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Unwetter in Deutschland: Bahnverkehr gestört – mehrere Verletzte


Gewitter, Sturm, Starkregen
Schwere Unwetter stören Bahnverkehr – über 20 Verletzte

Von dpa, pdi, aj, jmt, df

Aktualisiert am 19.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Langen in Südhessen: Ein starkes Gewitter mit Sturmböen ist durch die Straßen der Stadt gezogen.Vergrößern des Bildes
Langen in Südhessen: Ein starkes Gewitter mit Sturmböen ist durch die Straßen der Stadt gezogen. (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa)
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Umgestürzte Bäume und ein Blitzeinschlag in ein Stellwerk: Schwere Gewitter bereiten vielen Bahnreisenden Probleme. Es gibt Verletzte. Auch Flüge fielen aus.

Nach den heftigen Gewittern vom Sonntag über Teilen Mittel- und Süddeutschlands müssen sich Bahnpendler am Montag und Dienstag auf Probleme einstellen: Die Aufräum- und Reparaturarbeiten an dem vom Blitz getroffenen Stellwerk im südhessischen Walldorf werden wohl erst am Dienstagmittag beendet sein, teilte die Bahn mit. Zunächst war Montagnachmittag für die Wiederaufnahme des Verkehrs anvisiert worden – die Schäden seien aber umfangreicher als angenommen.

Kein Zugverkehr zwischen Mannheim und Frankfurt

Das Stellwerk war am Sonntagabend vom Blitz getroffen und beschädigt worden. Auf der Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt wurde der Zugverkehr eingestellt. Pendler kämen auf einer parallel verlaufenden Strecke ans Ziel, müssten aber mehr Zeit einplanen, hieß es. Wie hoch der Schaden ist, war zunächst nicht bekannt.

In Hessen sei der Zugverkehr auch andernorts wetterbedingt gestört, sagte ein Bahn-Sprecher. Etwa auf den Strecken zwischen Darmstadt und Frankfurt sowie zwischen Hanau und Aschaffenburg gab es Oberleitungsstörungen. Umgestürzte Bäume lagen auf den Gleisen und behinderten vor allem den Regionalverkehr. Es könne in den betroffenen Bereichen zu Verspätungen und einzelnen Ausfällen kommen, sagte der Sprecher. Der Fernverkehr werde umgeleitet, einige Züge würden in Bahnhöfen zurückgehalten. Wie lange die Störungen anhalten sollen, war auch am Montagmorgen noch unklar.

Die Gewitter waren am Sonntagabend von der Pfalz und Südhessen in Richtung Südosten gezogen. Die Unwetter sollten bis ins nördliche Unterfranken und möglicherweise nach Thüringen ziehen. Auch am Montag sei im Süden und Südosten mit Gewittern und Starkregen zu rechnen, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes.

Frankfurter Flughafen betroffen

Auch auf dem Frankfurter Flughafen machten sich die heftigen Gewitter am Sonntag bemerkbar. Um Personal und Reisende zu schützen, sei die Abfertigung auf dem Vorfeld vorübergehend eingestellt worden, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport. Auch die Zahl der landenden Maschinen sei reduziert worden. 41 Flüge wurden annulliert – größtenteils Inlandsflüge. Acht Flüge wurden umgeleitet.

Besonders stark von Unwettern betroffen war Hessens Süden. Allein im Kreis Offenbach sein 21 Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwer, teilte die Polizei mit. Ein 34-Jähriger sei bei Ginsheim-Gustavsburg in seinem Zelt von einem umgefallenen Baum getroffen worden, teilte die Polizei in Darmstadt mit. In der Region um Mörfelden herrschten laut Polizeiangaben chaotische Zustände. Das Dach des Rathauses sei teilweise abgedeckt worden. Autos seien von umstürzenden Bäumen beschädigt worden.

Zwischen Langen und Seligenstadt berichteten laut Polizei Zeugen von einem Tornado. Der Deutsche Wetterdienst im nahen Offenbach konnte dies am Montag zunächst nicht bestätigten. Auch der Wetterseite "tornadoliste.de" lagen zunächst keinerlei Erkenntnisse über einen Tornado in der Region vor.

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In Mainz richtete das Unwetter ebenfalls Schäden an. Besonders betroffen war der Stadtteil Ebersheim, wie die Feuerwehr mitteilte. Dort waren zwei Menschen unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt. Beide hatten Glück, sie wurden nicht allzu schwer verletzt. Ganz in der Nähe wirbelte der Wind ein Dach samt Gebälk durch die Luft. Die Ziegel trafen zwei Wohnhäuser und richteten erheblichen Sachschaden an. Auf dem Gelände eines Geflügelzuchtvereins kippten Bäume um und zerstörten Käfige und Verschläge. Die Behörden zählten Dutzende Unwettereinsätze.

Schwere Sturmböen, heftiger Starkregen und Hagel

In Bayern trafen Hagel und Sturm den Landkreis Aschaffenburg. Dächer wurden abgedeckt, Strommasten knickten um, Straßen und Keller standen unter Wasser, wie die Feuerwehr mitteilte. Mehrere Gemeinden waren noch in den späteren Abendstunden ohne Strom. Mehr als 500 Rettungskräfte rückten aus und waren stundenlang auf den Beinen. Die Behörden zählten fast 400 Einsatzstellen. Die Autobahn 45 war in Richtung Seligenstadt voll gesperrt. Auf der Bahnstrecke zwischen Kleinostheim und der Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern fuhren keine Züge.

In Brandenburg hinterließ ein Sturm ebenfalls erhebliche Schäden – besonders im Beelitzer Raum. In Klaistow deckte der Sturm zahlreiche Häuserdächer ab, ein Carport sei eingestürzt und Bäume wurden entwurzelt, sagte ein Feuerwehrsprecher der Regionalleitstelle Brandenburg/Havel am Montag. Laut Polizei blockierten abgebrochene Äste die Landstraße bei Klaistow. Im Nachbarort Kanin wurden infolge des Unwetters unter anderem einzelne Ziegel eines Kirchendachs abgetragen.


Nicht mehr weiter ging es auch für den ICE 930, der wegen Schäden an Oberleitungen und Bäumen im Gleis in Aschaffenburg wartete. Die Reisenden seien schließlich mit Taxigutscheinen versorgt worden, sagte ein Bahnsprecher. In Roth bei Nürnberg saßen 400 Reisende wegen eines Oberleitungsschadens über Stunden in einem ICE fest. Erst gegen Mitternacht konnten die Reisenden mithilfe der Feuerwehr den Zug auf offener Strecke verlassen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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