Vor allem Ältere gefährdet Klimawandel bedroht immer mehr Menschen
Mit dem Klimawandel wächst die Gefahr von Wetterextremen. Das bekommen immer mehr Menschen in Europa auch gesundheitlich zu spüren. Eine neue Studie beunruhigt.
Der fortschreitende Klimawandel bedroht laut einer Studie die Gesundheit von immer mehr Menschen. Die aufgrund der Erderwärmung zunehmenden Hitzewellen machen insbesondere Senioren, gesundheitlich bereits geschwächten Menschen und Stadtbewohnern zu schaffen, heißt es in der internationalen Studie, die jetzt im Fachblatt "The Lancet" veröffentlicht wurde. Europa ist besonders betroffen, da in seinen Städten besonders viele ältere Menschen leben.
2017 seien weltweit mehr als 157 Millionen gefährdete Menschen von über 65 Jahren Hitzewellen ausgesetzt gewesen, heißt es in der Studie. Das seien 18 Millionen mehr als im Vorjahr. Meteorologische Schwankungen sind zwar üblich. Allerdings herrscht in der Wissenschaft weitgehend Einigkeit, dass der Klimawandel zu einer Zunahme von Hitzewellen und anderen Wetterextremen führt.
Die zunehmende Hitze berge die Gefahr von Hitzschlägen und erhöhe das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenleiden, heißt es in der Untersuchung. Dies betreffe insbesondere ältere Menschen, Stadtbewohner und Patienten mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen.
2018 war eines der heißesten Jahre
Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Betroffenen im laufenden Jahr weiter steigt. Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) war 2018 eines der heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. WMO-Generalsekretär Petteri Taalas warnte, die Welt sei im Kampf gegen den Klimawandel und steigende Temperaturen "nicht auf der Spur".
Auch die Autoren der Gesundheitsstudie mahnten ein entschlossenes Handeln an. "Die weltweite Gesundheit in den kommenden Jahrhunderten hängt von der Art und dem Grad der Antworten ab, die wir auf den Klimawandel geben", sagte Ko-Autorin Hilary Graham. Bislang reichten die in den Staatshaushalten eingeplanten Ausgaben nicht aus, um die Gesundheitssysteme für die Folgen der Erderwärmung fit zu machen.
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Die Studienautoren verwiesen auch auf die wirtschaftlichen Folgen dieser Problematik. "2017 gingen wegen der Hitze 153 Milliarden Arbeitsstunden verloren und damit 62 Milliarden mehr als im Jahr 2000", heißt es in der Untersuchung. Dies habe insbesondere die ohnehin schon warmen Regionen Indien, Südostasien, das südliche Afrika und Südamerika betroffen. 80 Prozent der Arbeitsstunden gingen demnach in der Landwirtschaft verloren, 17,5 Prozent in der Industrie und 2,5 Prozent im Dienstleistungssektor.
- Nachrichtenagentur AFP