Menschen vermisst Bootsunglück vor Lampedusa – Kleinkind stirbt
Lampedusa war schon in Sichtweite, als das Boot bei hohem Wellengang kenterte: Ein Kind starb, acht weitere Menschen werden vermisst.
Bei einem neuen Schiffsunglück vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist ein kleines Kind ums Leben gekommen. Das ein Jahr und acht Monate alte Mädchen starb am Montag beim Kentern eines Flüchtlingsboots aus Tunesien, wie die Behörden am Abend mitteilten. Acht weitere Insassen, darunter zwei weitere Kleinkinder, wurden noch vermisst. Das Boot mit mehr als 50 Menschen an Bord war bei hohem Seegang gekentert, als Lampedusa bereits in Sichtweite war.
Die kleine Insel gehört zu den Knotenpunkten irregulärer Migration nach Europa, weil sie nahe an Afrika liegt. Trotzdem ist die Überfahrt mit den oft kaum seetüchtigen Booten enorm gefährlich. Insgesamt kamen seit Januar annähernd 150.000 Menschen ohne reguläre Papiere auf dem Seeweg nach Italien. Viele der Boote starten in der tunesischen Hafenstadt Sfax.
Das kleine Mädchen war nach Berichten von Augenzeugen zusammen mit seiner Mutter an Bord. Die Frau konnte ihr Kind nach dem Unglück trotz der hohen Wellen über Wasser halten, bis Rettungsdienste kamen. Offensichtlich hatte das Mädchen jedoch bereits zu viel Seewasser geschluckt und war stark unterkühlt. Noch bevor es in den Hafen gebracht werden konnte, starb es.
- Nachrichtenagentur dpa