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Älteste Holocaust-Überlebende ist tot


Rose Girone wurde 113 Jahre alt
Älteste Holocaust-Überlebende ist tot

Von t-online
Aktualisiert am 28.02.2025 - 00:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Rose Girone war die wohl älteste Holocaust-Überlebende. Sie starb im Alter von 113 Jahren.Vergrößern des Bildes
Rose Girone war die wohl älteste Holocaust-Überlebende. Sie starb im Alter von 113 Jahren. (Quelle: Reha Bennicasa)
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Sie entkam nur knapp dem KZ und überstand ein Ghetto für Juden in China. Nun starb Rose Girone im Alter von 113 Jahren.

Rose Girone, die älteste bekannte Holocaust-Überlebende, ist im Alter von 113 Jahren gestorben. Ihr Tod wurde von ihrer Tochter Reha Bennicasa bestätigt.

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Nach Angaben der New Yorker Claims Conference, die Entschädigungszahlungen aus Deutschland an Opfer der Nazis verwaltet, war sie die älteste bekannte Holocaust-Überlebende. Ihre Tochter Bennicasa, selbst eine Holocaust-Überlebende, teilte mit, dass Girone am Montag in einem Pflegeheim in Bellmore im US-Bundesstaat New York gestorben ist.

Rose Girone, die bei ihrer Geburt den Namen Rosa Raubvogel trug, kam 1912 in einer jüdischen Familie im südöstlichen Polen zur Welt, das damals zum russischen Reich gehörte. Als Kind zog sie mit ihren Eltern nach Hamburg.

1937 heiratete sie einen deutschen Juden namens Julius Mannheim. Als sie im neunten Monat schwanger war, wurde ihr Ehemann nach Buchenwald in Mitteldeutschland deportiert, eines der berüchtigtsten nationalsozialistischen Konzentrationslager (KZ). Das berichtete sie in einem Interview mit der jüdischen Organisation USC Shoah Foundation im Jahr 1996 berichtete, die Zeugnisse von Überlebenden sammelt.

Schwangerschaft rettete sie vor dem KZ

Sie erzählte damals, dass einer der Nazisoldaten, die zu ihrem Haus kamen, um ihren Mann festzunehmen, auch sie verhaften wollte. Aber ein anderer riet ihm davon ab, indem er sagte: "Nein, sie ist schwanger - lass sie in Ruhe". Bald darauf, 1938, wurde Girones Tochter Reha geboren. Ihr Mann wurde ins KZ Buchenwald gebracht.

Als sie 1940 erfuhr, dass es eine Möglichkeit gab, nach China auszuwandern. Sie schaffte es, ein Visa für ihre Familie zu bekommen. Das reichte damals noch, um die Freilassung ihres Mannes aus Buchenwald zu erreichen. Die Familie zog nach Schanghai. Doch kaum waren sie dort angekommen, wurde die Stadt von japanischen Truppen eingenommen und Juden mussten in Ghettos leben. "Niemand konnte das Ghetto verlassen, es sei denn mit der Erlaubnis eines japanischen Beamten, der sich 'König der Juden' nannte", sagte sie in ihrer Aussage vor der USC Shoah Foundation.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs zog die Familie schließlich in die USA. Nach Angaben der jüdischen Organisation "Claims Conference" leben noch rund 245.000 Überlebende des Holocausts. In einem Interview mit CNN sagte ihre Tochter Bennicasa: "Wir hatten Glück, dass wir lebend aus Deutschland und China herauskamen, aber meine Mutter war sehr widerstandsfähig. Sie konnte alles aushalten."

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