"Markt" klärt auf Knoblauch im Test: Krebserregende Stoffe gefunden
Das Verbrauchermagazin "Markt" hat frischen Knoblauch aus Supermärkten und Discountern auf Schadstoffe überprüft. Dabei führte vor allem ein Produkt durch erschreckende Ergebnisse zu Bedenken.
Knoblauch ist für viele eine wichtige Zutat beim Kochen und Braten. Gut, dass die Knolle das ganze Jahr über in Supermärkten und bei Discountern erhältlich ist. Was viele nicht wissen: Meist stammt der angebotene Knoblauch aus China oder Spanien, wie das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung erklärt. Sie sind die weltweiten Hauptlieferanten. Ob sich in dem Knoblauch auch Schadstoffe, Schimmelpilze oder Pestizide befinden, hat das Verbrauchermagazin "Markt" untersucht.
Die Qualität
Die Tester kauften frischen Knoblauch im Netz von Rewe, Lidl, Netto und Penny. Die Qualität ließ "Markt" vom Profikoch Kevin von Holt untersuchen.
- Rewe
Die geprüften Knollen stammten aus Spanien.
Viele Knollen keimten bereits. Allerdings gab es nur wenige Zehen mit Druckstellen.
Geschmacklich beschreibt der Koch den Knoblauch als "scharf-zwiebelig" mit einer geringen "dumpfen Note".
Rewe erklärt gegenüber "Markt", dass die Produkte in ihrer natürlichen Wachstumsperiode geerntet und unter optimalen Bedingungen gelagert werden. Zudem entscheide man sich bewusst gegen chemische Mittel, die die Keimung verzögern. - Netto
Die getesteten Knollen stammten aus China.
Einige Zehen hatten dunkle Druckstellen. Diese könnten anfangen zu schimmeln, erklärt der Experte. Teilweise gab es auch Zehen, die bereits keimten. "Somit gibt es viel Ausschuss, den man wegschneidet", so von Holt. Der Geschmack hingegen war bei einem Teil der Zehen mild, bei anderen hingegen leicht "dumpf und muffig".
Netto erklärte auf Nachfrage gegenüber "Markt", dass die Druckstellen durch äußere Einflüsse des Verpackungsprozesses entstanden sein könnten. Zur Keimung könnte es durch Temperaturschwankungen während des Transports kommen. - Penny
Die getesteten Knollen stammten aus Spanien.
Die Qualität war in Ordnung. Die Zehen wirkten frisch und saftig. Der Geschmack war leicht süßlich und scharf. - Lidl
Die Knollen stammten aus China, wurden allerdings in Italien verpackt.
Einige Zehen keimten bereits. Hinzu kam, dass beim Entfernen der Schale teilweise eine Staubwolke austrat. "Das ist Schimmel", so der Koch. Einige Knollen verströmten nicht nur Schimmelsporen, sie schimmelten bereits deutlich sichtbar. Andere wiederum hatten markante Druckstellen. Den Geschmack beschrieb von Holt mit "scharf und wenig Aromatik".
Pestizide und Schadstoffe
Zusätzlich wurde der Knoblauch von einem unabhängigen Labor untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die schimmeligen Knollen von Lidl ein Einzelfall waren. Alle anderen Proben waren unauffällig.
Allerdings, so die Tester, wurde bei einer Probe auch das Schwermetall Cadmium festgestellt. Und zwar beim Lidl-Knoblauch. Der erlaubte Höchstwert (0,05 mg/kg) wurde hier deutlich überschritten (0,09 mg/kg). "Das hätte so nicht in den Verkauf gehen dürfen", erklärt die Chemikerin Monika Dust, die an den Laboruntersuchungen beteiligt war. Der Grund: Cadmium gilt unter anderem als krebserregend und organschädigend.
Mit den Ergebnissen konfrontiert erklärte Lidl, dass bei den letzten Analysen keine Auffälligkeiten festgestellt werden konnten.
Die Tester von "Markt" ziehen dennoch ein positives Fazit: In keiner der Proben wurden Pestizide nachgewiesen.
- ndr.de "Knoblauch im Test: Stecken Schadstoffe in der Knolle?"
- ble.de "Knoblauch"