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Hochwasser überspült erste Deiche in Brandenburg


Hochwasser
Hochwasser überspült erste Deiche in Brandenburg

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.

Aufatmen in Sachsen, Anspannung in Brandenburg: Während sich in der Nacht zum Mittwoch die Lage in den Hochwassergebieten in Ostsachsen merklich entspannte, bahnte sich das Wasser seinen Weg nach Brandenburg. Hier hat sich die Lage derweil zugespitzt: "Besonders kritisch ist die Lage an der Schwarzen Elster", sagte Wolfgang Genehr vom Landesumweltamt in Cottbus. Teilweise hat das Wasser dort die Deiche überspült.

Besonderes kritisch sei die Lage in Bad Liebenwerda. Dort übertraf der Wasserstand der Schwarzen Elster die Schwelle der höchsten Alarmstufe 4 bereits um 20 Zentimeter. In Bad Elsterwerda werden die Deiche rund um die Uhr überwacht, hier werden Deichbrüche befürchtet. Am Mittwochmorgen hat die Polizei die von der Pulsnitz überflutete A 13 Berlin-Dresden bei Ruhland gesperrt.


Auch in Herzberg an der Schwarzen Elster, etwa 90 Kilometer südlich von Berlin, werde bis zum Mittag die höchste Alarmstufe erreicht werden. Steigende Wasserstände gibt es auch an der Neiße bei Klein Bademeusel. Dort ist mittlerweile die Hochwasserwelle aus Sachsen angelangt.

Für die Spree am Pegel Spremberg (Spree-Neiße) wurde in der Nacht zum Mittwoch die Stufe 4 erreicht. Die Stadt errichtete aus Sandsäcken zwei Notdeiche, um den Uferbereich zu schützen.

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Viertes Hochwasser in einem Jahr

Die Situation kennt laut Genehr in Brandenburg kein historisches Vorbild. Die Auswirkungen des vierten Hochwassers das Jahres nach der Schneeschmelze im März, dem Regen im Mai und im August seien kaum vorhersehbar. Denn im Gegensatz zu den Erfahrungen der vergangenen fünfzig Jahre habe es niemals flächendeckend so viel Regen im Süden Brandenburgs gegeben. Deshalb seien die Böden überall bis oben hin gesättigt und könnten kein zusätzliches Wasser mehr vertragen.


In der Region bemühten sich bis zu 240 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk um das Abpumpen vom Wasser an besonders gefährdeten Stellen. Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) wird an diesem Mittwoch in betroffene Gebiete fahren.

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Pegel in Sachsen teils unverändert

Obwohl das Hochwasser in Sachsen verbreitet zurückgeht, blieb die Lage mancherorts noch angespannt: Im Landkreis Meißen bestand der in der Nacht zuvor ausgerufene Katastrophenalarm zunächst weiter. Hier waren die Pegelstände nach Angabe des Lagezentrums der Polizei zunächst unverändert.

Auch an der Talsperre Quitzdorf bei Niesky im Kreis Görlitz war am Abend das automatische Entlastungssystem angesprungen, um ein Überlaufen zu verhindern. Ein Teil des Wassers lief in die umliegende Region ab. Die dortigen Gemeinden seien darauf vorbereitet worden, teilte der Stab mit.


Außerdem wurde aus Sicherheitsgründen eine Wohneinrichtung für Behinderte in Rothenburg geräumt. Das Wasser erreichte dort den Deichrand, rund 200 Menschen waren betroffen. Im gesamten Landkreis waren rund 350 Helfer der Feuerwehren im Einsatz.

Alarmstufe 3 in Teilen Sachsen-Anhalts

In Sachsen-Anhalt hat sich die Hochwasserlage stabilisiert. Die meisten Pegelstände seien gleichgeblieben oder sogar gesunken, sagte eine Sprecherin der Hochwasservorhersagezentrale am Mittwoch. Für die Schwarze Elster in Löben (Landkreis Wittenberg) gelte aber weiter die Alarmstufe 3. Der Wasserstand steige hier auch noch.

Laut Lagezentrum sind noch wenige kleinere Straßen gesperrt. Im Kabelsketal zwischen Halle und Leipzig stünden noch viele Häuser unter Wasser, teilte die Feuerwehr mit. Die Rettungskräfte seien weiter im Einsatz. Der Pegel des kleinen Flusses gehe aber zurück.

Quelle: dpa

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