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Unglück in der Schweiz: Pistenhelfer erliegt Verletzungen


Unglück in der Schweiz
Lawinenabgang: Pistenhelfer erliegt Verletzungen

Von dpa
Aktualisiert am 20.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Rettungskräfte sind in einem Lawinengebiet im Skigebiet Crans-Montana im Einsatz.Vergrößern des Bildes
Rettungskräfte sind in einem Lawinengebiet im Skigebiet Crans-Montana im Einsatz. (Quelle: Anthony Anex/KEYSTONE./dpa)

Bei einem Lawinenabgang in der Schweiz sind zahlreiche Menschen verschüttet worden. Mehrere Personen wurden verletzt geborgen, ein französicher Pistenhelfer stirbt an seinen schweren Verletzungen.

In den Schweizer Alpen ist eine Lawine in einem Skigebiet abgegangen. Dabei sind mindestens vier Menschen verletzt worden. Ein 34-jährige Postenkontrolleur aus Frankreich kam ums Leben, berichtet der Einsatzleiter der Polizei, Christian Varone, am Abend bei einer Pressekonferenz im Skiort Crans Montana.

Der Franzose half zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs einer zuvor auf der Piste verunglückten Person. Die beiden sowie ein weiterer Helfer und eine vierte Person wurden von den Schneemassen erfasst. Alle wurden schnell gefunden, so die Polizei.

Mehr als 240 Rettungskräfte suchten in den Schneemassen über Nacht weiter nach möglichen Opfern. Der Lift zwischen dem Dorf und der Station Les Violettes wurde für den Skibetrieb geschlossen und war nur noch in Betrieb, um Retter nach oben zu bringen, wie eine Sprecherin der Bergbahnen sagte. Da es keine Vermisstenmeldungen mehr gab, wurde die Suche am Mittwoch eingestellt.

Skiweltcuprennen trotz des Lawinenunglücks

Die Staatsanwaltschaft hatte wenige Stunden nach dem Unglück eine Untersuchung eingeleitet. Sie prüft, ob Schneesportler abseits der gesicherten Pisten die Lawine auslösten oder ob sie spontan abging. Das Wetter war zum Zeitpunkt des Unglücks gut, die Lawinengefahr wurde als gering beurteilt.

Schneeforscher Robert Bolognesi glaubt nicht, dass das Risiko unterschätzt wurde. "Diese Lawine löste sich oberhalb der üblichen Höhe von Gleitschneelawinen", sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Skiweltcuprennen von Crans Montana soll am Wochenende wie geplant stattfinden. In dem Ort wohnte jahrzehntelang der britische Schauspieler Roger Moore. Er starb 2017 in der Schweiz.

Lawinen-Ausnahmefall auf präparierten Pisten

Das Unglück ereignete sich an den Hängen des knapp 3.000 Meter hohen Berges Pointe de la Morte. Der Skiort Crans Montana liegt im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz. Betroffen war die Piste Kandahar, wie die Bergbahnen mitteilten. Zu der Piste heißt es auf der Webseite der Skiregion, dass sie zu einer "Skiroute schwere Klasse" gehört. Das betroffene Pistenstück soll auf halber Höhe zwischen der Gondelstation Les Violettes und dem Gipfel liegen. Die Lawine hatte die Skipiste auf einer Länge von 400 Metern verschüttet. Dass Lawinen auf präparierte, gut geschützte Pisten niedergehen, ist selten.

Der Sender Rhone FM veröffentlichte Fotos, die die Ausläufer der Lawine zeigen sollten. Die Fotos konnten zunächst nicht verifiziert werden. Darauf waren teilweise Skifahrer am Rand von aufgetürmten Schneemassen zu sehen.

In den vergangenen zehn Jahren wurde nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in der ganzen Schweiz ein Skifahrer auf einer Piste von einer Lawine getötet. Im offenen Gelände, wo Tourenskifahrer abseits der Pisten unterwegs sind, kamen dagegen in zehn Jahren mehr als 220 Menschen durch Lawinen ums Leben, wie Lawinenexperte Kurt Winkler dem Sender SRF sagte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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