Schwere Regenfälle Unwetter sorgen für vollgelaufene Keller und Unterführungen
Im Süden Deutschlands tobten auch am späten Mittwochabend noch Unwetter. Public Viewings wurden abgesagt, Straßen und Keller überflutet.
Im Süden Deutschlands haben starke Regenfälle die Feuerwehren auf Trab gehalten und auch Fußballfans betroffen. In Augsburg und den angrenzenden Landkreisen kam es am Mittwochabend zu zahlreichen vollgelaufenen Kellern und überfluteten Unterführungen. Die Feuerwehr war laut eigenen Angaben an vielen Orten im Einsatz, um Wasser aus Kellern abzupumpen. Auch einige Unterführungen waren voll Wasser gelaufen und für Fahrzeuge nicht mehr befahrbar.
Die Einsatzkräfte mussten einige Menschen retten, da sie mit ihren Fahrzeugen in solche überflutete Bereiche gefahren waren. So wurden die Einsatzkräfte im Augsburger Stadtteil Spickel zu einer überfluteten Unterführung gerufen, in der ein Autofahrer nicht weiter kam. Dieser hatte sich beim Eintreffen der Einsatzkräfte aber bereits selbst aus der Lage befreien können.
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Unwetter haben am Mittwoch auch die Regionen Bodensee und Oberschwaben und später die Gegend rund um Stuttgart schwer getroffen und den Rettungsdiensten keine Ruhe gelassen. Auch aus dem Norden Baden-Württembergs wurde starker Regen vermeldet. Die Feuerwehren waren nach eigenen Angaben im Dauereinsatz.
- Achtung Starkregen: Hier gelten Unwetterwarnungen
Fanzonen mussten geräumt werden
In Stuttgart mussten Fußballfans kurz um ihr Vergnügen bei den Abendspielen fürchten. Doch nach der kurzzeitigen Räumung der Fanzones für die Fußball-Europameisterschaft in der Stuttgarter Innenstadt gab die Polizei Entwarnung. "Alle Fanzones sind wieder geöffnet", teilte sie auf der Plattform X am Mittwochnachmittag mit. "Wir danken Euch für Eure Geduld und freuen uns auf Euren Besuch." Die Fans auf dem Marktplatz und dem Karlsplatz waren zuvor wegen eines Unwetters gebeten worden, Schutz in Gebäuden zu suchen.
Auch die Fanzone in Frankfurt am Main wurde am Mittwoch wegen eines heftigen Unwetters gesperrt. Vor Beginn des Gewitters habe man den Bereich am Mainufer in der Halbzeit der Spiele der Fußball-EM geräumt, sagte ein Sprecher der Frankfurter Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Zu dieser Zeit fanden die Partien zwischen der Slowakei und Rumänien (1:1) sowie Belgien und der Ukraine (0:0) statt.
Lkw bleibt auf überschwemmter Fahrbahn stecken
Im Rhein-Neckar-Kreis Straßen stand das Wasser in einigen Straßen zwischenzeitlich etwa 50 Zentimeter hoch, wie die Polizei mitteilte. Ein Lkw-Fahrer blieb bei dem Versuch, die überschwemmte Fahrbahn zu passieren, stecken. Das Fahrzeug konnte anschließend nicht mehr fahren. Die Fahrbahn musste für etwa drei Stunden voll gesperrt werden.
Auf der Landstraße zwischen Sinsheim und Sinsheim-Weiler stürzten außerdem wegen des Unwetters mehrere Bäume auf die Fahrbahn. In Eschelbronn schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Ein Brand brach jedoch nicht aus, es wurde niemand verletzt. Die Höhe des Sachschadens blieb vorerst unbekannt.
Autobahn wegen starker Regenfälle gesperrt
Wegen starker Regenfälle ist auch die A96 im Landkreis Landsberg am Lech überflutet worden und musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Zeitweise stand das Wasser am Mittwochabend kniehoch auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung München, wie die Polizei mitteilte. Auch nachdem der Regen nachgelassen hatte, floss das Wasser noch über einen seitlichen Hang auf die Fahrbahn an der Anschlussstelle Schöffelding.
Campingplatz überflutet
Besonders stark von Unwetter betroffen war in Baden-Württemberg die Region um Markdorf im Bodenseekreis. Dort räumte die Feuerwehr einen Campingplatz. Nach ihren Angaben waren rund 200 Camper betroffen, verletzt wurde niemand. Das Wasser stand zwischen 10 und 50 Zentimeter hoch, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte. Die Camper konnten später auf den Platz zurückkehren.
In Oberteuringen (Bodenseekreis) wurden Straßen überflutet, Keller liefen voll. Rund um Ravensburg hatte es laut Polizei am Mittwochmorgen rund zwei Stunden lang stark geregnet und gewittert.
Stromausfälle meldete indes die "Schwäbische Zeitung" im Süden der Stadt Ravensburg. In Friedrichshafen verteilte die Feuerwehr zwischenzeitlich befüllte Sandsäcke im Stadtteil Bunkhofen, der direkt an der Rotach liegt. Sie konnte aber nach Angaben der Stadt später wieder abrücken, weil sich die Lage entspannte.
Wetterdienst warnt vor Starkregen
Am Donnerstag sind im Tagesverlauf, außer im Nordwesten und Nordosten, fast landesweit kräftige Gewitter möglich. Dabei sind Starkregen, Hagel und stürmische Böen wahrscheinlich. Hier lesen Sie mehr. Die Unwettergefahr durch Starkregen bleibt hoch, wobei lokal auch extreme Unwetter möglich sind.
- Nachrichtenagentur dpa