öffnen wieder
In Teilen Spaniens sind die Nachtclubs ab Montag wieder offen. Wie die Behörden mitteilten, gilt dies unter anderem für die Hauptstadt Madrid und die zweitgrößte Stadt des Landes, Barcelona. Allerdings öffnen die Diskotheken nur für wenige Stunden und lassen nur eine begrenzte Zahl von Gästen zu. Die spanischen Nachtclubs waren wegen der Corona-Pandemie seit August 2020 geschlossen.
Auf der vor allem bei Deutschen und Briten beliebten Urlauberinsel Mallorca bleiben die Clubs auch weiterhin geschlossen. Davon sind alle Baleareninseln betroffen, darunter das bei Partygängern besonders beliebte Ibiza.
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Ab Samstag muss in Spanien draußen in der Öffentlichkeit keine Maske mehr getragen werden. Wegen der Corona-Pandemie war das Maskentragen im Mai zunächst in Verkehrsmitteln zur Pflicht geworden, sechs Wochen später folgte ein allgemeiner Maskenzwang im Freien für alle über sechs Jahren.
Türkei lockert Corona-Maßnahmen ab Juli
In der Türkei werden die Corona-Beschränkungen weiter gelockert. Ab 1. Juli würden die Ausgangsbeschränkungen, die zurzeit noch abends und sonntags gelten, vollständig aufgehoben, kündigte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag in Ankara an. Zudem würden Reisebeschränkungen entfallen.
Für Irritation sorgte Erdogan mit einer Äußerung über das zurzeit bestehende Verbot von Musik bis 22 Uhr. Die Sperrstunde werde verschoben bis Mitternacht, aber nicht ganz aufgehoben, sagte der Präsident: "Nichts für ungut, niemand hat das Recht, jemanden nachts zu stören." Auf Twitter wurden daraufhin kritische Stimmen laut, aus deren Sicht Erdogan damit zugegeben hatte, dass die Pandemie nur eine Ausrede für das Verbot sei. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Verbote ideologisch motiviert sind", schrieb Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu auf Twitter.
Merkel dankt Klinikpersonal für Corona-Kriseneinsatz
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Beschäftigten in den Kliniken für ihren großen Einsatz in der Corona-Krise gedankt. Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und andere Mitarbeiter seien seit Monaten an die physischen und psychischen Grenzen gegangen. "Das ist alles andere als selbstverständlich", sagte Merkel am Montag in einer eingespielten Videobotschaft bei einer Veranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
Merkel betonte, dass inzwischen die dritte Corona-Welle gebrochen sei. Die Zahl intensiv-pflichtiger Covid-19-Patienten gehe zurück. Immer mehr Krankenhäuser könnten wieder in einen regulären Betrieb gehen und auch aufgeschobene Operationen nachholen. Das Virus sei nicht aus der Welt. Es sei aber "eine große Erleichterung", dass man sich in der Diskussion über die Krankenhäuser nicht mehr alleine auf die akute Krisenbewältigung konzentrieren müsse.
Kliniken weisen Schummelvorwurf um Betten für Covid-Patienten zurück
Deutschlands Krankenhäuser haben Vorwürfe zurückgewiesen, sie hätten aus finanziellen Gründen bei Angaben zu Betten für Covid-19-Behandlungen geschummelt. Der Bundesrechnungshof habe keine Belege für entsprechende Vorwürfe vorgelegt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Montag bei einer Veranstaltung seiner Organisation. Seit Tagen wird darüber spekuliert, die Kliniken hätten mit Manipulationen Pauschalzahlungen für frei gehaltene Betten bekommen wollen.
Gaß sagte, die Kliniken hätten die Infrastruktur zur Behandlung zahlreicher möglicher Covid-19-Patientinnen und -Patienten geschaffen. Diese möglichen Intensivbetten seien nicht komplett gebraucht worden. Aber wenn es nötig gewesen wäre, hätten die Behandlungskapazitäten hochgefahren werden können. Insgesamt forderte Gaß einen Kurswechsel in der Krankenhauspolitik mit einer auskömmlicheren Finanzierung.
China führt Massentests in Dongguan durch
Nach zwei Corona-Fällen der Delta-Variante hat die chinesische Stadt Dongguan in der Provinz Guangdong mit einer Massentest-Aktion begonnen. Das berichtet der britische "Guardian". Mehrere Gemeinden sollen dafür abgesperrt worden sein.
Die Behörden haben die Bewohner aufgefordert, die Stadt nur aus triftigen Gründen zu verlassen. In der südlichen Provinz Guangdong, die nahe an Hongkong und Macau liegt, wurden seit dem 21. Mai 168 bestätigte Infektionen gemeldet, fast 90 Prozent davon in der Hauptstadt Guangzhou.
Bundesregierung betont: Offene Schulen haben Priorität
Die Bundesregierung hat die angestrebte Rückkehr zu einem vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien unterstrichen, verweist aber auch auf noch mögliche Corona-Risiken. "Geöffnete Schulen haben eine ganz hohe Priorität", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Nach allem, was Kinder in der Pandemie durchmachen mussten, sei es sehr zu wünschen, dass nach den Ferien wie vorgesehen überall wieder Präsenzunterricht möglich sei.
Auch angesichts der ansteckenderen Delta-Virusvariante habe man es aber "nicht mit einer komplett vorauszusehenden Entwicklung zu tun", sagte Seibert. Das Geschehen sei den Sommer über genau zu beobachten. "Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass es lokal zu größeren Infektionsausbrüchen kommt, auf die dann auch zu reagieren wäre." Der Blick nach Großbritannien und Portugal zeige, wie auch bei sehr positiver Entwicklung durch die Delta-Variante wieder Infektionen in großer Zahl entstehen könnten.
Die Bundesregierung verwies zudem auf ein Mitte Juni gestartetes Förderprogramm für den Einbau von Luftfilteranlagen für Kitas und Schulen, in denen Kinder bis 12 Jahre betreut werden. Der Bund übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten.
Tschechien öffnet Grenzen für EU-Urlauber
Tschechien hat seine Grenzen für Urlauber aus allen EU-Staaten geöffnet. Die Reisefreiheit gilt seit Montag auch für Menschen mit Wohnsitz in der Schweiz, Liechtenstein und Norwegen. Das teilte das Innenministerium in Prag mit. Für Touristen aus Deutschland, Österreich und fünf weiteren EU-Staaten gab es bereits seit zwei Wochen eine Sonderregelung. Tschechien hatte wegen der Corona-Pandemie monatelang alle Einreisen von Ausländern ohne triftigen Grund untersagt. Die Tourismusbranche klagte über enorme Verluste.
Voraussetzung ist in der Regel, dass die Reisenden negativ getestet, geimpft oder genesen sind und im Vorfeld eine Online-Anmeldung ausgefüllt haben. Die Einzelheiten sind auf den Internetseiten des Innenministeriums zu finden. Im Grenzverkehr mit den Nachbarstaaten, zum Beispiel zum Einkaufen binnen 24 Stunden, gelten keine Auflagen. Die Corona-Lage in Tschechien hat sich sehr gebessert. Nach aktuellen Zahlen gab es neun Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Ministerpräsident Andrej Babis kündigte an, dass vom 1. Juli an Kinder im Alter ab zwölf Jahren gegen Corona geimpft werden dürfen. Ab Mitte Juli könnte nach Einschätzung der Regierung die Impfung für alle ohne Registrierung möglich werden. Bisher wurden in Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern mehr als 2,5 Millionen Menschen vollständig geimpft.
Betriebsärzte haben Zehntausende Post-Mitarbeiter geimpft
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kommt die Deutsche Post DHL mit ihren Impfungen über Betriebsärzte nach eigenen Angaben gut voran. Bis zu diesem Freitag werden voraussichtlich rund 40.000 der 230.000 Beschäftigten im Inland eine Dose verabreicht bekommen haben, wie der Bonner Konzern am Montag mitteilte. Vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sortierzentren und in der Zustellung kamen bei den vor zwei Wochen gestarteten Impfungen schon dran – also auch Paketboten, die an der Haustür klingeln und Kundenkontakt haben.
Die Firma rechnet damit, die betriebliche Impfkampagne bis Anfang September abgeschlossen zu haben, dann wird es also die letzten Zweitimpfungen geben. Das freiwillige Impfangebot stoße auf großes Interesse und das Feedback der Beschäftigten sei sehr positiv, zeigte sich Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie zufrieden. Auch andere deutsche Firmen haben vor zwei Wochen damit begonnen, die Belegschaft über Betriebsärzte impfen zu lassen.
Merkel mahnt weiter zur Vorsicht
Kanzlerin Angela Merkel hat trotz der einstelligen Werte bei den Corona-Inzidenzen vor Übermut gewarnt. Man sei bei einer erfreulichen Inzidenz unter zehn, sagte Merkel am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen bei einer gemeinsamen Klausur der Spitzen von CDU und CSU zum Wahlprogramm der Union in Berlin. Dies sei aber immer noch drei Mal so hoch wie vor zwölf Monaten.
Man müsse "das richtige Maß an Freiheit und Vorsicht finden", wurde sie zitiert. Es dürfe nicht vergessen werden: "Maske tragen ist immer noch das Einfachste." Die Pandemie werde erst zu Ende sein, wenn die ganze Welt geimpft sei. "Wir müssen an den Rest der Welt auch denken", sagte Merkel demnach.
Trotz sinkender Corona-Zahlen in Deutschland gibt es verstärkt Sorgen wegen der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus. Erstmals seit zehn Monaten hatten die Gesundheitsämter zuletzt weniger als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 346 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 8,6 an (Vortag: 8,8; Vorwoche: 16,6; Vormonat: 67,3).
Bouffier: Bei Delta-Ausbreitung wieder Kontaktbeschränkungen möglich
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) schließt wegen der sich auch in Deutschland ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus eine Rückkehr zu Kontaktbeschränkungen nicht aus. "Ich rechne damit, dass die Delta-Variante in einem Monat auch in Deutschland die vorherrschende Variante ist", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Dann stelle sich die Frage: "Wie wirkt welches Vakzin auf sie?" Man könne auch nicht ausschließen, dass Menschen infiziert aus dem Sommerurlaub zurückkehren. Von den Antworten auf diese Fragen hänge ab, "ob wir eine vierte Welle bekommen und wieder zu Kontaktbeschränkungen zurückkehren. Ausschließen können wir das nicht".
Eine Million Impf-Buchungen in Großbritannien
Nach der Öffnung von Corona-Impfungen für alle Erwachsenen in Großbritannien nimmt die Kampagne noch einmal Fahrt auf. Wie der Nationale Gesundheitsdienst NHS am Montag mitteilte, wurden am Freitag und Samstag insgesamt mehr als eine Million Termine für Impfungen gebucht. Das seien sechs pro Sekunde. Die tatsächliche Zahl liege vermutlich noch höher, da Buchungen bei Hausärzten nicht registriert werden. Am Wochenende bildeten sich lange Schlangen vor Impfzentren. Seit Freitag können alle über 18-Jährigen eine Corona-Impfung buchen.
Wegen der raschen Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante hatte der britische Premierminister Boris Johnson die für Montag geplante Aufhebung aller Corona-Restriktionen um vier Wochen verschoben. Lediglich zu Hochzeiten sind nun mehr als die bisher genehmigten 30 Gäste zugelassen – sie dürfen aber weiterhin nicht tanzen.
Die Maßnahmen sollen nun am 19. Juli enden. Bis dahin sollen möglichst alle Erwachsenen eine erste Impfung erhalten haben – derzeit sind es gut 80 Prozent. Rund 60 Prozent der Erwachsenen sind bereits voll geimpft.
Israel erlaubt Einreise von Individualtouristen
Israel will ab 1. Juli die Einreise von geimpften Individualtouristen erlauben. Diese bräuchten dann keine Genehmigung im Vorfeld mehr, schrieb Innenministerin Ajelet Schaked von der ultrarechten Jamina-Partei am Sonntagabend auf Facebook. Welche Impfungen dabei akzeptiert würden, werde noch mitgeteilt.
In einem ersten Öffnungsschritt hatte Israel Ende Mai wieder in begrenzter Anzahl die Einreise von Gruppen geimpfter Touristen erlaubt. Das Mittelmeerland hatte sich nach Beginn der Pandemie praktisch abgeschottet. Ausländern war die Einreise nur in Ausnahmefällen möglich. Die Tourismusindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sie hat stark unter den Folgen der Corona-Krise gelitten.
Infektiologe: Fußball-EM ist "keine gute Idee"
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, sieht die Fußball-Europameisterschaft mit Sorge. "Ich verstehe den Drang nach draußen und in die Biergärten. Draußen zu feiern ist sicher besser als in geschlossenen Räumen zu feiern, aber gerade die Begeisterung lässt auch Tröpfchen und Viren fliegen", sagte der Infektiologe vom Universitätsklinikum Regensburg der Deutschen Presse-Agentur. "In dieser Situation ist die EM beziehungsweise jede große Veranstaltung vermutlich keine gute Idee."
Tausende Fans hatten am Wochenende im Stadion, in der Münchner Innenstadt und in vielen anderen deutschen Städten feucht-fröhlich – und vielfach ohne Masken oder Abstand – den Sieg der deutschen Mannschaft gegen Portugal gefeiert. Biergärten und Gaststätten waren teilweise brechend voll mit Fans in Deutschland-Trikots, die auf Bildschirmen das Spiel verfolgten.
Intensivmediziner: Weniger Patienten in möglicher vierten Welle
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, rechnet in einer möglichen vierten Corona-Welle mit weniger Patienten auf den Intensivstationen. "Wir werden, wenn es im Herbst zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommt, sehr genau auf die Neuaufnahmen auf den Intensivstationen schauen müssen. Wenn die vulnerablen Gruppen bis dahin sehr gut geimpft sind, könnte es auch bei höheren Inzidenzen viel weniger schwere Verläufe geben", sagte er der "Rheinischen Post".
Bisher seien die Intensiv-Neuaufnahmen weitestgehend parallel zu den Inzidenzen verlaufen. Wenn die vulnerablen Gruppen sehr gut geimpft seien, könne es im Sommer erstmals zu einem abweichenden Verhalten kommen. Die Inzidenzen würden dann stärker steigen als die Intensiv-Aufnahmen, weil die potenziellen Patienten durch Impfung besser geschützt seien.
Kein neuer Corona-Fall in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein ist am Sonntag kein einziger Corona-Neuinfektionsfall gemeldet worden. Auch die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 in einem Krankenhaus behandelt werden, veränderte sich nicht - und es gab keinen weiteren gemeldeten Todesfall. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel von Sonntag (Stand: 20.6., 19.46 Uhr) hervor.
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen fiel leicht weiter: von 4,5 am Samstag auf nun 4,4. Bundesweit betrug die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut am Sonntag 8,8.
Die Zahl der Menschen, die sich in Schleswig-Holstein mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge weiter bei 37. Auf Intensivstationen wurden weiterhin 23 Corona-Patienten behandelt; 20 von ihnen wurden beatmet. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden bislang seit Beginn der Pandemie 1619 Todesfälle registriert, womit die Zahl unverändert blieb.
Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land bleiben die Kreise Pinneberg (12,3) und Herzogtum Lauenburg (7,1). In Dithmarschen liegt die Sieben-Tages-Inzidenz den fünften Tag in Folge bei null, in Schleswig-Flensburg bei 1,0.
Katar will nur gegen Corona Geimpfte zur Fußball-WM 2022 zulassen
Katar will nur gegen das Coronavirus geimpfte Zuschauer zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 zulassen. "Bis zur WM werden die meisten Länder der Welt ihre Bürger geimpft haben", wurde Premierminister Scheich Khalid bin Khalifa bin Abdulaziz Al Thani von staatlichen Medien am Sonntag zitiert. "Aufgrund der Möglichkeit, dass einige Länder nicht in der Lage sein werden, all ihre Bürger zu impfen, wird Katar den Fans, die keinen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus haben, den Zutritt zu den Stadien verweigern."
Die erste Fußball-WM im Nahen Osten soll am 21. November 2022 beginnen. "Wir verhandeln derzeit mit einem Unternehmen über die Bereitstellung von einer Million Impfstoffdosen gegen das Coronavirus für die Immunisierung derjenigen, die zur Fußball-WM nach Katar kommen", sagte Scheich Khalid. "Unser primäres Ziel bei der Impfung der Ungeimpften ist es, die öffentliche Gesundheit der Bürger und Einwohner zu schützen."
Der Fußball-Weltverband FIFA und die katarischen WM-Organisatoren gaben bisher keine Kommentare zu den Aussagen des Premierministers ab.
Spahn: "Wir können jetzt lockern"
Nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht es in der derzeitigen Pandemie-Phase auch mit Blick auf die Delta-Variante darum, die richtige Balance zu finden. "Wir können jetzt lockern", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Die Stimmung dürfe aber nicht zu Übermut führen. "Also: Zuversicht für den Sommer, aber eben auch Vorsicht vor allem dann auch Richtung Herbst und Winter."
Der Bundesgesundheitsminister rät von Reisen zum EM-Finale nach London ab. "London ist Virus-Variantengebiet", sagt der CDU-Politiker in der ARD. "Jeder Rückkehrer muss zwei Wochen in Quarantäne." Diese drastische Maßnahme zeige: Wer nicht unbedingt ins Vereinigte Königreich reisen müsse, sollte nicht dort hinfahren.
In der britischen Hauptstadt soll am 11. Juli das Finale der Fußball-Europameisterschaft ausgetragen werden, obwohl sich dort die Delta-Variante des Corona-Virus stark ausbreitet. Aus diesem Grund rät auch Kanzleramtschef Helge Braun den deutschen Fußball-Fans von einer Reise zu den entscheidenden EM-Spielen ab auf die Insel ab.
Lissabon: Delta-Variante bei mehr als 60 Prozent aller Neuinfektionen
In der am Wochenende abgeriegelten portugiesischen Hauptstadt Lissabon sind bereits mehr als 60 Prozent aller neu erfassten Corona-Infektionen auf die Delta-Variante des Virus zurückzuführen. Das geht aus den am Sonntag veröffentlichten vorläufigen Daten der portugiesischen Behörden hervor. In der nördlichen Hälfte des Landes liege der Anteil hingegen bei weniger als 15 Prozent, sagte Ricardo Jorge vom Gesundheitsinstitut. Dort dominiert die Alpha-Variante, die zuvor in Großbritannien vorherrschend war, und steht hier für 80 Prozent der Infektionen.
Die Absperrung Lissabons für rund zweieinhalb Tage war wegen einer besorgniserregenden Ausbreitung der Delta-Variante angeordnet worden. Seit Freitagnachmittag und bis Montagmorgen dürfen die gut 2,8 Millionen Menschen mit Wohnsitz in Lissabon die "Area Metropolitana" nur aus triftigem Grund verlassen. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen. Ob die Absperrung an den nächsten Wochenenden wiederholt wird, soll kurzfristig entschieden werden.
Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante machen die portugiesischen Behörden für eine Zunahme der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen verantwortlich, von denen ein Großteil in Lissabon entdeckt wurde.
Bundesregierung plant FFP2-Masken für Kinder
Die Bundesregierung will jetzt auch FFP2-Masken für Kinder einführen. Die Bundesregierung sehe "angesichts des fortgesetzten Pandemiegeschehens einen Bedarf für geeignete Kindermasken zum Zweck des Infektionsschutzes", heißt es in einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, die der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag vorlag.
Die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Tabea Rößner, nannte es ein "Armutszeugnis, dass nach 16 Monaten Corona-Pandemie noch immer keine spezifischen FFP2-Masken für Kinder auf dem Markt verfügbar sind". "Beim gezielten Schutz der Kinder hat die Bundesregierung hier versagt", kritisierte die Grünen-Politikerin.
Das Bundesarbeitsministerium verwies seinerseits darauf, dass bei der Überprüfung einer Halbmaske der Klasse FFP2 nach der Europäischen Norm zehn Probanden mit unterschiedlichen Gesichtsformen teilnehmen. Einige Hersteller wählten dabei auch Personen mit kleinen und schmalen Gesichtsformen aus. Es sei daher nicht ausgeschlossen, "dass Masken hergestellt und geprüft werden, die im Bereich Infektionsschutz für Kinder und Jugendliche geeignet sind".
Frankreich hebt nächtliche Ausgangssperre auf
Nach der Maskenpflicht im Freien ist in Frankreich auch die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben worden. Die monatelang geltende Maßnahme lief am Sonntag aus und endete damit zehn Tage früher als ursprünglich geplant. Sie war Ende Oktober eingeführt worden und galt zwischenzeitlich bereits ab 18 Uhr abends. Zuletzt durften die Menschen nach 23.00 Uhr ihre Wohnungen nur aus triftigem Grund verlassen – nun ist die Ausgangssperre komplett weggefallen.
Am Donnerstag war bereits die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden. In Paris und anderen französischen Orten war zuvor auch draußen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben, jetzt ist dies nur noch bei Versammlungen, an besonders überfüllten Orten oder in Sportstadien der Fall. In Innenräumen oder öffentlichen Verkehrsmitteln gilt weiter Maskenpflicht.
Die nächtliche Ausgangssperre galt zuletzt von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens und sollte ursprünglich erst am 30. Juni wegfallen. Die Infektionslage "verbessert sich schneller, als wir es gehofft haben", begründete Regierungschef Jean-Castex die vorzeitige Aufhebung der Maßnahme. Die Sieben-Tage-Inzidenz war zuletzt landesweit auf deutlich unter 40 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner gefallen.
Bereits mehr als 22 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt
In Deutschland wurden bereits 22,3 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Zertifikate erhielten frisch Geimpfte in Impfzentren und Arztpraxen, aber auch bereits Geimpfte nachträglich in den Apotheken und in einigen Bundesländern per Post.
Seit einer Woche stellen viele Apotheken digitale Impfpässe für Menschen aus, die diese noch nicht direkt bei der Corona-Impfung bekommen haben. Bis Ende Juni soll das digitale Impfzertifikat allen, die es wollen, über Arztpraxen, Impfzentren und Apotheken zur Verfügung stehen.
Geimpfte können ihr Zertifikat, etwa bei einer Reise, in Form eines QR-Codes auf dem Smartphone vorzeigen. Dazu muss eine entsprechende App heruntergeladen werden. Eine elektronische Plattform der EU für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli europaweit starten. Wer kein Smartphone hat oder dieses nicht für den Impfnachweis nutzen will, kann sich das Zertifikat mit dem QR-Code auch ausdrucken lassen. Ein Nachweis des Impfstatus' ist weiterhin auch per gelbem Impfheft oder ärztlicher Bescheinigung möglich.
Bayerns Gesundheitsminister kritisiert Masken-Ignoranz im Stadion
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat kurz nach Abpfiff des EM-Spiels Portugal-Deutschland kritisiert, dass wieder Tausende Fans die Maskenpflicht im Münchner Stadion ignoriert haben. "Ich finde es fahrlässig, dass sich schon wieder viele Fans im Fußballstadion nicht an die Spielregeln gehalten haben", sagte der CSU-Politiker am Samstagabend laut Mitteilung. "Der DFB ist nun endgültig aufgefordert, plausibel darzulegen, wie er beim nächsten Spiel am Mittwoch die Masken-Regeln um- und durchzusetzen will."
Obwohl die EM-Organisatoren in München angekündigt hatten, die Zuschauer auf den Rängen zum Tragen von Masken zu bewegen, haben nur wenige Fans die vorgeschriebenen FFP2-Masken aufgehabt. Wie schon beim ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verfolgten Tausende Zuschauer die Partie gegen Portugal am Samstag ohne Maske, wie auf Fernsehbildern erkennbar war.
Im Kampf gegen das Coronavirus müssen Besucher während der ganzen Zeit im Münchner Stadion eine FFP2-Maske tragen. Die Polizei hatte schon beim ersten Spiel nach Angaben eines Sprechers festgestellt, "dass die überwiegende Mehrheit (etwa zwei Drittel) der anwesenden Zuschauer auf den Sitzplätzen keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz trug".
Geringster Anstieg der Neuinfektionen in Indien seit fast drei Monaten
Indien meldete mit 58.419 Neuinfektionen die niedrigste Tageszahl seit fast drei Monaten. Die Gesamtzahl der Infektionen in dem südasiatischen Land steigt damit binnen 24 Stunden auf 29,9 Millionen, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert weltweit nach den USA. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge aber weitaus höher sein.
Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um 1.576 auf 386.713 Menschen. Indien war im April und Mai ein Brennpunkt der Pandemie. Zeitweise wurden mehr als 400.000 Neuinfektionen am Tag gemeldet.
Regierung will Norm für Kindermasken schaffen
Die Bundesregierung sieht nach eigener Aussage den Bedarf an FFP2-Masken für Kinder. Das geht aus der Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsministerium habe deshalb das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Normung einer Infektionsschutzmaske beim Deutschen Institut für Normung initiiert, die auch Masken in Kindergrößen berücksichtigen soll.
Brasilien zählt 500.000 Corona-Tote
In Brasilien überschreitet die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus 500.000. Dies meldet das Gesundheitsministerium des Landes. Experten warnen wegen der Verbreitung der Delta-Virusvariante vor einem weiteren steilen Anstieg auf 800.000 oder 900.000 Todesfälle. Nur elf Prozent der Bevölkerung Brasiliens sind bereits vollständig geimpft und die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro wehrt sich weiterhin gegen strengere Beschränkungsmaßnahmen. Dagegen hatten am Samstag Tausende Demonstranten protestiert.
Biergärten voll – kaum Abstand beim Public Viewing
Die Münchner Biergärten waren während des EM-Spiels Portugal-Deutschland am Samstag gut gefüllt - doch nur wenige hielten sich im Freudentaumel an die Abstandsregeln. Stattdessen lagen sich nach den Toren der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Fans in den Armen und waren dicht an dicht gedrängt, wie Reporter berichteten. In vielen Biergärten wurde die Vorrunden-Begegnung der Nationalmannschaft übertragen. Schon am Nachmittag hatte die Polizei von vielen vollen Gaststätten berichtet.
Im Kampf gegen das Coronavirus gelten in München nach wie vor bestimmte Regeln. So muss etwa in der Außengastronomie zwischen den erlaubten Gruppentreffen weiterhin Abstand gehalten werden.
Tausende Brasilianer protestieren gegen Corona-Politik der Regierung
In ganz Brasilien sind Tausende Menschen gegen die Corona-Politik des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Brasília sowie 14 Provinzhauptstädten forderten sie am Samstag mehr Impfungen und wirtschaftliche Unterstützung in der Corona-Krise, wie die Nachrichtenplattform "G1" berichtete. Die Demonstranten verlangten zudem den Rücktritt Bolsonaros, mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger und die Umweltzerstörung sowie die Achtung der Rechte indigener Völker.
Brasilien ist noch immer ein Corona-Brennpunkt: Über 17,8 Millionen Menschen haben sich dort nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, fast eine halbe Million Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 bisher gestorben. Bolsonaro hat das Virus von Anfang an verharmlost und sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen gestemmt. Zuletzt zog er auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Mittlerweile prüft ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss Bolsonaros Krisenmanagement in der Pandemie.
Delta-Variante führt zu Massentests in Dresden
Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sollen in Dresden alle Bewohner eines Wohnhauses getestet werden. Davon seien rund 150 Menschen betroffen, teilte die Stadt Dresden am Samstag mit. Drei Familien, die alle in dem Haus wohnen, seien positiv auf Corona getestet worden. Bei vier der zehn Menschen sei bereits die als besonders ansteckend geltende Delta-Variante nachgewiesen worden. Die Tests sollen am Montag beginnen. Weil auch mehrere Kinder unter den positiv Getesteten sind, sind zudem deren Kontaktpersonen aus einer Kita und fünf Schulen in Quarantäne geschickt worden.
Die Delta-Variante wurde inzwischen auch im Landkreis Leipzig nachgewiesen. Eine Person, die aus dem Ausland zurückkam, sei positiv getestet worden, teilte der Landkreis am Samstag mit. Ein Test bei der Einreise war dagegen zunächst negativ ausgefallen. Inzwischen seien noch zwei weitere Angehörige des Hausstandes betroffen. Das Gesundheitsamt verfolge akribisch alle Kontakte.
Weniger als 1.000 Corona-Patienten auf Intensivstation
Erstmals seit acht Monaten ist die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstation unter 1.000 gefallen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Samstag 960 Erwachsene in Behandlung. Ähnlich niedrig war die Zahl zuletzt in der zweiten Oktoberhälfte. Am Höhepunkt der dritten Welle Ende April waren es laut DIVI mehr als 5.000 Patienten. Die Zahl aller Corona-Intensivpatienten, also einschließlich Kinder, gab die DIVI in ihrem Tagesbericht am Samstag mit 964 an.
Wie viele Menschen intensivmedizinische Versorgung brauchen, hängt auch von der Zahl der Neuinfektionen ab. Die ist seit Ende April drastisch zurückgegangen. So sank die vom Robert Koch-Institut gemeldete 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche - von knapp 170 auf unter 10 am Samstag.
Auf den Rückgang bei den Intensivpatienten dürfte aber auch die zunehmende Impfquote Auswirkung haben. Die Impfstoffe verhindern sehr wirksam schwere Verläufe von Covid-19. Insbesondere anfällige Bevölkerungsgruppen wie Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen sind schon zu großen Teilen geschützt.
Streeck erfreut über Lauterbach-Lob: "Hochachtung und Respekt"
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich erfreut darüber geäußert, dass ihm der SPD-Politiker Karl Lauterbach in einem strittigen Punkt in der Corona-Diskussion recht gegeben hat. "Ich sehe Herrn Lauterbachs Aussage mit Hochachtung und Respekt", sagte Streeck am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir wollen in der Pandemie alle das gleiche erreichen, aber haben in Teilaspekten unterschiedliche Einschätzungen. Um so mehr zeigt dies, dass es in einer Pandemie wichtig ist, verschiedene Stimmen, Sichtweisen und Disziplinen in einer Debatte zusammenzuführen."
Gesundheitsexperte Lauterbach hatte Streeck mit Blick auf den Einfluss der Sommermonate auf das Coronavirus recht gegeben. "Für den Einfluss der Saisonalität auf das Infektionsgeschehen räume ich ein: Hendrik Streeck hatte voll recht", sagte er der "Bild". Streeck hatte dem Portal web.de im Januar gesagt: "Wie wir das im vergangenen Frühjahr gesehen haben - gehen im März, spätestens April die Infektionszahlen nach unten."
Lauterbach und Streeck hatten im Verlauf der Pandemie mehrfach deutliche Differenzen gehabt. Streeck hatte oft für eine etwas weniger strenge Linie bei den Corona-Maßnahmen plädiert.
Erneute Rekordwerte von Corona-Neuinfektionen in Moskau
Russlands Hauptstadt hat erneut einen Rekordwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Behörden in Europas größter Metropole registrierten am Samstag 9.120 Fälle – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchststand war am Tag zuvor mit rund 9.000 Infektionen erreicht worden. Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge sind mittlerweile fast 90 Prozent der Covid-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen.
Moskau kämpft – wie ganz Russland – weiter mit einer großen Impfskepsis in der Bevölkerung. Auch rund ein halbes Jahr nach Beginn der Massenimpfungen haben sich in der Hauptstadt jüngsten Angaben zufolge erst rund 15 Prozent der zwölf Millionen Einwohner mit einem der russischen Präparate immunisieren lassen. In ganz Russland waren laut Angaben vom Freitag circa elf Prozent vollständig geimpft.
Moskau hat angesichts der dramatischen Situation die Corona-Einschränkungen wieder verschärft. Großveranstaltungen etwa wurden auf 1.000 Menschen beschränkt und die Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft geschlossen. Zudem wurde eine Reihe an Unternehmen verpflichtet, eine Impfquote von 60 Prozent unter ihren Angestellten durchzusetzen.
Astrazeneca-Geimpfte dürfen nicht auf Bruce-Springsteen-Konzert
Wer mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca geimpft ist, darf Bruce Springsteens Broadway-Konzerte nicht besuchen. Denn der Impfstoff ist in den USA nicht zugelassen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Spahn: Mehr als drei Millionen Impfungen in drei Tagen
In Deutschland wurden in dieser Woche an drei Tagen jeweils mehr als eine Million Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitgeteilt. Insgesamt seien in Deutschland etwas mehr als 50 Prozent der Bevölkerung nun mindestens ein Mal geimpft. Das entspricht rund 42 Millionen Menschen.
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Mehr als 25 Millionen Menschen besitzen aktuell den vollen Impfschutz. "Das Tempo bleibt hoch", teilte Spahn mit. Bereit in der vergangenen Woche habe man erstmals an vier Tagen mehr als eine Millionen Impfungen durchführen können.
Heftige Zusammenstöße bei illegaler Corona-Party
Wegen des Verbots eines illegalen Raves ist es im Nordwesten Frankreichs zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Partygästen und der Polizei gekommen. Dabei gab es mehrere Verletzte, wie die zuständige Präfektur am frühen Samstagmorgen auf Twitter mitteilte. Präfekt Emmanuel Berthier sagte, ein junger Mann habe bei der extremen Gewalt eine Hand verloren, fünf Gendarmen seien verletzt worden. Die Zusammenstöße hätten mehr als sieben Stunden gedauert. Einige Beteiligte hätten Molotowcocktails, Boulekugeln und Steine auf Sicherheitskräfte geworfen.
In der Nacht zum Samstag hatten etwa 1.500 Partygäste versucht, in dem kleinen bretonischen Ort Redon einen Rave zu veranstalten. Das wurde wegen der Corona-Lage jedoch verboten. Die Gendarmerie war mit etwa 400 Kräften im Einsatz. Am Samstagmorgen hatte sich die Situation Berthier zufolge wieder beruhigt. Die Staatsanwaltschaft habe Untersuchungen eingeleitet.
Streeck kritisiert Corona-Politik als "immer noch zu reaktiv"
Die Infektionszahlen und die Inzidenz in Deutschland sinken – doch Virologe Hendrik Streeck macht dafür nicht die Regierung verantwortlich. Er übt Kritik an der Corona-Politik. Mehr dazu lesen Sie hier.
RKI-Zahlen am Samstag
Das RKI hat am Samstagmorgen den Wert der Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit September wieder mit unter 10 angegeben. Die Zahl der Neuinfektionen liegt bei knapp über 1.000. Mehr Zahlen lesen Sie hier.
Uganda geht für 42 Tage in "totalem Lockdown" – Ausgangssperre
Präsident Yoweri Museweni hat aufgrund rasant steigender Corona-Infektionen scharfe Restriktionen erlassen. Das ostafrikanische Land befinde sich ab sofort für 42 Tage im "totalen Lockdown", sagte Museweni am Freitag. Ugandas rund 45 Millionen Einwohner müssten zuhause bleiben. Lediglich Fahrzeuge, die wichtige Fracht oder kranke Menschen transportieren, seien auf der Straße zugelassen.
Die Zahl der Neuinfektionen in Uganda war nach Angaben der Africa CDC, der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), mit 11.704 Neuinfektionem am Freitag im Wochenvergleich so hoch wie nie zuvor. Man habe die Nachbarländer um Sauerstoff gebeten, sagte die Gesundheitsberaterin Musevenis, Monica Musenero, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Zahl der Fälle steigt stetig. Wir versuchen, woher auch immer, Sauerstoffzylinder zu beziehen", sagte Musenero. Man benötige mindestens 15.000 davon. Auch die Armee sei angewiesen, Sauerstoff zu produzieren, bestätigte eine Militärsprecherin der dpa.
Kanada verlängert Verbot nicht notwendiger Reisen
Kanada verlängert ein Verbot von nicht notwendigen Reisen in die Vereinigten Staaten und den Rest der Welt bis zum 21. Juli, teilten Beamte am Freitag mit. Kanada steht unter Druck von Unternehmen und der Tourismusbranche, das Verbot zu lockern, das im März 2020 zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus verhängt wurde und seitdem monatlich erneuert wird.
Aber Premierminister Justin Trudeau bleibt standhaft. Er sagte, die Grenze werde weitgehend geschlossen bleiben, bis 75 Prozent der Kanadier den ersten von zwei Dosen Coronavirus-Impfstoff erhalten hätten und 20 Prozent voll geimpft seien.
Lauterbach: Indonesien droht massiver Ausbruch der Delta-Variante
Die Delta-Variante des Coronavirus könnte in armen Ländern der Welt schon bald zahlreiche Opfer fordern. Wie der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf Twitter mitteilte, habe die Mutante inzwischen Indonesien erreicht. Dem Land drohe ein massiver Ausbruch, denn offenbar sei der verwendete chinesische Impfstoff SinoVac nicht stark genug, um einen Ausbruch der Delta-Variante zu verhindern. "Schlechte Nachricht, viele nutzten SinoVac", schreibt Lauterbach weiter. Auch in Kambodscha wurden Patienten mit der Delta-Variante positiv getestet. Hier werden SinoVac und Sinopham verimpft.
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Griechenland, Schweiz und weite Teile Frankreichs nicht mehr Risikogebiet
Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag Griechenland, fast ganz Frankreich, die Schweiz und Belgien von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.
Die Bundesregierung erleichtert außerdem ab dem Wochenende Einreisen für weitere Bürger aus Nicht-EU-Ländern. Angesichts gesunkener Infektionszahlen würden Einreisen "zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus" aus den USA, Taiwan, Hongkong, Macau, Albanien, Serbien, Nordmazedonien und dem Libanon ab Sonntag zugelassen, teilte das Bundesinnenministerium am Freitag mit.
Damit werde die Liste der Drittstaaten, aus denen unbeschränkt nach Deutschland eingereist werden könne auf insgesamt 15 Länder erweitert. Auf der Liste standen bereits Australien, Israel, Japan, Neuseeland, Singapur, Südkorea und Thailand. Wer seinen Wohnsitz in einem dieser Staaten habe, dürfe auch ohne wichtigen Reisegrund und unabhängig von seinem Impfstatus einreisen, heißt es weiter. Personen aus anderen Drittstaaten dürfen laut Innenministerium nur nach Deutschland einreisen, "wenn sie eine wichtige Funktion ausüben", wenn ihre Reise "zwingend notwendig ist" oder wenn sie vollständig geimpft sind.
Jeder Zweite hat die erste Corona-Impfung
Bei den Corona-Impfungen hat nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn inzwischen jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen. Stand heute erhielten 41,5 Millionen Menschen oder 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung eine erste Dosis, wie der CDU-Politiker am Freitag in Berlin mitteilte. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 29,6 Prozent der Bevölkerung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Biontech forscht an Impfstoff gegen Krebs
Das Mainzer Biotechunternehmen treibt die Entwicklung eines möglichen Impfstoffs gegen Krebserkrankungen voran. Im Rahmen einer Phase II-Studie sei der erste Patient mit dem Wirkstoff BNT111 behandelt worden, wie Biontech mitteilte. In der Studie mit insgesamt 120 Patienten werde die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit von BNT111 in Kombination mit Libtayo (Cemiplimab) zur Behandlung einer Form von Hautkrebs untersucht. Vier weitere Krebsimpfstoffe der Firma befänden sich in der klinischen Entwicklung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Maskenpflicht auf Schulhöfen in Niedersachsen aufgehoben
Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen müssen auf dem Pausenhof keine Masken mehr tragen. Die Maskenpflicht in den Außenbereichen der Schulen sei aufgehoben worden, teilte das Kultusministerium in Hannover am Freitag mit. Auf Fluren, in Treppenhäusern oder auf Toiletten müssten jedoch weiter Masken getragen werden, betonte Kultusminister Grant Hendrik Tonne.
"Mit Blick auf die inzwischen landesweit niedrigen Corona-Inzidenzwerte können wir die Schutzmaßnahmen auch in den Schulen ein wenig lockern und so wieder ein Stück Normalität in die Schulen holen", sagte der SPD-Politiker. Zugleich appelliere er an die Schulen, nicht nachlässig zu werden. Der Schritt sei möglich, weil Maßnahmen wie die Pflicht zu regelmäßigen Corona-Selbsttests weiter gelten.
"Streeck hatte voll Recht": Lauterbach gibt Fehler zu
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat mit Blick auf den Einfluss der Sommermonate auf das Coronavirus dem Virologen Hendrik Streeck recht gegeben. "Für den Einfluss der Saisonalität auf das Infektionsgeschehen räume ich ein: Hendrik Streeck hatte voll recht", sagte er der "Bild".
Streeck hatte dem Portal web.de im Januar gesagt: "Wie wir das im vergangenen Frühjahr gesehen haben – gehen im März, spätestens April die Infektionszahlen nach unten. Das ist das typische Verhalten von Coronaviren, die sich über die Sommermonate hinweg nur noch auf einem niedrigen Level verbreiten." Er gehe davon aus, dass es nur noch wenige Fälle geben werde.
Lauterbach und der Bonner Virologe hatten im Verlauf der Pandemie mehrfach deutliche Differenzen. Streeck hatte oft für eine etwas weniger strenge Linie bei den Corona-Maßnahmen plädiert.
Weltweite Coronavirus-Todesfälle überschreiten erstmals Vier-Millionen-Marke
Die Zahl der durch das Coronavirus verursachten Todesfälle hat laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters weltweit die Marke von vier Millionen überschritten. Wie eine Analyse durch Reuters zeigt, dauerte es über ein Jahr, bis die Zahl der Todesfälle die Zwei-Millionen-Marke erreichte, während die nächsten zwei Millionen in nur 166 Tagen verzeichnet wurden.
Die fünf Länder mit den meisten Todesfällen – die USA, Brasilien, Indien, Russland und Mexiko – repräsentieren etwa 50 Prozent aller Coronavirus-Todesfälle auf der Welt, während Peru, Ungarn, Bosnien, die Tschechische Republik und Gibraltar unter der Berücksichtigung der Bevölkerungszahl die höchsten Sterberaten aufweisen.
Lauterbach: Rückfall bei Curevac keine Gefahr für Impfversprechen
Der Rückschlag beim Markteinstieg eines Corona-Impfstoffs des Unternehmens Curevac wird nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach das Impfversprechen der Regierung, bis Ende des Sommers allen Erwachsenen ein Impfangebot zu machen, nicht gefährden. "Wir werden die Herdenimmunität Mitte September erreichen", sagte Lauterbach am Donnerstagabend in den ARD-"Tagesthemen". Er verwies auf die stabilen Lieferungen anderer Hersteller und die niedrigen Reproduktionswerte für das Virus im Sommer. Mitte, spätestens Ende September dürften alle Erwachsenen, die dies wollen, vollständig geimpft sein. Das seien schätzungsweise 80 Prozent. Die Kinder fehlten allerdings.
Lauterbach verwies darauf, dass das Curevac-Serum das "noble" Anliegen gehabt habe, ein preiswerter und sehr wirksamer Impfstoff zu sein. Er wäre damit gerade für ärmere Länder prädestiniert gewesen. "Das ist in der Tat eine Tragödie", bewertete der SPD-Politiker die negativen Nachrichten in Bezug auf den Curevac-Impfstoff.
Montgomery besorgt über Delta-Virusvariante
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, befürchtet eine rasche Ausbreitung der als besonders infektiös geltenden Delta-Variante des Coronavirus und sieht Handlungsbedarf bei der Politik. Es sei zu erwarten, dass sich die Delta-Variante in Deutschland noch schneller ausbreite als die bisherigen Varianten, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das Tückische bei dieser Variante ist, dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen haben und damit andere anstecken können, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben", sagte Montgomery.
Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten vor allem die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden, mahnte der Ärztevertreter. "Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen Innenräumen sollten deswegen unbedingt weiterhin FFP2-Masken getragen werden." Die Länder sollten prüfen, ob die angekündigten Lockerungen nicht zu weit gingen. "Sie sollten außerdem die politische Größe haben, angekündigte Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder steigen sollten. So, wie es die britische Regierung jetzt getan hat", betonte der Mediziner.
England bietet allen Erwachsenen Erstimpfung an
Das Gesundheitswesen in England will ab diesem Freitag allen Bürgern ab 18 Jahren eine Impfung anbieten. Die Regierung möchte damit ihr Ziel erreichen, dass alle Erwachsenen im kommenden Monat mindestens eine erste Dosis erhalten. "Weniger als 200 Tage nach dem Start des Programms allen Erwachsenen eine Impfung anzubieten, ist eine der größten kollektiven Errungenschaften unseres Landes", sagte Premierminister Boris Johnson und bezog sich dabei auf Schätzungen des Gesundheitswesens in England zu den Auswirkungen der Impfstoffeinführung. Die Gesundheitsbehörden in Wales, Schottland und Nordirland führen jeweils ihre eigenen Impfkampagnen durch.
USA lockern Embargos für medizinische Produkte
Die USA haben ihre Vorschriften für die Lieferung von medizinischen Gütern in Staaten wie den Iran, Venezuela und Syrien gelockert, die sie mit Sanktionen belegt haben. Das Finanzministerium erteilte mit Hinweis auf die Pandemie allgemeine Lizenzen etwa für Gesichtsmasken, Beatmungsmaschinen und Impfstoffe. Zwar habe es bereits Ausnahmen von den Sanktionen bei humanitären Gütern gegeben, sagt ein Ministeriumsvertreter Reuters. Allerdings habe bislang über jeden Fall einzeln entschieden werden müssen. Präsident Joe Biden ordnete nach seiner Amtsübernahme im Januar eine Prüfung der US-Sanktionen mit Blick auf die Pandemie an.
Kanzleramtschef Braun empört über Betrügereien bei Corona-Hilfen
Kanzleramtschef Helge Braun hat sich empört über die Betrugsfälle bei Corona-Hilfen geäußert. "Mich macht das fassungslos und traurig", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das begann ja schon am Anfang der Pandemie mit den extrem unbürokratischen und schnell geleisteten Soforthilfen für die Wirtschaft und in Not geratene Firmen. Schon da haben wir sehr schnell erlebt, dass mancherorts bis zu 20 Prozent der Summen zu Unrecht ausgezahlt wurden."
Die Konsequenz sei: "Deutschland muss wieder bürokratisch werden. Wir brauchen klare Nachweise, eine ordentliche Bemessungsgrundlage und ein vernünftiges Verwaltungsverfahren, und wir müssen jeden Einzelfall prüfen", sagte Braun. Das mache es allerdings jenen schwer, die die schnelle Hilfe bräuchten. Und es werde für den Staat wieder aufwendig. "Aber das ist die Lehre aus dieser Pandemie: Es gibt wohl bei uns leider keinen gesellschaftlichen Konsens, dass man eine solche Notlage nicht ausnutzt. Es gibt immer wieder Leute, die es tun", sagte Braun. Der richtige Weg sei dann, schnell zu helfen - aber mit einer zügig nachgezogenen Kontrolle.
Großbritannien meldet wieder mehr als 11.000 Neuninfektionen
In Großbritannien sind am Donnerstag erstmals seit Ende Februar wieder mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden. Die Behörden meldeten 11.007 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Delta-Variante des Virus lässt derzeit im Vereinigten Königreich die Fallzahlen wieder in die Höhe schnellen – trotz der Impffortschritte in dem Land. Die Zahl der Todesfälle bleibt hingegen niedrig. Am Donnerstag wurden 19 Corona-Tote verzeichnet.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Corona-Impfstoffe auch bei der ansteckenderen Delta-Variante vor schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung schützen. Am Montag hatte die britische Regierung erklärt, die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um vier Wochen zu verschieben. In dieser Zeit könnten Millionen weitere Briten eine vollständige Impfung erhalten, begründete die Regierung die Verzögerung.
Geimpfte Nicht-EU-Bürger dürfen demnächst nach Deutschland einreisen
Für Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll die Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen.
Um Fälschung und Betrug zu vermeiden, legt die neue Regelung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss. Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt. Derzeit sind das die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Janssen.
Bund: Curevac-Rückschlag hat keine Auswirkungen auf Impfkampagne
Der Rückschlag der Tübinger Biopharmafirma Curevac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bringt die Impfkampagne in Deutschland laut Bundesregierung nicht durcheinander. "Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Donnerstag in Berlin. Die Nachrichten über vorläufige Studienergebnisse könne das Ministerium nicht kommentieren.
Curevac hatte mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt.
123 Schüler nach Delta-Ausbruch in Quarantäne
Der komplette Abschlussjahrgang einer Schule im Kreis Soest muss in Quarantäne. Im Umfeld von positiv getesteten Schülern wurden Infektionen mit der Delta-Variante festgestellt. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Fast jeder zweite Bundesbürger mit erster Corona-Impfung
Die Corona-Impfungen nähern sich der Schwelle, dass jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen hat. Inzwischen erhielten 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag eine erste Dosis. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 23,9 Millionen Menschen, was 28,8 Prozent der Bevölkerung entspricht. Minister Jens Spahn (CDU) hob hervor, dass am Mittwoch knapp 1,3 Millionen Impfungen gemacht worden seien. Das sei der bisher dritthöchste Wert für einen Tag.
Bei den Erstimpfungen haben den Angaben zufolge inzwischen 7 der 16 Bundesländer die Schwelle von 50 Prozent der Bevölkerung erreicht oder liegen darüber: An der Spitze liegt Bremen mit 55,6 Prozent gefolgt von Schleswig-Holstein (53,1), dem Saarland (53,0), Nordrhein-Westfalen (52,1), Mecklenburg-Vorpommern (50,9), Niedersachsen (50,6) und Berlin (50,0).
Spahn sagte, bei einer wohl anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 75 Prozent der Erwachsenen seien bundesweit nun etwa vier von fünf Erwachsenen mindestens einmal geimpft. Allein mit den zugesagten Impfstofflieferungen von Biontech/Pfizer und Moderna sei es Stand heute möglich, bis Ende Juli/Anfang August allen Erwachsenen, die wollen, ein Angebot für eine erste Impfungen zu machen.
Indonesien: Hunderte Ärzte trotz Impfung infiziert
In Indonesien haben sich den Behörden zufolge mehr als 350 Ärzte angesteckt, obwohl sie mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Die meisten der Betroffenen hätten keine Symptome, Dutzende der Mediziner müssten allerdings im Krankenhaus behandelt werden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java. Dort gibt es in einem Bezirk einen Corona-Ausbruch, der von der ansteckenderen Virusvariante Delta dominiert wird.
Österreich öffnet ab Juli die Nachtgastronomie
In Österreich wird angesichts der niedrigen Infektionszahlen die Nachtgastronomie wieder geöffnet. Ab Juli dürfen Großevents ohne Einschränkungen wieder stattfinden sowie Bars, Clubs und Discos besucht werden, wie die Wiener Regierung am Donnerstag bekannt gab. "Alles, was Spaß macht am Abend und in der Nacht, kann wieder stattfinden. Es kann getanzt, gefeiert, geheiratet werden", sagte Kanzler Sebastian Kurz. Bars und Clubs waren in Österreich seit Mitte März 2020 geschlossen.
Die Situation sei sehr viel besser, als man erwartet hätte, sagte der konservative Regierungschef. Österreich habe eine Sieben-Tage-Inzidenz von 15. Ende Juni sollen rund fünf Millionen Österreich erstgeimpft sein. Als Voraussetzung für den Besuch eines Clubs gilt wie im Restaurant oder beim Frisör die sogenannte 3-G-Regel. Nur wer genesen, getestet oder geimpft ist, bekommt Zutritt. Gelockert wird auch die Maskenpflicht. Im Handel, der Gastronomie, in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Kulturstätten fällt die FFP2-Maskenpflicht. Stattdessen genüge ein einfacher Mund-Nasen-Schutz. Nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen noch FFP2-Masken getragen werden. Ab 22. Juli sollen weitere Erleichterungen in Kraft treten.
Virusvariante Delta breitet sich in Deutschland weiter aus
Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den SARS-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent zwischen 31. Mai und 6. Juni bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten. In der Woche zuvor (Kalenderwoche 21) hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben bei 3,7 Prozent gelegen.
Mit einem Anteil von gut 86 Prozent an den untersuchten Proben machte die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Großbritannien) in der ersten Juniwoche bundesweit weiter den Großteil der Infektionen aus. Ihr Anteil sinkt allerdings langsam. Die weiteren besorgniserregenden Varianten Beta und Gamma spielen nach wie vor eine untergeordnete Rolle.
Curevac: Covid-Impfstoff verfehlt bei Zwischenanalyse statistische Ziele
Der Corona-Impfstoffkandidat CVnCoV von Curevac hat bei einer zweiten Zwischenanalyse die statistischen Ziele verfehlt. Das teilte das Tübinger Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag in einer Pflichtmitteilung mit.
"In einer bislang beispiellosen Umgebung mit mindestens 13 Varianten innerhalb der untersuchten Teilmenge der Studienteilnehmer in dieser Zwischenanalyse erzielte CVnCoV eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades und erreichte damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien." Die in den USA gehandelte CureVac-Aktie brach im nachbörslichen Handel um zunächst fast 40 Prozent ein. Hier lesen Sie mehr.
Delta-Variante breitet sich in Baden-Württemberg aus
Die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Baden-Württemberg aus. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes in Stuttgart gab es in den vergangenen zwei Wochen einen leichten Anstieg der Delta-Variante. Aktuell habe sie einen Anteil an den besorgniserregenden Virusvarianten von 2,73 Prozent, teilte Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamtes, am Mittwoch mit. "Das ist noch moderat, jedoch gehen wir derzeit davon aus, dass der Anteil noch steigen wird", fügte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hinzu. Deshalb sei es auch weiterhin wichtig, sich an die geltenden Corona-Regeln zu halten.
Urteil: Quarantäne nach Variantengebiet-Reise trotz Impfung
Reiserückkehrer aus einem Virusvariantengebiet müssen einer Gerichtsentscheidung zufolge auch dann 14 Tage in häusliche Quarantäne, wenn sie bereits einen vollständigen Corona-Impfschutz besitzen. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf am Mittwoch entschieden und damit einen Eilantrag eines Ehepaars aus Neuss abgelehnt. Die Reiserückkehrer aus Brasilien wollten abweichend von der Regelung in der Corona-Einreiseverordnung der Bundesregierung mit ihrem Eilantrag erreichen, dass sie sich nicht in Quarantäne begeben müssen.
Frankreich beendet Ausgangssperre und Maskenpflicht im Freien
Frankreich lockert in dieser Woche weitere Corona-Maßnahmen. Das Tragen von Masken im Freien ist ab Donnerstag nur noch bei Menschenansammlungen verpflichtend, wie Premierminister Jean Castex am Mittwoch verkündete. Die nächtliche Ausgangssperre ab 23 Uhr entfällt demnach ab Sonntag. Eigentlich sollte die Regelung noch bis Ende des Monats gelten. Castex sagte, die Situation habe sich schneller als erwartet verbessert. In keinem Département auf dem Festland gebe es eine besorgniserregende Entwicklung. Auch in den Überseegebieten verbessere sich die Lage.
Verkehrsminister einig: In Bus und Bahn soll Maskenpflicht bleiben
Die Verkehrsminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, trotz der stark gesunkenen Corona-Inzidenzwerte die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beizubehalten. In einer Videokonferenz sprach sich die Ministerrunde am Mittwoch für eine bundeseinheitliche Regelung aus.
"Das verbindliche Tragen einer medizinischen Maske ist ein wesentlicher Grund dafür, den ÖPNV bei Beachtung der Corona-Regeln nutzen zu können", sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die Bremer Senatorin Maike Schaefer (Grüne). Die Länder seien übereinstimmend der Auffassung gewesen, dass für das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste und deren Vertrauen in den ÖPNV sowie zum Schutz vor Infektionen weiterhin die Notwendigkeit zum Tragen medizinischer Masken bestehe.
Übersterblichkeit in der EU geht zurück
Die Übersterblichkeit in der Europäischen Union fällt inzwischen weniger deutlich aus als zu Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr. Während im April vergangenen Jahres noch rund 25 Prozent mehr Menschen starben als in den Vorjahren im gleichen Zeitraum, ging die Übersterblichkeit in diesem April auf einen Wert von rund 21 Prozent zurück, wie Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat zeigen. Als Übersterblichkeit wird eine im Vergleich zu anderen Zeiträumen oder Erwartungswerten erhöhte Sterberate bezeichnet.
Zwar stieg die Übersterblichkeit in diesem März und April langsamer als im Vorjahr, jedoch zog sie im Vergleich zum Jahresbeginn wieder an. Dabei gibt es große Unterschiede in den Mitgliedsländern: In Polen starben in diesem April rund 66 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt desselben Monats in den Jahren 2016 bis 2019. In Deutschland waren es rund sechs Prozent mehr.
Spahn will Apotheken-Vergütung für digitalen Impfnachweis senken
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Vergütung der Apotheken fürs Erstellen digitaler Corona-Impfnachweise zum 1. Juli senken. Je Zertifikat sollen es statt jetzt 18 Euro noch sechs Euro pro Zertifikat sein, teilte der CDU-Politiker am Mittwoch bei Beratungen mit seinen Länderkollegen mit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Die höhere Vergütung zu Beginn sollte demnach dazu dienen, Anlaufkosten etwa für Schulungen, IT-Ausstattung und Registrierungen zu finanzieren und an möglichst vielen Stellen ein Angebot für die Bürger zu schaffen. Die Zahlen der ersten zwei Tage in den Apotheken zeigten, dass dies gelungen sei.
Insgesamt seien über alle Ausgabestellen inzwischen mehr als zehn Millionen digitale Impfnachweise erstellt worden, berichtete den Spahn den Angaben zufolge weiter. Ausgegeben werden soll der digitale Nachweis direkt nach der zweiten Impfung in Impfzentren und Praxen. Nachträglich ist es seit Montag auch in vielen Apotheken möglich. Mehr als 10.000 Apotheken hätten mitgemacht, sagte Spahn. Darüber sei er positiv überrascht. Der EU-weit vereinbarte digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung zum weiter gültigen gelben Impfheft aus Papier.
Bericht: Briten wollen Pflegepersonal zu Impfung zwingen
Für Beschäftigte in englischen Pflegeheimen soll es Berichten zufolge bald eine Corona-Impfpflicht geben. Das Personal solle einen Zeitraum von 16 Wochen bekommen, um sich impfen zu lassen oder ansonsten die eigene Anstellung verlieren, wie unter anderem der "Guardian" und die "Times" unter Berufung auf Regierungsquellen am Mittwoch berichteten. Möglicherweise könnte die Impfpflicht später auch auf medizinisches Personal im englischen Gesundheitsdienst ausgeweitet werden. Gesundheit ist in Großbritannien Ländersache.
Dem "Times"-Bericht zufolge sollen rund zehn Prozent der medizinischen Beschäftigten und sogar 16 Prozent des Personals in Pflegeheimen noch nicht gegen Corona geimpft sein, obwohl die Gruppen gleich zu Beginn der mittlerweile weit fortgeschrittenen Impfkampagne immunisiert wurden.
Die Labour-Partei und Gewerkschaften lehnen die Pläne ab – sowohl aus ethischen und rechtlichen Gründen als auch aus der Sorge, dass eine Impfpflicht den Personalmangeln in den systemrelevanten Berufsgruppen verschärfen könnte.
Johnson & Johnson erreicht Lieferziel nicht
Der US-Hersteller Johnson & Johnson kann nach Angaben der EU-Kommission sein Lieferziel für Corona-Impfstoff bis Ende Juni nicht einhalten. Die den EU-Staaten zugesagte Menge von 55 Millionen Dosen im zweiten Quartal werde nicht erreicht, sagte ein Kommissionssprecher am Mittwoch in Brüssel. Wie viel geliefert werde, könne er noch nicht sagen. Der Sprecher bekräftigte aber das Ziel, bis Ende Juli insgesamt genug Corona-Impfstoff verschiedener Hersteller zu haben, damit 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft werden können.
Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist wichtig für die europäische Impfkampagne, weil anders als bei anderen Vakzinen eine Dosis für den vollen Impfschutz ausreicht. Sehr seltene Thrombosefälle bei Geimpften hatten kritische Fragen aufgeworfen, doch hat der Impfstoff weiter die uneingeschränkte Zulassung durch die EU-Arzneimittelagentur EMA.
Laschet: Maskenpflicht im Freien kann beendet werden
Die Maskenpflicht im Freien kann in Nordrhein-Westfalen beendet werden. Das sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. In Innenräumen sollte an der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes überall dort festgehalten werden, wo es nötig sei. "Wir dürfen kein Risiko eingehen", sagte Laschet.
Der Unions-Kanzlerkandidat mahnte trotz sinkender Corona-Neuinfektionszahlen in Deutschland zur Vorsicht und warnte vor der in Großbritannien verbreiteten Delta-Variante. "Eine vierte Welle will niemand. Es gilt, alles zu tun, damit sie vermieden werden kann."
EU-Staaten heben Reisebeschränkungen für US-Touristen auf
Reisende aus den Vereinigten Staaten sollen künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen können. Das bestätigte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel. Zudem sollen die Einreisebestimmungen für Menschen aus Albanien, dem Libanon, Mazedonien, Serbien, Macau, Hongkong und Taiwan gelockert werden. Hintergrund ist eine bessere Corona-Lage.
Der noch ausstehende formelle Beschluss soll voraussichtlich Ende der Woche angenommen werden. Mit der Entscheidung wird die Liste jener Staaten, aus denen die Einreise einfacher möglich ist rund doppelt so lang. Bislang standen dort Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel, Japan und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.
Auf die Einreisebeschränkungen hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.
23 Millionen Menschen sind vollständig geimpft
Fast 23 Millionen (27,6 Prozent) der Deutschen haben den vollen Impfschutz, das gab Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch auf Twitter bekannt. Demnach hätten 40,7 Millionen Menschen (48,9 Prozent) mindestens die Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Darunter seien auch etwa 170.000 Zwölf bis 18-Jährige, die ihre erste Impfung erhalten hätten.
Bericht: Sputnik wird wohl nicht vor September zugelassen
Die Zulassung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V in der EU verschiebt sich deutschen Regierungskreisen zufolge "voraussichtlich auf September, vielleicht sogar auf Ende des Jahres". Der Grund sei, dass der russische Hersteller bislang nicht die nötigen Daten der klinischen Studien bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eingereicht habe, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Das klinische Dossier habe eigentlich bis 10. Juni vorliegen sollen.
In Deutschland hatten etliche Politiker wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und ostdeutsche Landeschefs einen Einsatz von Sputnik V gefordert – allerdings erst, wenn die Zulassung durch die EMA vorliegt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zurückhaltend reagiert. Der russische Staatsfonds RDIF, der Sputnik V vertreibt, lehnte zunächst eine Stellungnahme ab. Von der EMA war vorerst keine zu erhalten.
Bayern will Impfzentren bis Jahresende behalten
Impfzentren sollen nach Ansicht des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek weiter betrieben und staatlich unterstützt werden. "Das System hat sich so bewährt, dass ich jetzt weiter drauf setzen würde bis Ende des Jahres", sagte der Vorsitzende der Gesundheitsminister-Konferenz der Länder am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin. Dabei sollte auch die finanzielle Hilfe des Bundes weiterlaufen, auch wenn das Impfen in den Zentren teurer sei als in Arztpraxen. "Wir sollten schauen, dass wir möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen und einen vollständigen Impfschutz gewähren. Das ist tatsächlich das Thema und das interessiert mich im Moment mehr als die Frage des Geldes", sagt der CSU-Politiker. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen im Tagesverlauf unter anderem über die Zukunft der Impfzentren beraten.
EU-Kommission legt Maßnahmenkatalog für Kampf gegen künftige Pandemien vor
Die EU-Kommission hat einen Maßnahmenkatalog für den Kampf gegen mögliche künftige Pandemien vorgelegt. Demnach sollen unter anderem die Kapazitäten für die Produktion von Impfstoffen deutlich erweitert und das Ausrufen eines EU-weiten epidemischen Notstands möglich sein, wie die Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Der Maßnahmenkatalog sieht unter anderem vor, dass sich künftig in der EU jederzeit 500 bis 700 Millionen Impfdosen im Jahr herstellen lassen. Davon soll die Hälfte bereits in den ersten sechs Monaten einer Pandemie verfügbar sein.
Die EU-Kommission schlug außerdem vor, einen europäischen Chef-Epidemiologen zu benennen. Dieser soll gemeinsam mit führenden Seuchenexperten aus den Mitgliedstaaten wissenschaftsbasierte Empfehlungen an die Kommission formulieren. "Gemeinsam haben wir erreicht, was kein EU-Mitgliedstaat alleine geschafft hätte. Aber wir haben auch gelernt, was gut funktionierte und was wir besser machen können in zukünftigen Pandemien", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Diese Lehren müssten in Veränderungen umgesetzt werden.
Bundesländer lockern Maskenpflicht
Nach der Abschwächung des Corona-Infektionsgeschehens lockert der Hamburger Senat die Maskenpflicht. Im Freien muss ein Mund-Nasen-Schutz ab dem Wochenende nur noch an Orten getragen werden, wo es besonders eng ist, wie Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag bekannt gab. Auf Wochenmärkten und in Innenräumen sowie in Bussen und Bahnen bleibt die Maskenpflicht vorerst bestehen.
Baden-Württemberg will die Maskenpflicht an Schulen lockern. Sofern die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 liegt und es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Ausbruch gab, soll die Maskenpflicht "im Unterricht in allen Schulformen" wegfallen, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an.
Berlin hebt die Maskenpflicht nicht auf, aber es gibt zumindest Lockerungen. Auf den Bürgersteigen von Einkaufsstraßen und auf sehr belebten Plätzen, für die das bisher vorgeschrieben war, müssen keine Masken mehr getragen werden – bis auf Stellen, an denen kein Mindestabstand möglich ist. Auch im Zoo und im Tierpark fällt im Freien die Maskenpflicht weg.
Das hat der Berliner Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag beschlossen. Die geltende Infektionsschutzverordnung soll entsprechend geändert werden. Dagegen gibt es keine Änderung bei der Maskenpflicht für Busse und Bahnen. Im ÖPNV müssen weiterhin FFP2-Masken getragen werden.
Nordrhein-Westfalen beendet offenbar "epidemische Lage"
Der nordrhein-westfälische Landtag soll die "epidemische Lage von landesweiter Tragweite" nicht noch einmal verlängern. Darauf haben sich nach dpa-Informationen am Dienstag die Regierungsfraktionen von CDU und FDP verständigt. Damit entfallen ab dem 19. Juni besondere Befugnisse der Regierung. Auch die oppositionelle SPD ist gegen eine Verlängerung.
Der Bundestag dagegen hatte die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" erst am Freitag um weitere drei Monate verlängert. Sie wäre sonst Ende Juni ausgelaufen.
In Nordrhein-Westfalen greift nur in einer "epidemischen Lage" das Pandemie-Gesetz, dass der Landesregierung außerordentliche Befugnisse zur Bekämpfung der Corona-Krise einräumt. Unter anderem darf die Regierung während einer epidemischen Lage im Notfall per Rechtsverordnung die Verschiebung von Eingriffen im Krankenhaus verlangen, um Covid-Patienten versorgen zu können, oder auch medizinische Geräte und Materialien beschlagnahmen.
Intensivmediziner offen für Lockerung der Maskenpflicht
Die Intensivmediziner stehen einer Lockerung der Maskenpflicht im Freien positiv gegenüber. Generell spreche nichts dagegen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen des Redaktions-Netzwerks Deutschland. Zur Begründung verwies er auf die sinkenden Infektionszahlen und den Fortschritt der Impfkampagne. In Innenräumen rät Marx aber weiter zum Tragen von Masken.
"Jetzt im Sommer halten wir uns viel im Freien auf, die Inzidenzen sinken weiter, und das Wichtigste: Es sind immer mehr Menschen bereits ein- oder zweimal geimpft", sagte Marx. Das Pandemiemanagement funktioniere aktuelle also sehr gut. "Auch wir in der Intensivmedizin haben zwar immer noch viele Patienten, aber die Zahl der Covid-19-Patienten wird täglich kleiner. Das ist für uns eine große Erleichterung."
Zugleich betonte Marx: "Es gilt wachsam zu bleiben und das Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Deshalb sollten wir meiner Meinung nach in Innenräumen weiterhin Maske tragen, um kein Risiko einzugehen." Hier könne sich das Virus sehr schnell wieder verbreiten. In der Düsseldorfer "Rheinischen Post" knüpfte Marx die Lockerung der Maskenpflicht zudem an eine Impfquote. "Wenn wir in Punkto Impfquote bei 70 Prozent angelangt sind und die Inzidenzen weiterhin auf niedrigem Niveau bleiben – dann ist der richtige Zeitpunkt für solche Diskussionen gekommen", sagte Marx.
Spahn: Schon fünf Millionen digitale Impfnachweise in Deutschland
Nach dem Andrang auf das digitale Corona-Impfzertifikat wird nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn bereits an diesem Dienstag die Marke von fünf Millionen Exemplaren geknackt. Diese Zahl nannte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg, bei dem das europäische Zertifikat Thema sein sollte.
"Gerade jetzt auch zu Beginn des Sommers, der Reisezeit, (ist es) für viele Bürgerinnen und Bürger sehr, sehr wichtig, dass wir eine Einheitlichkeit haben, dass ein digitaler Impfpass, der in Deutschland oder Spanien oder Finnland ausgestellt wird, eben auch dann in allen europäischen Ländern genutzt werden kann und gültig ist", sagte Spahn.
Mit dem Zertifikat kann eine vollständige Corona-Impfung ebenso nachgewiesen werden wie eine durchgestandene Infektion oder ein frischer Test. Die digitale Bestätigung einer vollständigen Impfung ist in Deutschland seit Montag bei entsprechenden Papiernachweisen in Apotheken möglich. Wegen großen Interesses kam es vielerorts zu technischen Problemen und Überlastungen von Servern. Die Apotheken rieten den Menschen, sich nicht alle sofort einen digitalen Impfnachweis zu holen.
RKI: Mehr als 590.000 Impfungen am Montag
In Deutschland wurden am Montag insgesamt 590.529 Impfungen gegen das Coronavirus durchgeführt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Der Wert liegt damit unter dem der Impfungen vom vergangenen Montag (597.741). Der höchste Tageswert wurde bisher am 12. Mai mit mehr als 1,4 Millionen Impfungen erreicht.
Damit sind nun 26,8 Prozent der Deutschen vollständig gegen das Virus geimpft, 48,7 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten. Insgesamt wurden in Deutschland mehr als 61,4 Millionen Corona-Impfungen durchgeführt.
Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 54,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Auch das Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben die 50-Prozent-Marke geschafft, Mecklenburg-Vorpommern steht kurz davor. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 43,5 Prozent. Das Saarland zählt mit 31,9 Prozent den höchsten Anteil an Einwohnern mit vollständigem Impfschutz. Hessen ist hier mit 24,5 Prozent am Ende der Rangliste.
Länder planen deutschlandweites Konzept für Großveranstaltungen
Angesichts sinkender Corona-Inzidenzen streben die Länder offenbar ein bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen an. In der kommenden Woche solle es einen Vorschlag für eine gemeinsame Regelung geben, kündigte die niedersächsische Staatskanzlei am Dienstag in Hannover an. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich bereits in der vergangenen Woche für einheitliche Corona-Regeln bei Großveranstaltungen ausgesprochen.
Oft gehe es um ähnliche Veranstaltungen im gleichen Format, etwa bei der Fußballbundesliga oder Konzerttourneen, erklärte der Ministerpräsident. Er forderte unter anderem klare Hygienekonzepte "insbesondere mit der Gewährleistung von Abstand". Dann könne man sich auch wieder an größere Veranstaltungsformate herantasten.
Boris Johnson verlängert Corona-Maßnahmen für weitere vier Wochen
Wegen der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante müssen sich die Menschen in England für weitere Corona-Lockerungen noch länger gedulden. Der britische Premierminister Boris Johnson verlängerte am Montag die noch geltenden Corona-Maßnahmen bis zum 19. Juli, wie er bei einer Pressekonferenz in London erklärte. Das Impfprogramm soll nun nochmals beschleunigt werden.
Der bislang für den 21. Juni geplante "Tag der Freiheit" soll damit um bis zu vier Wochen aufgeschoben werden. Geplant war bislang, dass am Montag nächster Woche alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Geschäfte und Gastronomie haben bereits seit Wochen wieder geöffnet.
Obwohl die britische Impfkampagne weit vorangeschritten ist und bereits fast 57 Prozent der Erwachsenen voll geimpft sind, hat die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante die Infektionszahlen im Land wieder in die Höhe schnellen lassen. Nachdem wochenlang nur sehr wenig Neuinfektionen gezählt wurden, liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun wieder bei fast 68. Der Wert spiegelt die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Israel hebt Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden auf
In Israel wird ab Dienstag die Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden aufgehoben. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montagabend mit. Damit beendet die Regierung eine der letzten Corona-Beschränkungen, die noch in Kraft sind. Anfang Juni waren die meisten Regelungen bereits gelockert worden, nur für Besucher aus dem Ausland gelten weiterhin strikte Einschränkungen. Sie dürfen nur nach Israel einreisen, wenn zwingende berufliche oder familiäre Gründe vorliegen.
Mehr als 55 Prozent der Bevölkerung Israels sind bereits vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist auf die Ende Dezember gestartete großangelegte Impfkampagne zurückzuführen, die durch ein Abkommen über einen Datenaustausch mit den Impfstoffherstellern Biontech und Pfizer ermöglicht wurde. Dabei verpflichtete sich Israel, das die medizinischen Daten seiner gesamten Bevölkerung digitalisiert hat, gegen eine bevorzugte Belieferung mit Impfstoff rasch Informationen über dessen Wirksamkeit weiterzugeben.
Chile verlängert Notstand
Chile verlängert angesichts steigender Infektionszahlen die bis zum 30. Juni geltende Corona-Notstandslage um drei Monate bis Ende September. Die Regierung soll damit in der Lage bleiben, Restriktionen anzuordnen. Chile verzeichnete zuletzt einige der höchsten Stände bei den Ansteckungen seit Beginn der Pandemie, obwohl das Land eine der höchsten Impfquoten weltweit hat. Mehr als 60 Prozent der Einwohner haben mindestens eine Impfung erhalten, knapp 50 Prozent sind bereits vollständig geimpft.
Auch bei Delta: Studie zeigt hohen Schutz vor schwerem Verlauf nach Impfungen
Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Impfungen von Astrazeneca und Biontech/Pfizer auch bei der Delta-Virusvariante einen hohen Schutz gegen schwere Verläufe bieten. Eine doppelte Impfung von Biontech/Pfizer hat einen 96-prozentigen Schutz, bei Astrazeneca liegt der Wert bei 92 Prozent, wie die britische Gesundheitsbehörde "Public Health England" mitteilte.
Mehr als 600.000 Tote in den USA
Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in den USA hat nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters die Marke von 600.000 überstiegen. Die Zahl der neu verzeichneten Toten sank dabei in den vergangenen Wochen deutlich: Im Mai lag sie bei 18.587, ein Rückgang von gut 80 Prozent zum Januar. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC vom Sonntag haben fast 52 Prozent der US-Bürger mindestens eine Impfung erhalten.
Iran erteilt heimisch produziertem Corona-Impfstoff Notfallzulassung
Wegen eines akuten Mangels an Corona-Impfstoffen hat die iranische Regierung einem im Land produzierten Impfstoff eine Notfallzulassung erteilt. Laut Presseberichten vom Montag ist die Regelung für Fälle vorgesehen, in denen ein Einsatz von Impfstoffen "dringend" geboten ist. Sie gilt für Bürger, die eine zweite Impfung erhalten müssen.
Für die Impfungen soll ab Samstag das Präparat "CovIran Barekat" eingesetzt werden, von dem nach Schätzungen bereits drei Millionen Dosen produziert wurden. Das Präparat wurde von der halbstaatlichen Stiftung Setad entwickelt. Die Produktion begann nach Informationen der amtlichen Nachrichtenagentur Irna Anfang Juni.
Studie: Neuer Corona-Impfstoff von US-Hersteller hochwirksam
Biontech, Astrazeneca, Moderna – mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus sind bereits auf dem Markt. Dennoch wird auch weiter an der Entwicklung neuer Vakzine geforscht. Jetzt hat ein Pharmakonzern gute Studienergebnisse veröffentlicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Söder kritisiert Bund nach Vorstoß für Lockerung von Maskenpflicht
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) für die von ihnen angestoßene Debatte über ein Ende der Maskenpflicht kritisiert. "Ich wundere mich ein bisschen über die Bundesregierung", sagte Söder am Montag in München vor Journalisten. Der Bund mache "ohne jede Zuständigkeit" Vorschläge für einen Bereich, für den die Bundesländer verantwortlich seien.
Söder sagte, er könne bei einem Ende der Maskenpflicht nur zur Zurückhaltung raten. "Die Wahrheit ist: Neben dem Impfstoff ist die Maske das einzig bislang sehr wirksame Instrument." Es dürfe jetzt nicht zu schnell alles wieder aufgegeben werden. Im Innenbereich wie etwa in Schulen sei es schwierig mit Lockerungen. Gleichzeitig zeigte sich Söder aber offen dafür, im Außenbereich zu lockern – hier könne über alles diskutiert werden. Lambrecht hatte die Bundesländer aufgefordert, die Verhältnismäßigkeit der Maskenpflicht zu überprüfen. Spahn sprach sich für ein stufenweises Ende der Maskenpflicht aus.
Experten: Ohne Maskenpflicht droht Wiederaufflammen der Pandemie
Eine generelle Aufhebung der Maskenpflicht in Deutschland könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern ein Wiederaufflammen der Pandemie nach sich ziehen. "Wenn wir nach dem Wegfall der Testpflicht in vielen Situationen nun auch noch die Maskenpflicht fallen lassen, sind wir im Grunde in einem ungestörten Leben wie vor der Pandemie", sagte Eberhard Bodenschatz vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das Virus aber sei noch da und wesentlich infektiöser durch Mutationen. "Warum soll die Pandemie dann nicht wiederkommen?".
Auch die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, hält es vorerst für wichtig, zumindest drinnen weiterhin Maske zu tragen. "Masken sind ein einfacher und wirksamer Schutz, vor allem in Innenräumen", so die Epidemiologin von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. "Es geht hier auch um den Schutz vor ansteckenderen neuen Varianten des Virus."
Aerosolforscher Christof Asbach hält eine Entscheidung für die Abschaffung der Maskenpflicht im Freien für gut nachvollziehbar. In Innenräumen gehe es letztlich um die Frage, welches Risiko man akzeptieren möchte. "Die Wahrscheinlichkeit in Innenräumen auf einen Infizierten zu treffen, bleibt mit und ohne Maskenpflicht gleich", sagte der Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung der dpa. "Das Risiko, sich anzustecken, ist ohne Maske natürlich höher." Er plädiere auch an die Vernunft der Menschen, sich unabhängig von Vorgaben in kritischen Situationen zu schützen.
Johnson will "Tag der Freiheit" offenbar verschieben
Der britische Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge die Corona-Maßnahmen in England wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante verlängern. Der bislang für den 21. Juni geplante "Tag der Freiheit" solle um bis zu vier Wochen aufgeschoben werden, meldeten verschiedene britische Medien am Montag. Mit einer offiziellen Ankündigung des Regierungschefs wird am Abend gerechnet.
Geplant war bislang, dass am Montag nächster Woche alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Geschäfte und Gastronomie haben bereits seit Wochen wieder geöffnet. Die anderen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Corona-Regeln, die sich jedoch nur geringfügig von denen in England unterscheiden.
Obwohl die britische Impfkampagne weit vorangeschritten ist und bereits mehr als 56 Prozent der Erwachsenen voll geimpft sind, hat die Delta-Variante die Infektionszahlen im Land wieder in die Höhe schnellen lassen. Nachdem wochenlang nur sehr wenig Neuinfektionen gezählt wurden, liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun wieder bei knapp 65. Der Wert spiegelt die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche wieder.
Lauterbach zu Kubicki: "Wahlkampf mit der Gesundheit der Bürger"
Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki fordert die komplette Aufhebung der Maskenpflicht. Auf Twitter bezeichnet SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach dies als "Wahlkampf mit der Gesundheit der Bürger". Zwar könne die Maskenpflicht draußen fast überall aufgehoben werden, drinnen bestehe jedoch nach wie vor die Gefahr von Superspreading.
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Johnson & Johnson muss Millionen Impfstoffdosen nachliefern
Produktionsprobleme des US-Pharmaunternehmens Johnson & Johnson (J&J) führen nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums dazu, dass bis Ende Juni etwa 6,5 Millionen Corona-Impfdosen weniger nach Deutschland geliefert werden als geplant. "Das ist bedauerlich, denn jede Impfdosis zählt. Daher erwarten wir von J&J, dass diese Menge im Juli schnellstmöglich nachgeliefert wird", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Hintergrund ist, dass US-Behörden nach Informationen der "New York Times" die Vernichtung von knapp 60 Millionen Impfdosen von in dem J&J-Werk in Baltimore hergestellten Chargen angeordnet hatten. Die US-Behörden haben in dem Werk zahlreiche Mängel entdeckt.
Der Sprecher des Gesundheitsministeriums wies darauf hin, dass man derzeit damit rechne, "dass BioNTech mit 50,3 Millionen Dosen, Moderna mit 6,4 Millionen Dosen und AstraZeneca mit 12,4 Millionen Dosen jeweils ihre aktuellen Lieferzusagen für das zweite Quartal erfüllen".
Acht Regionen verzeichnen jetzt 0,0 Inzidenz
Die Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland sinkt weiter. In acht Regionen ist bereits der optimale Wert erreicht: In Brandenburg ist die Prignitz bei dieser Inzidenz angekommen, in Schleswig-Holstein sind es Flensburg und Neumünster. Der niedersächsische Ort Wesermarsch, Pirmasens und Neustadt a.d. Weinstraße sind es in Rheinland-Pfalz. in Bayern ist die Inzidenz in Bayreuth und Tirschenreuth so niedrig – in Schweinfurth liegt die Inzident allerdings bei 86,1. Damit ist die Stadt derzeit Spitzenreiter in Deutschland.
WHO: 70 Prozent der Weltbevölkerung impfen
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, will mit Hilfe der G7-Staaten innerhalb eines Jahres mindestens 70 Prozent der Weltbevölkerung zu einer Corona-Impfung verhelfen. Dieses Ziel solle bis zum nächsten G7-Gipfel in Deutschland 2022 erreicht werden, sagte der WHO-Chef beim Treffen der führenden westlichen Wirtschaftsmächte im englischen Cornwall bei einer virtuellen Pressekonferenz am Samstag. Dazu seien jedoch weit größere Anstrengungen notwendig als bislang geplant. Er sei aber überzeugt, dass dieses Ziel erreichbar sei, so Tedros weiter. Die Produktionskapazitäten könnten bis dahin entsprechend erhöht werden.
Die G7-Staaten zu denen die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada gehören, hatten sich bei der Konferenz zum Ziel gesetzt, bis zum nächsten Jahr mindestens eine Milliarde Impfstoffdosen zu spenden. Nach Angaben der WHO sind jedoch elf Milliarden notwendig. Die Zahl müsse jedoch nicht vollständig durch Spenden erreicht werden, sagte Tedros.
Russland testet Nasenspray-Impfung für Kinder
Russland testet eine Verabreichung seines Impfstoffs Sputnik V per Nasenspray. Das meldet die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf einen bei der Entwicklung führenden Wissenschaftler. Demnach soll die Verabreichungsform für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren geeignet sein. Der Vertriebsstart sei für den 15. September geplant.
Lauterbach stimmt Vorwürfen gegen Spahn teilweise zu
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach stimmt den Vorwürfen des Bundesrechnungshofs gegen das Bundesgesundheitsministerium bei der Krankenhausfinanzierung während der Pandemie zum Teil zu. Es habe Abrechnungsbetrug in einzelnen Fällen gegeben. Dennoch seien die Intensivstationen überlastet gewesen.
"Die Art der Abrechnung war eine Einladung zum Betrug", sagte Lauterbach dem "Spiegel". "Man hätte die Mittel, die zur Verfügung standen, sehr viel stärker auf die Krankenhäuser konzentrieren müssen, die tatsächlich einen großen Teil der Covid-Versorgung machen." Der Zuschlag hätte auch nicht an einen Prozentsatz der belegten Intensivbetten geknüpft werden sollen. So sei der Anreiz für Krankenhäuser entstanden, die Zahlen der belegten Betten zu verringern. Die Krankenhäuser, die Covid-Patienten behandelten, seien allerdings am Limit gewesen.
RKI: Inzidenz in fünf Landkreisen liegt bei 0,0
Das Robert Koch-Institut hat die aktuellen Coronafallzahlen bekannt gegeben. Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz liegt derzeit bei 18,3. In fünf Landkreisen ist der wichtige Wert nun sogar auf unter Null gesunken.
Dazu gehören der Landkreis Tirschenreuth, die Landkreise Prignitz und Plön sowie die Stadtkreise Pirmasens und Neumünster.
Mehr als ein Viertel jetzt vollständig geimpft
Mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das Bundesgesundheitsministerium und das Robert-Koch-Institut (RKI) gaben die Impfquote am Samstag mit 25,7 Prozent an. Dabei sind alle Impfungen bis einschließlich Freitag berücksichtigt.
Vollständig geimpft seien damit 21.350.096 Menschen, hieß es weiter. Die Quote der Erstimpfungen wurde mit 48,1 Prozent der Bevölkerung angegeben. Dies betrifft nun mehr als 40 Millionen Menschen (40.003.604).
In den Bundesländern Bremen, Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen ist bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Am niedrigsten ist die Quote in Sachsen mit 43 Prozent.
Johnson will Einschränkungen wohl doch noch verlängern
Angesichts eines starken Anstiegs von neuen Infektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus will der britische Premierminister Boris Johnson einer Zeitung zufolge die Einschränkungen im Land verlängern. Diese sollten nicht am 21. Juni, sondern erst am 19. Juli aufgehoben werden, berichtete "The Sun" am Freitag. Bei einer niedrigen Zahl von Krankenhausfällen könne es auch eine Öffnung bereits am 05. Juli geben, hieß es. Johnson soll am Montag eine Entscheidung über ein Ende der Maßnahmen bekanntgeben.
Zwar hat in Großbritannien inzwischen mehr als drei Viertel der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Trotzdem stieg neusten Daten zufolge die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 8.125. Das ist der höchste Wert seit Ende Februar. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde macht die zuerst in Indien nachgewiesene Mutante inzwischen mehr als 90 Prozent der neuen Fälle auf der Insel aus.
Bericht: Land soll mehr Impfstoff bekommen
Baden-Württemberg soll laut "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag) kurzfristig mehr Impfstoff bekommen. Da Ärzte in Bayern und Baden-Württemberg in den beiden Wochen nach Pfingsten weniger Impfstoff des Herstellers Biontech bestellt hätten, als nach dem Bevölkerungsschlüssel möglich gewesen wäre, bekommen beide Länder nun in der Woche ab dem 28. Juni einen Ausgleich, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Quellen aus dem Bundesgesundheitsministerium. In Baden-Württemberg gehe es um 52.600 zusätzliche Dosen.
Indien meldet Tiefstand bei Neuinfektionen
Indien verzeichnet 84.332 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist in dem stark von der Pandemie betroffenen Land der niedrigste Wert seit mehr als zwei Monaten, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Insgesamt wurden bislang 29,4 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen.
Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. In Indien stieg die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus zuletzt um 4.002 auf 367.081. Experten zufolge dürfte die Dunkelziffern allerdings weitaus höher sein.
Studie: Delta-Mutation deutlich ansteckender als Alpha-Variante
Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante Delta ist Analysen zufolge wesentlich ansteckender als der in Großbritannien entdeckte Alpha-Typ. Das Risiko, die Menschen im eigenen Haushalt anzustecken, sei bei Delta schätzungsweise 60 Prozent höher als bei Alpha, teilte die englische Gesundheitsbehörde Public Health England mit.
Außerdem soll sich Delta stärker als andere Varianten der Schutzwirkung der Impfstoffe entziehen können – das gelte vor allem nach nur einer Impfdosis. Vollständig Geimpfte seien jedoch sehr gut vor der Delta-Variante – auch B.1.617.2 genannt – geschützt.
Die Delta-Variante sorgt im Vereinigten Königreich derzeit offiziellen Angaben zufolge für rund neun von zehn Corona-Infektionen. Sie ließ die lange Zeit sehr niedrige Sieben-Tage-Inzidenz auf zuletzt knapp 52 ansteigen und könnte die geplanten weiteren Corona-Lockerungen gefährden. Am Freitag meldeten die Behörden mit 8.125 Fällen – fast 1.000 mehr als am Vortag – die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Ende Februar. Die Bundesregierung hat Großbritannien wegen der Mutante wieder als Virusvariantengebiet mit extrem strengen Einreise- und Quarantäneregeln eingestuft.
Lauterbach sieht EM-Spiele in Großbritannien kritisch
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach glaubt nicht an eine Infektionswelle durch die Fußball-Europameisterschaft. Die Erfahrungen der vergangenen Monate hätten gezeigt, dass Superspreader in den Stadien kaum eine Chance haben, andere Fans mit Viren anzustecken, weil in den Arenen genügend Luftzirkulation herrsche. Wenn dort nur etwa jeder fünfte Platz besetzt sei, könnten Infizierte vielleicht noch einige wenige anstecken, "aber eine Kettenreaktion ist unwahrscheinlich, es wird dadurch keine neue Welle geben", sagte Lauterbach dem Spiegel.
Damit die Menschen in Deutschland ausgelassen feiern können, schlägt Lauterbach vor, die Sperrstunde der Kneipen und Restaurants zu verlängern. Anwohner sollten Verständnis für längere Öffnungszeiten aufzubringen: "Das hilft uns allen." Problematisch sieht Lauterbach allerdings, dass die Uefa das Wembleystadion in London nicht als Spielort gestrichen habe. England sei Virusvariantengebiet, es tobe dort die gefährliche Deltamutante. "Dort dürfte man derzeit keine Spiele ansetzen", sagt Lauterbach, "das hätte man komplett abschalten müssen." Ebenso wenig sollten Fußballfans von der Insel zu Spielen im Ausland reisen dürfen.
Ganz Österreich ab Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr
Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag ganz Österreich sowie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.
Millionen Schutzmasken vom Bund offenbar mangelhaft
Mehrere Millionen Schutzmasken, die der Bund im vergangenen Jahr den Ländern zur Verfügung stellte, sind offenbar von schlechter Qualität. Das ergab eine Recherche des NDR. So schickte beispielsweise Schleswig-Holstein vier Millionen vermeintliche FFP2-Masken zurück an das Ministerium von Jens Spahn. Niedersachsen will ebenfalls vier Millionen Masken zurückgeben.
Das Gesundheitsministerium hatte die Masken auf ihre Sicherheit geprüft. Die Länder zweifelten aber an der Qualität der Masken und führten eigene Tests durch – mit oftmals negativem Ausgang. Ähnliche Meldungen kamen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Dabei erstreckten sich die Mängel "von formellen Unzulänglichkeiten – beispielsweise fehlenden Dokumenten oder fehlerhaften Beschriftungen – bis zu einer mangelnden Qualität der Masken (Verarbeitung, bakterielle Filterleistung, etc.)", wie das hessische Innenministerium dem NDR mitteilte.
Teilweise wurden die Masken laut NDR auch von den Ländern an Kliniken und Pflegeheime ausgegeben. Die genaue Zahl der in Umlauf gebrachten Masken sei allerdings nicht mehr zu ermitteln.
Alle Corona-Ampeln in Berlin auf Grün
Sommerwetter, gute Laune – und dann auch noch diese gute Nachricht: In Berlin stehen erstmals seit September alle Corona-Ampeln auf Grün. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wieder über eine Million Corona-Impfungen an einem Tag
In Deutschland wurden bereits zum zweiten Mal in dieser Woche mehr als eine Million Menschen innerhalb eines Tages gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte Gesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mit.
Damit sind fast 40 Millionen Deutsche mindestens einmal geimpft, jeder Vierte hat auch schon die Zweitimpfung bekommen.
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Bericht: Curevac-Impfstoff zunächst nicht mehr für laufende Kampagne eingeplant
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant laut eines Medienberichts den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Das habe Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtete der "Mannheimer Morgen" unter Verweis auf Regierungskreise. Demnach sprach Spahn von einer "der größeren Enttäuschungen".
Curevac hat wie das Mainzer Unternehmen Biontech einen modernen mRNA-Impfstoff entwickelt. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manfred Lucha (Grüne) sprach diese Woche allerdings von "Komplikationen" beim Zulassungsprozess und berief sich auf Angaben Spahns. Demnach hatte der Bundesgesundheitsminister in vertraulichen Gesprächen nun August als frühestmöglichen Zeitpunkt für eine EU-Zulassung genannt.
Infolge der Äußerungen Luchas habe auch Curevac seinen Zeitplan korrigiert, berichtete der "Mannheimer Morgen". Eine Sprecherin des Unternehmens verwies demnach auf Probleme beim Einreichen der finalen Datensätze, welche die Ema für eine Zulassung verlangt. Das Bundesgesundheitsministerium zog daraus offenbar Konsequenzen – und strich den Impfstoff vorerst aus seiner Planung.
PEI hat kein klares Bild bei Myokarditis und Corona-Impfung
Bei einem möglichen Zusammenhang zwischen sehr seltenen Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und einer Corona-Impfung insbesondere bei jungen Männern ab 16 Jahren hat das Paul-Ehrlich-Institut bislang kein klares Bild. Zwar habe man in den vergangenen Wochen "zunehmend Meldungen über den Verdacht einer Myokarditis oder Perimyokarditis im zeitlichen Zusammenhang mit der Verabreichung von Covid-19-mRNA-Impfstoffen erhalten", heißt es in einem Sicherheitsbericht des PEI. Andererseits weise es bezogen auf alle Altersgruppen nicht auf ein Risikosignal hin, wenn man die gemeldeten Fälle zu der Myokarditis-Quote ins Verhältnis setze, die auch ohne Impfung zu erwarten wäre. Bislang gehe es um 92 Fälle. Es fehle an Daten, um zu berechnen, "ob die Zahl der gemeldeten Fälle einer (Peri)myokarditis in jüngeren Altersgruppen höher ist, als statistisch zufällig in ihrer Altersgruppe zu erwarten wäre".
Zwei Corona-Fälle auf erster Kreuzfahrt von Nordamerika seit Pandemiebeginn
Auf dem ersten Kreuzfahrtschiff, das seit Beginn der Corona-Pandemie von Nordamerika aus in See gestochen ist, hat es zwei Ansteckungen mit dem Coronavirus gegeben. "Zwei Gäste, die sich eine Kabine an Bord der Celebrity Millennium teilten, wurden positiv auf Covid-19 getestet", erklärte der Veranstalter Royal Caribbean am Donnerstag (Ortszeit). Beide Infizierten zeigen demnach keine Krankheitssymptome und befinden sich in Quarantäne.
Den Angaben zufolge hatten alle 600 Passagiere und 650 Besatzungsmitglieder der "Celebrity Millenium" vor Beginn der Reise sowohl einen Nachweis über eine Corona-Impfung als auch ein negatives Testergebnis vorgewiesen. Das Schiff war am Samstag vom niederländischen Teil der Karibik-Insel St. Martin aus in See gestochen und sollte auf Barbados, Aruba und Curaçao anlegen. Laut Royal Caribbean wurden die Corona-Infektionen bei vorgeschriebenen Tests zum Ende der Kreuzfahrt festgestellt.
G7-Gipfel: Corona-Ausbruch im Hotel von Merkels Sicherheitsleuten
In einem Hotel, in dem Sicherheitsleute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim G7-Gipfel in Cornwall untergebracht waren, hat es Medienberichten zufolge einen Corona-Ausbruch gegeben. Ein Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson bestätigte jedoch auf Anfrage von Journalisten am Donnerstag, dass die Bundeskanzlerin weiter am Gipfel teilnehmen werde.
Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge wurde der Ausbruch bereits am Mittwoch festgestellt. Das Hotel sei daraufhin geschlossen worden, hieß es weiter.
Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industrienationen beraten von Freitag bis Sonntag über Themen wie den Kampf gegen Klimawandel und die Coronavirus-Pandemie in dem Badeort Carbis Bay in der südwestenglischen Grafschaft Cornwall.
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