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Mutmaßlicher Anschlag München: Asylbewerber rast in Demo – viele Verletzte


Hinweise auf extremistischen Hintergrund
Asylbewerber steuert Auto in Demo – viele Verletzte

Von t-online, ivi, mk, mtt, gug

Aktualisiert am 13.02.2025 - 15:21 UhrLesedauer: 3 Min.
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Aufnahmen kurz nach dem Vorfall zeigen die Festnahme des 24-jährigen Afghanen. (Quelle: t-online)
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Großeinsatz in München: Ein Fahrzeug ist in eine Menschenmenge gefahren, es gibt zahlreiche Verletzte. Der Fahrer des Wagens konnte von der Polizei in Gewahrsam genommen werden.

In der Münchner Innenstadt ist ein Auto während einer Verdi-Demonstration in eine Menschengruppe gefahren. Ein Polizeisprecher sagte, es gebe mindestens 28 Verletzte, teils seien sie schwer verletzt. Einige würden in Lebensgefahr schweben, hatte zuvor ein Feuerwehrsprecher gesagt.

Bei dem Fahrer des Wagens handelt es sich laut Polizei um einen 24 Jahre alten Asylbewerber aus Afghanistan. Der Mann war der Polizei bekannt – bisher war er wegen Ladendiebstahls und Drogendelikten aufgefallen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach von einem mutmaßlichen Anschlag. Die Abteilung für Terrorismus und Extremismus der Generalstaatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen übernommen. Die Ermittler durchsuchen am Donnerstag die Wohnung des Verdächtigen.

Täter soll islamistische Beiträge gepostet haben

Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft sagte t-online, es gebe "Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund". Laut "Spiegel" soll der Täter vor der Attacke auf die Demonstration mutmaßlich islamistische Posts abgesetzt haben.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte, der Asylantrag des Ende 2016 nach Deutschland gekommenen Mannes sei abgelehnt worden. Gleichzeitig sei festgestellt worden, "dass er eben im Moment nicht abgeschoben werden kann und er deshalb sich weiter in unserem Land aufhalten durfte". Der Täter soll eine sogenannte Duldung gehabt haben.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte: "Dieser Täter kann nicht mit Nachsicht rechnen." Der 24-Jährige müsse bestraft und dann abgeschoben werden.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder: "Ich bin tief erschüttert", erklärte er. Bilder vom Tatort zeigen einen Kinderwagen am Boden. Das Auto soll Zeugen zufolge Mutter und Kind getroffen haben.

Der mutmaßliche Attentäter wurde am Tatort festgenommen. "Von ihm geht derzeit keine weitere Gefahr aus", teilte die Polizei mit. Die Ermittler gehen derzeit von einem Einzeltäter aus. Es gebe keine Hinweise auf weitere Tatbeteiligte.

Laut "BR24" berichtete ein Augenzeuge, dass der Fahrer des cremefarbenen Minis sein Auto vorsätzlich in die Streikenden der Verdi-Kundgebung gesteuert habe. Es hieß, er habe richtig Gas gegeben. Die Polizei teilte mit, der Afghane habe mit seinem Mini einen Polizeiwagen überholt, der die Demonstration begleitete. Dann sei er von hinten in die Demonstrierenden gefahren.

"Ich bin in dem Demonstrationszug mitgegangen", zitiert "BR24" einen der Augenzeugen. Als das Auto in die Menschenmenge fuhr, sei er hingelaufen und habe "gesehen, dass ein Mann unter dem Auto gelegen ist. Dann habe ich versucht, die Tür aufzumachen, die war aber abgesperrt." Schließlich sei die Polizei gekommen und habe auf das Autofenster geschossen, deshalb habe er sich zurückgezogen und sich um die Verletzten gekümmert.

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Auch eine Augenzeugin, mit der t-online sprechen konnte, berichtete von Schussgeräuschen. Laut ihr ist das Auto am hinteren Ende des Demozugs in die Menge gefahren. Sie habe beobachtet, wie Helfer des Rettungsdienstes Decken auf Opfer legten. Die Polizei bestätigte einen Schuss auf das Auto.

Verdi hatte für den Donnerstag eine Kundgebung auf dem Münchner Königsplatz angemeldet. Zwei Demonstrationen sollten dorthin ziehen. Gegen 10.30 Uhr fuhr der Mini an der Kreuzung Dachauer/Seidlstraße in einen der Demozüge.

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Viele städtische Beschäftigte hatten am Donnerstag die Arbeit niedergelegt. Verdi hatte zu einem Warnstreik aufgerufen, kurz vor der zweiten Verhandlungsrunde wollten die Tarifbeschäftigten der Stadt ihren Forderungen mehr Druck verleihen. Bei der Veranstaltung waren rund 2.500 Menschen angemeldet.

Unter anderem hatte die "Süddeutsche Zeitung" zunächst auch von einer Person berichtet, die bei dem mutmaßlichen Anschlag ums Leben gekommen sein soll. t-online hatte diesen Bericht anfangs zitiert. Die Polizei hat den Bericht jedoch nicht bestätigt.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Beiträge der Polizei auf Social Media

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