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Lawine in Österreich: Skifahrer befreien verschüttete Schüler aus dem Schnee


Gefährlicher Winter in Österreich
Skifahrer befreien verschüttete Schüler aus dem Schnee

dpa, bmb

09.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Ein Warnschild mit der Aufschrift "Stop- Lawinengefahr": Immer mehr Orte in Österreich sind wegen den Schneemassen nicht mehr erreichbar.Vergrößern des Bildes
Ein Warnschild mit der Aufschrift "Stop- Lawinengefahr": Immer mehr Orte in Österreich sind wegen den Schneemassen nicht mehr erreichbar. (Quelle: Jakob Gruber/APA/dpa)
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Während deutsche Schüler von einer Lawine erfasst werden, sitzen hunderte Menschen durch das Schneechaos von der Außenwelt abgeschnitten fest – der Winter zeigt seine gefährliche Seite.

Die Bedrohung durch das Winterwetter in den Alpen wird immer größer. Sechs deutsche Schüler wurden am Mittwoch in Österreich von einer Lawine erfasst und zum Teil verschüttet. Wie die Polizei mitteilte, überlebten die Jugendlichen aus Halle (Saale) den Vorfall alle nahezu unverletzt. Immer mehr Orte in Österreich sind nicht mehr erreichbar – darunter auch der Ort Galtür in Tirol. Wegen der riesigen Schneemengen haben die Behörden auch in den bayerischen Alpen die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen.

In großen Teilen des österreichischen Bundeslandes Salzburg gilt die höchste Warnstufe, wie der Lawinenwarndienst des Landes mitteilte. Und es wird noch mehr Schnee erwartet: Bis mindestens Mitte nächster Woche wird es nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes vor allem im Alpenraum weiter schneien – mit kleineren Unterbrechungen.

Mehrere Orte sind nicht mehr erreichbar

Im Berchtesgadener Land hat eine Lawine eine Straße teilweise verschüttet. Rettungskräfte gaben Entwarnung, es sei keiner zu Schaden gekommen. Bei Berchtesgaden saßen rund 350 Menschen fest und mussten per Lastwagen mit Lebensmitteln versorgt werden. Die einzige Straße zum Ortsteil Buchenhöhe in der Nähe des Obersalzbergs sei bis auf weiteres gesperrt, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. Am Vormittag sei damit begonnen worden, die Strecke zu räumen.

Die Gemeinde Galtür in Tirol, in der im Februar 1999 durch eine Lawinenkatastrophe 31 Menschen gestorben waren, hat nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA die Paznauntalstraße (B188) zwischen Mathon und Galtür wegen Lawinengefahr in beide Richtungen gesperrt. Ebenfalls nicht mehr erreichbar waren am Mittwoch die bei Skitouristen beliebten Orte Lech, Zürs und Stuben im Bundesland Vorarlberg sowie Obertauern in Salzburg. In vier österreichischen Bundesländern gilt derzeit in manchen Regionen die höchste Lawinenwarnstufe fünf.

Gefahr für Schüler und Lehrer

Die Schneebrettlawine, die die deutschen Schüler in Österreich traf, löste sich laut Polizei im Bereich des Skigebiets Wildkogel unterhalb der Bergstation. Die Ausläufer der Lawine erfassten die Schüler an einer Skiwegquerung. Zwei der Jugendlichen (16 und 17) wurden dabei ganz, zwei (beide 17) zum Teil verschüttet. Zwei weitere (16 und 17) wurden von der Lawine erfasst, jedoch nicht verschüttet. Die Schüler hatten Glück: Andere Skifahrern konnten sie aus den Schneemassen befreien. Die vier Erfassten wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, konnten dieses aber alle wieder verlassen.

Im Beisein seiner Schüler ist ein 62 Jahre alter Lehrer nach einem Skiunfall auf der Mariazeller Bürgeralpe in Österreich gestorben. Der Mann verlor aus bislang ungeklärter Ursache bei der Abfahrt einen Ski und stürzte links über den Pistenrand in einen steil abfallenden Wald, wie die Polizei mitteilte. Dort blieb er im lockeren und metertiefen Schnee kopfüber stecken. Die nachkommenden neun Schüler konnten dem Mann aufgrund der Schneemassen nicht helfen. Einsatzkräfte der Bergrettung Mariazell konnten schließlich zu dem 62-Jährigen absteigen, stellten aber keine Lebenszeichen mehr fest.

280 Häuser in der Steiermark von Lawinen bedroht

In der Steiermark wird derweil beraten, in welchen Gebieten die Menschen ihre Häuser und Höfe verlassen müssen. Katastrophenschützer Eitner erklärte, dass in dem österreichischen Bundesland derzeit rund 280 Gebäude von möglichen Lawinen bedroht seien, weil sie in sogenannten Roten Zonen liegen. Damit sind Areale gemeint, die erfahrungsgemäß von Lawinen erreicht werden können.

Bis mindestens Mitte nächster Woche sei vor allem im Alpenraum weiter mit Schnee zu rechnen, sagte am Mittwoch der Leiter der Regionalen Wetterberatung München des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Guido Wolz. Eine aktuelle Unwetterwarnung des DWD gilt bis Freitag. Am Samstag könnte sich die Lage dann vorübergehend etwas entspannen. Auch im Erzgebirge ist weiterhin mit Non-Stop-Schneefall zu rechnen, wie DWD-Meteorologen am Mittwoch in Offenbach vorhersagten. In tieferen Lagen bleibe es dagegen bei nasskaltem Wetter.


In Italien kündigte sich Schnee sogar bis tief in den Süden an. Der Zivilschutz warnte vor Schneefällen ab Mittwochabend unter anderem in den Regionen Kalabrien, Sizilien, Abruzzen und Apulien. Im Norden des Landes dagegen gab es eine Warnung vor starkem Wind und in den Alpen vor Sturmböen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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