Vorfall im "Schrottreaktor" Atomkraftwerk an deutscher Grenze angehalten
Der französische Stromgigant EDF hat den Reaktor 1 des umstrittenen Atomkraftwerks Fessenheim direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg angehalten.
Grund sei eine Störung im nicht-nuklearen Teil der Anlage, teilte der Betreiber am Dienstagabend mit. Der Stopp wirke sich nicht auf Sicherheit und Umwelt aus und solle nicht lange dauern. Es könnten sich über dem Kraftwerk Dampfwolken bilden, die nicht radioaktiv seien.
Umweltschützer warnten bereits vor Pannen
Die französische Regierung hatte erst vor eineinhalb Wochen die Schließung von Fessenheim offiziell besiegelt. Umwelt- und Energieministerin Ségolène Royal hatte die Abschaltung für Ende 2018 angekündigt. Aus Sicht von Umweltschützern ist die Anlage veraltet, es bestehe die Gefahr einer Panne. Ein Reaktor ist bereits seit vergangenem Jahr vom Netz, weil Materialfehler an einem Dampferzeuger überprüft werden. Die deutschen Grünen bezeichnen das Kraftwerk seit langem als "Schrottreaktor".
Der Reaktor liegt etwa 20 Kilometer (Luftlinie) von Freiburg im Breisgau entfernt, eine Stadt mit knapp 230.000 Einwohnern.